Business-Lunch
Im 's Fachl ist die Region unter Dach und Fach

Schnitzel und Bier zum Business-Lunch im Glöckl Bräu: Geschäftsführer von 's Fachl Steiermark (links) und "MeinBezirk.at"-Redakteur Marco Steurer | Foto: Brand Images
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  • Schnitzel und Bier zum Business-Lunch im Glöckl Bräu: Geschäftsführer von 's Fachl Steiermark (links) und "MeinBezirk.at"-Redakteur Marco Steurer
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Der Unternehmer Markus Groß ist ein Fachspezialist – und zwar wörtlich. Im Gespräch mit MeinBezirk.at erzählt der Kumberger vom Verkaufsverhalten der Grazerinnen und Grazer, Trends und warum auch er im Geschäft an der Kassa steht.

GRAZ. Regional, regional, regional. Im 's Fachl dreht sich alles um lokale Produzentinnen und Produzenten. Das Konzept: Facherl als Verkaufsfläche vermieten. Wir haben uns mit dem steirischen Fachlmeister Markus Groß zum Business-Lunch getroffen. Er ist seit fünf Jahren für die drei Filialen in Graz verantwortlich.

MeinBezirk.at: Wie sind Sie im 's Fachl gelandet?
Markus Groß: 's Fachl ist ja eigentlich ein Franchise-System, erfunden vor sechs Jahren von Christian Hammer und Markus Bauer aus Wien. Ich habe mir die Marken- und Geschäftsrechte in der Steiermark gesichert.

Kann man also sagen, dass 's Fachl Ihr Unternehmen ist?
Richtig. Ich bin Einzelunternehmer und kein Manager, der für 's Fachl arbeitet. Das letzte Wort, ob ich etwas in meinem Geschäft umsetze oder nicht, habe immer noch ich. Das finde ich auch gut, weil sonst hätte ich das nicht gemacht.

's Fachl in der Herrengasse 13 war die erste Filiale in der Steiermark und wurde vor fünf Jahren eröffnet. | Foto: MeinBezirk.at
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Was macht den Erfolg aus?
Wir haben ein sehr besonderes Konzept. Im Vordergrund steht die Vermietung von Verkaufsfläche – die Fachln – an regionale Produzenten. Dahinter liegt unsere Warenwirtschaft. Alleine in unserem Shop in der Herrengasse haben wir etwa über 4.000 Artikel. Unser System bietet den Mietern einen Einblick in den Verkauf und zeigt etwa wann etwas verkauft wurde, ob etwas nachgeliefert werden muss und wie viel Umsatz gemacht wurde.

Kommt es auch vor, dass kein Fachl verfügbar ist?
Das kommt jede Woche vor, denn wir sind jetzt am Markt schon gut platziert. Am Anfang haben wir die Leute gesucht, jetzt kommen sie zu uns. Die Produzenten, die sich melden, schauen wir uns sehr genau an: Ist das überhaupt regional, passt das Produkt zu unseren Kunden, wie schauen die Produkte überhaupt aus? Wir haben also schon ein bisschen ein Mitspracherecht, wenn bei uns ein Fachl frei wird. Das heißt wir können uns anschauen, wer für welche Fläche passt und dann kontaktieren wir die Unternehmen.

Alles regional?
Ja, 80 Prozent kommen aus der Steiermark. Der Rest ist umliegend aus Österreich. Uns ist es wichtig, heimische Unternehmen zu unterstützen. Wir sind also sowas wie ein Marktplatz oder ein Bauernladen in einem Geschäft.

Wie oft wechselt das Sortiment?
Das ist ziemlich unterschiedlich und kommt immer auf die Produktkategorie an. Es gibt nämlich saisonale Ware. Jetzt im Sommer haben wir vermehrt Handtücher oder gewisse Getränke. Aber uns zeichnet auch ein gewisses Grundsortiment aus. In der Steiermark wird es zum Beispiel immer ein Kernöl in den Fachln geben. Wenn man in ein Fachl einkaufen geht, hat man immer auch ein bissl eine Wundertüte, die man bekommt. Weil sich das Sortiment einfach immer wieder verändert.

Groß möchte vor allem heimische Produzenten unterstützen und ins Fachl holen. | Foto: Brand Images
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Was war das ungewöhnlichste Produkt bis jetzt?
Wir haben schon einige außergewöhnliche Produkte gehabt. Da war etwa einmal ein Duschkopf dabei, der vibriert hat. Das war eine Erfindung eines Grazer Startups. Es hat eigentlich ausgeschaut wie ein Vibrator. Die Vibration ist nicht durch Elektrizität gekommen, sondern durch den Wasserstrom entstanden. Durch das Pulsieren ist das Wasser auch pulsierend herausgekommen und war wie eine Massage.

Haben Sie hauptsächlich Start-Ups als Mieter?
Wir haben Start-Ups, aber auch Firmen, die es vielleicht schon länger gibt und neue Produkte haben. Wir wachsen auch mit sehr vielen Start-Ups mit, für etablierte Unternehmen sind wir wie eine Zweigstelle. Ein Fachl ist ja nicht nur der Verkaufsort, sondern auch eine Marketingfläche, um bekannt zu werden.

Wie sind die Grazerinnen und Grazer als Kunden?
Sehr treu! Man sieht auch einen Mega-Trend, dass die Leute beim Kaufverhalten sich so hinentwickeln, dass sie nicht mehr so die Masse kaufen. Sie schauen eher auf Qualität, Nachhaltigkeit und Regionalität. Bei uns weiß man, dass ma nicht bei Zwischenhändlern kauft, sondern im Prinzip direkt beim Produzenten. Bei anderen Anbietern ist es ja bei regionalen Produkten so, dass der Hersteller oft nur einen Bruchteil vom ausgeschriebenen Preis bekommt.

Viele Fachln, viel Sortiment. Kosmetik, Lebensmittel oder Dekoration sind unter anderem erhältlich. | Foto: MeinBezirk.at
  • Viele Fachln, viel Sortiment. Kosmetik, Lebensmittel oder Dekoration sind unter anderem erhältlich.
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Wie ist 's Fachl nach innen?
Es ist so, dass ich mit 14 Mitarbeitern drei Filialen führe. Wir haben für jeden Shop eine Shopverantwortliche. In Graz haben wir auch sehr viele Studenten, wofür ich sehr dankbar bin. Wir setzen auf Lehrlinge und bilden auch selbst Leute aus. Bei uns ist es sehr wichtig, dass man sich mit den Produkten identifizieren kann und unsere Mitarbeiter sind das A und O. Wir sind alle per Du, haben freundschaftliche Verhältnisse und das spürt man dann auch im Geschäft.

Wie sind Sie als Chef?
Ich glaube, dass ein Chef die Präsenz haben muss. Ich bin mindestes einen Tag in jeder Woche in jedem Shop vertreten. Dabei stehe ich selber auch an der Kassa, weil es mir wichtig ist das Feeling vom Geschäft aufzusaugen. Sonst kriegt man oft kleine Problemchen gar nicht mit. So kann ich Trends abschätzen und darauf reagieren. Man wird auch mich einmal mit einem Staubsauger oder einem Mop im Geschäft erwischen. Ich find das wichtig, auch gegenüber meinen Mitarbeitern.

Was ist weiterhin geplant im 's Fachl?
Ziel ist es, uns weiterhin zu etablieren. Durch unsere drei Standorte sind wir in Graz der größte Anbieter von regional produzierten Produkten. Das größte Ziel ist, dass unsere Standort bestehen bleiben und wir die Qualität halten können. Mein Wunsch ist, dass wir nicht stehen bleiben. In mir rumort es schon, wenn einmal eine Woche oder zwei nichts passiert bei uns. Das ist sicher nicht so einfach für die Mitarbeiter, aber für mich heißt es: Wenn du nicht mit der Zeit gehst, dann gehst du mit der Zeit. Man muss einfach up to date sein. Jeden Tag.

Markus Groß hat vor fünf Jahren das erste Fachl in Graz eröffnet. | Foto: Brand Images
  • Markus Groß hat vor fünf Jahren das erste Fachl in Graz eröffnet.
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Gast und Wirtschaft

Markus Groß – in persona

  • Geboren 1987 in Graz
  • Lebt in Kumberg
  • Ein Sohn – wird jetzt drei Jahre alt
  • Gelernter Werkzeugbautechniker
  • Innovationsmanagement studiert und ist auf den Geschmack der kreativen Ideen gekommen
  • 's Fachl hat er vor fünf Jahren in der Grazer Herrengasse eröffnet, danach folgten Filialen im Murpark und Citypark.
  • Hält sich selbst für einen innovativen Realisten, weil er neue Ideen immer realistisch bewertet
Das klassisch steirische Mittagessen inklusive Getränken hat uns 46 Euro gekostet. | Foto: MeinBezirk.at
  • Das klassisch steirische Mittagessen inklusive Getränken hat uns 46 Euro gekostet.
  • Foto: MeinBezirk.at
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Das Glöckl Bräu

  • Glockenspielplatz 2-3, 8010 Graz
  • Web: gloecklbraeu.at
  • Telefon: 0316/814781
  • Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 6 bis 19 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag 7 bis 18 Uhr
  • Beschreibung: Das steirische Wirtshaus inmitten der Grazer Altstadt ist berühmt für sein gebrautes Glöckl-Bräu-Bier, das nach altem Rezept aus Holzfässern gezapft wird, sowie für die typisch heimische Küche mit regionalen Köstlichkeiten.
  • Das sagt MeinBezirk.at: Ein gutes Schnitzerl und ein frischer Backhendlsalat im gemütlichen Gastgarten bei schönstem Wetter lassen keine Wünsche offen. Das Glockenspiel, das um 12 Uhr erklingt, ist die Kirsche obendrauf. Es könnte aber auch das Krügerl Bier gewesen sein.

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