Herk und Snobe: "Mehr Unterstützung vom Land wäre wünschenswert!"

Die Zahl der arbeitssuchenden Steirer wächst. AMS und WKO Steiermark starten nun daher eine Informationsoffensive für die Betriebe. | Foto: bilderbox.com
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Noch nie war die Arbeitslosigkeit in der Steiermark so hoch wie Anfang 2015: 55.000 Steirer waren mit Jahreswechsel auf Jobsuche, davon allein 20.000 im Großraum Graz. "Jeder dritte steirische Betrieb geht von einem Personalabbau aus", alarmiert WKO Steiermark-Präsident Josef Herk im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit AMS Steiermark-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe."Besonders drastisch ist die Situation der Kleinbetriebe unter 50 Mitarbeitern. Mehr als 38 Prozent rechnen für 2015 mit einem Personalabbau," so Herk. Daher gelte es, besonders die Klein- und Mittelbetriebe zu entlasten und das speziell im Großraum Graz. Dieser kristallisiert sich mit einem Negativsaldo (Personalabbau versus Personalaufstockung) von -35,5 Prozent als besonders problematisch heraus. Der Grund für diesen Negativrekord liegt in der für Graz typischen interregionalen und internationalen Zuwanderung.

Betriebe besser informieren

Es sind vor allem ältere und niedrig qualifizierte Arbeitskräfte, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Den Qualifizierungs- und Wiedereingliederungsmaßnahmen des AMS kommt daher eine wichtige Rolle zu. Betriebe, die diese Maßnahmen in Anspruch nehmen und Mitarbeiter um- bzw. einschulen, werden vom AMS entsprechend gefördert. Diese Förderungen reichen von der Eingliederungsbeihilfe 50+ über die "Arbeitsplatznahe Qualifizierung (AQUA), verschiedene Stiftungen bis hin zur Förderung der Lehrausbildung. Tatsache ist allerdings, dass "derzeit die zur Verfügungen stehenden Mitteln von den Betrieben nicht ausschöpfend abgeholt werden", wie Herk bedauert. Daher starten Wirtschaftskammer und AMS nun eine gemeinsame Werbe- und Informationsoffensive in Richtung Unternehmen.

Mehr Unterstützung vom Land gefordert

Da die Betriebe die freien Mittel also nicht in vollem Ausmaß nutzen, hat dieser AMS-Förderungstopf noch Ressourcen. In einem anderen Bereich – der dem AMS Steiermark insgesamt zur Verfügung stehenden Gelder – würde sich das AMS über mehr Zuwendungen freuen. "Das AMS Steiermark bekommt immer weniger Bundesmittel. Andere Bundesländer kompensieren diese Rückgänge mit Landesmittel unter dem Titel kooperatives Budget. Für die Steiermark würden wir hier uns auch eine Umschichtung der Mittel in diese Richtung wünschen", so Herk und Snobe unisono. Nur ein Vergleich: In Oberösterreich hat das AMS fast vier Mal so viel Landeskapital zur Verfügung wie in der Steiermark, wo rund zehn Millionen Euro zur Verfügung stehen.

ZUR SACHE:
Vom AMS geförderte Maßnahmen für Betriebe und Arbeitssuchende:

-> COME BACK - Eingliederungshilfe 50+
-> Qualifizierungsförderung für Beschäftigte
-> Ausbildung nach Maß - Arbeitsplatznahe Qualifizierung (AQUA)
-> Implacementstiftung 45+
-> JUST (JUgendSTiftung) - Implacement für junge Erwachsene in der Steiermark
-> Implacementstiftung Energie
-> Zielgruppenstiftung für Frauen
-> Förderung der Lehrausbildung

www.ams.at

Die Zahl der arbeitssuchenden Steirer wächst. AMS und WKO Steiermark starten nun daher eine Informationsoffensive für die Betriebe. | Foto: bilderbox.com
AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe (l.) und WKO Steiermark Präsident Josef Herk: "Jeder Arbeitsloser ist ein Arbeitsloser zu viel." | Foto: Fischer
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