Gründen auch mit Handicap
Viele Menschen mit Behinderung werden Gründer. Tendenz steigend.
Von der Fahrradreparaturwerkstätte über technische Zeichenbüros, Cafés und Massageinstitute, bis hin zu Anwälten und Hafnern: Hinter all diesen Unternehmen verbergen sich Erfolgsgeschichten von Menschen mit Handicap, die trotz- oder gerade deswegen den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben.
Die nötige "Starthilfe" liefert dabei Chance.at in Grambach, Gründerzentrum für Menschen mit Handicap. Seit 1999 ist das Zentrum für die gesamte Steiermark die erste Anlaufstelle für Menschen mit Behinderung. "Wir bieten ein individuell auf die jeweilige Person und Situation zugeschnittenes Paket", erklärt Gründerin Petra Fladischer. "Infos, die sich Interessierte sonst mühsam zusammentragen müssen, gibt es bei uns aus einer Hand", führt Mitarbeiterin Brigitte Perus weiter aus. Der Erfolg gibt dem Projekt recht: Allein im Jahr 2012 machten sich 14 Personen dank Workshops, Beratungen und begleitende Coachings selbstständig. Einer davon ist der schwerhörige Unternehmensberater Jörg Kleinhansl. "Meine Motivation war es zu zeigen, dass es trotz Behinderung möglich ist, als Unternehmer zu bestehen", sagt der studierte Jurist, der daneben auch bei Chance.at tätig ist. "Ich sehe mich auch als Vorbild für andere Menschen mit Behinderung."
Vor allem der Wunsch, nach einer oft Jahre dauernden Arbeitslosigkeit wieder ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu werden, spornt zur Unternehmensgründung an. "Wir zeigen, dass Menschen mit Handicap unter den richtigen Bedingungen und Voraussetzungen gleich leistungsfähig sind wie andere auch", unterstreicht Fladischer.
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