Aktionstag Ressourcenschonung
"Graz repariert" seit vier Jahren
Mit September 2018 startete das Reparaturnetzwerk "Graz repariert“ seine Arbeit. Am Aktionstag anlässlich des Jubiläums konnten Grazerinnen und Grazer ihre Gebrauchsgegenstände – von Kleidung, über Elektrogeräte bis hin zum Fahrrad – reparieren lassen und so die Umwelt und das Geldbörserl ein Stück entlasten.
GRAZ. Nicht mehr funktionierende und kaputte Gegenstände und Geräte landen in Graz – wie auch andernorts – oft im Abfall, obwohl ihre Reparatur noch möglich und auch wirtschaftlich sinnvoll wäre. Zu häufig wird der Neukauf einer Reparatur vorgezogen. Dieser Umstand trägt dazu bei, dass der Abfallstrom, der Ressourcenverbrauch wie auch die Umweltbelastungen immer weiter wachsen.
Das 2018 vom Grazer Umweltamt in Kooperation mit der ARGE Abfallvermeidung gegründete Reparaturnetzwerk "Graz repariert“ wirkt diesem diesem Umstand mit hoher Qualität bei Reparatur und für längere Lebensdauer von Alltagsgegenständen und Produkten aller Branchen entgegen. Die ehrenamtlichen Grazer Reparaturinitiativen "Repair Café Graz“ und die "Repair Cafés“ von Jugend am Werk, Freistil by ERfA, Landwirtschaftsschule Grottenhof und dem Jugendzentrum ECHO ergänzen das Netzwerk mit ihrer Expertise und ihren Veranstaltungen.
Reges Treiben bei der Reparaturmeile
Vergangenen Freitag, 9. September, feierte das Grazer Reparaturnetzwerk seinen vierten Geburtstag und lud zu diesem Anlass zum Aktionstag am Hauptplatz. "Der heutige Aktionstag ist eine wunderbare Erinnerungshilfe, dass Dinge nicht immer sofort im Müll landen und ersetzt werden müssen, sondern repariert werden können", so Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, die selbst vor Ort war.
Zahlreiche Grazerinnen und Grazer nutzten das Angebot und konnten dank des breiten Netzwerks von Reparaturbetrieben vieler Branchen bei der Reparaturmeile vor dem Grazer Rathaus ihre Gebrauchsgegenstände – von Kleidung, über Elektrogeräte bis hin zum Fahrrad – reparieren lassen.
Reparaturbetrieb schnell finden
Kernstück ist das Webportal www.grazrepariert.at, das es ermöglicht, im Falle einer Reparaturnotwendigkeit schnell einen zuverlässigen Reparaturbetrieb in der Nähe zu finden und zu kontaktieren. Mittels Stichwortsuche stellt das Webportal alle wichtigen Informationen zur Verfügung und verkürzt damit die manchmal langwierige Suche nach kompetenten und seriösen Reparaturdienstleistungen.
"Mit dem Grazer Reparaturnetzwerk ist es möglich den Grazerinnen und Grazern einen noch besseren Überblick zu verschaffen, wo sie ihre kaputten Gebrauchsgegenstände unkompliziert und kostengünstig reparieren lassen können“, so Projektkoordinator Christopher Fleck. Das gemeinsame Ziel müsse es sein, den Elektroschrott zu verringern und die Produktion von Neugeräten einzudämmen. In Österreich werden pro Jahr rund 130.000 Tonnen Elektroaltgeräte gesammelt. Das sind ca. 15 Kilogramm Elektroschrott auf jeden Einwohner und jede Einwohnerin – damit liegt Österreich im internationalen Spitzenfeld.
"Reparaturhauptstadt" Graz
"Die Stadt Graz hat dafür ein Rezept“, so der Experte Christopher Lindmayr vom Umweltamt. "Denn Graz ist Reparaturhauptstadt. Als europaweite Pionierin haben wir bereits im November 2016 die Reparaturförderung eingeführt und bis dato rund 13.000 Förderfälle positiv abgewickelt. Es konnten somit tausende Elektrogeräte vor dem Wegwerfen bewahrt und dadurch knapp 600 Tonnen an CO2 eingespart werden."
Am Thema Reparieren wird auch an der Grazer Uni geforscht: Das "Institut Operations and Information Systems - Bereich Supply Chain Management“ der Universität Graz begleitet mit Professor Marc Reimann das Reparaturnetzwerk "Graz repariert“ schon seit der Gründung wissenschaftlich. Zusammen in der Forschungsgruppe mit Gernot Lechner und Ines Güsser-Fachbach wurden in den letzten Jahren insbesondere Themen auf der Angebots-Seite von Reparaturen, Fragestellungen bezüglich der Reparatur-Infrastruktur, der Wertschöpfungskette und Nachfrageseite analysiert.
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