„Ich verzichte auf den Dienstwagen“

Es waren turbulente Tage für die steirische Wirtschaftskammer. Nach der nicht mehr enden wollenden Kritik, ausgelöst durch die Dienstwagen-Affäre des Präsidenten Ulfried Hainzl, musste selbiger den Chefsessel in der Körblergasse räumen. Neuer designierter Präsident ist Josef Herk – wir trafen ihn zum Interview.

WOCHE: Wie waren die Reaktionen auf Ihre Bestellung?

Herk: Die ersten 24 Stunden waren sehr intensiv, da ist mein Handyakku nicht nur einmal ausgegangen. Ich war sehr ergriffen über die vielen positiven Reaktionen, sie sind Kerosin für meine Triebwerke. Natürlich bin ich mir der Verantwortung nun bewusst.

Apropos Verantwortung: Wie wollen Sie das ramponierte Image wieder aufpolieren?

Vertrauen ist etwas, das man sich erarbeiten muss. Das funktioniert nicht über Delegieren, sondern nur über großen persönlichen Einsatz und da werde ich alles geben.

Sie üben zahlreiche Funktionen aus und sind Bundesspartenobmann für Gewerbe und Handwerk. Behalten Sie diese Ämter?

Nein, ich werde alle Funktionen zurücklegen, das gilt auch für den Bundesspartenobmann. Das Präsidentenamt ist eine Vollenergiefunktion und als bekennender Steirer ist mir das weiß-grüne Hemd näher als der rot-weiß-rote Rock.

Wissen Sie schon, wie hoch Ihre präsidiale Gage sein wird?

Nein, damit habe ich mich noch gar nicht befasst. Geld ist für mich kein Grund, ein solches Amt anzunehmen.

Eine letzte Frage noch: Welches Dienstauto werden Sie bekommen?

Gar keines. Ich verzichte auf ein Dienstauto der Wirtschaftskammer und werde mit meinem eigenen Wagen fahren. Nur die gefahrenen Kilometer werde ich abrechnen.