Start-Up-Zeitung 2021
Grazer Gründerinnen zeigen ordentlich auf

Michaela Maresch, Mitgründerin von COMMOD-Haus, wollte sich selbst verwirklichen und ihre eigenen Ideen umsetzen. | Foto: Tamara Frisch
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  • Michaela Maresch, Mitgründerin von COMMOD-Haus, wollte sich selbst verwirklichen und ihre eigenen Ideen umsetzen.
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Ein Beitrag vom Start-Up Bisy Bios

Noch sind Frauen in der Gründerwelt unterrepräsentiert. Das ändert sich aber, wie Beispiele zeigen.

Selbstständigkeit boomt: Im Jahr 2020 wurden in Österreich 32.810 Einzelunternehmen gegründet. Das ist dreimal so viel wie noch 1995. Interessantes Detail: Während 1995 nur 25 Prozent der Gründungen auf Frauen zurückzuführen waren, sind es 2020 bereits über 50 Prozent. Frauen sind also auf dem Vormarsch und vor allem in den Fachgruppen Personenberatung und Personenbetreuung, Direktvertrieb, Fußpflege, Kosmetik und Massage, sowie Mode und Bekleidungstechnik besonders stark vertreten.

Überblick über Unternehmensgründungen aus weiblicher Hand | Foto: WKO
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Wenig weibliche Start-Ups

Ganz anders noch die Situation bei Start-Ups, wo Frauen als Gründerinnen noch unterrepräsentiert sind und eine überwiegende Mehrheit der Start-Ups (64 Prozent) von Einzelgründern oder rein männlichen Teams gegründet wird. Laut Austrian Startup Monitor gab es 2020 in Österreich rund 1.300 Start-up-Gründerinnen (gegenüber 5.700 Start-Up-Gründern). Das entspricht einem Frauenanteil von 18 Prozent.
Wir haben 3 erfolgreiche Gründerinnen nach ihrer Motivation, den größten Herausforderungen und der Vereinbarkeit von Gründertum und Familie befragt.

Start-Up 1: Qualizymes Diagnostics

Eva Sigl und Andrea Heinzle Mitgründerinnen von Qualizymes Diagnostics, das Start-Up für eine schnelle und frühzeitige Erkennung von Infektionen.

Wann habt ihr gegründet und was war eure Motivation?
"Die Verwertung des angemeldeten TU Graz-Patents war der Grundstein zur Gründung 2012",  erzählt Andrea Heinzle. "Wenn wir das nicht selbst gemacht hätten, wäre es vielleicht nie zu einem Produkt gekommen."
"Gründen an sich ist nicht das Thema. Den eigenen Job und die Sicherheiten aufzugeben aber schon", erinnert sich Eva Sigl. "Ein großer Schritt in die Selbstständigkeit war der Umzug ins eigene Labor am Zentrum für Wissens- und Technologietransfer am Med Campus Graz."

Ihr habt beide Kinder. Wie lässt sich gründen und Familie vereinbaren?
"Wir haben unterschiedliche Kompetenzen und teilen uns die Führung", sagen Heinzle und Sigl. "Auf die Weise lässt sich das auch mit unseren Familien vereinbaren. Anders wäre das auch gar nicht möglich. Ein Vorteil: Die Zeiteinteilung in der Selbstständigkeit ist viel flexibler."

Start-Up 2: Commod-House

Michaela Maresch ist Mitgründerin von Commod-House, das erste ökologische und nachhaltige Haus, das mitwächst.

Wie war dein Weg bis zur Gründung?
"2011 ging mein Weg in die Selbstständigkeit aus der herkömmlichen Architekturbüroarbeit heraus, um die eigene Planung in der gewünschten Qualität umsetzen zu können", erzählt Maresch. "Die Commod-House GmbH wurde im Science Park Graz gemeinsam mit meinem Kollegen und Geschäftspartner Gerald Brencic gestartet. Die größte Motivation war es, die eigenen Vorstellungen umzusetzen und eine neue Sparte in der Architektur ins Leben zu rufen, die eine individuelle Planung und trotzdem einen hohen Vorfertigungsgrad ermöglicht."

Ein Unternehmen leiten und Familie – wie vereinbart man das?
"Eine Familie und ein Freundeskreis, die hinter einem und der Idee stehen, sind ein wichtiger Bestandteil der Vereinbarung von Gründertum und Familie. "Es muss große Flexibilität herrschen, da eine Firmengründung viel Zeit und vor allem Energie in Anspruch nimmt."

Haben sich mit Factinsect selbstständig gemacht um ein Problem zu lösen: Romana Dorfer und Silja Kempinger  | Foto: Science Park
  • Haben sich mit Factinsect selbstständig gemacht um ein Problem zu lösen: Romana Dorfer und Silja Kempinger
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Start-Up 3: Factinsect

Romana Dorfer und Silja Kempinger haben Factinsect gegründet – dabei geht es um einen auf künstlicher Intelligenz basierenden automatisierten Fakten-Check.

Was war eure Motivation zur Gründung?
"Während der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 ist mir aufgefallen, wie einfach sich die Gesellschaft durch gezielte Manipulation von Informationen beeinflussen lässt. Daraufhin habe ich mir überlegt, wie man dieses Problem lösen könnte", so Dorfer. "Im September 2020 habe ich dann mit meiner Mitgründerin Silja Kempinger das Unternehmen Factinsect gegründet."

Gründen ist immer noch eine Männerwelt – wie war deine Erfahrung bis jetzt?
"Das stimmt nicht! Ich kenne sehr viele weibliche Gründerinnen."

Und das ist Bisy Bios:

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