Nachttrafik Jakominiplatz
Karin und Günther Winkler im Business-Lunch

Fixpunkt am Jakominiplatz und "freundliche Zone": Karin und Günther Winkler haben zahlreiche Stammkundinnen und Stammkunden. | Foto: Konstantinov
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  • Fixpunkt am Jakominiplatz und "freundliche Zone": Karin und Günther Winkler haben zahlreiche Stammkundinnen und Stammkunden.
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Was ihre Nachttrafik so besonders macht, haben Karin und Günther Winkler beim Business-Lunch mit MeinBezirk.at in der "Barabar" preisgegeben.

GRAZ. Sie sperren auf, wenn andere zusperren. Das Erfolgskonzept von Karin und Günther Winklers Nachttrafik am Jakominiplatz scheint denkbar einfach zu sein. Doch dahinter steckt sehr viel Arbeit, "die man schon gern machen muss, damit das so funktioniert", wie das Ehepaar im Gespräch mit MeinBezirk.at verraten hat.

  • Bei Ihnen waren schon Thomas Gottschalk, Franz Klammer und Arnold Schwarzenegger – freuen Sie solche Besuche besonders?

Günther Winkler: Sicher ist das erfreulich, aber eigentlich geht es nicht darum, welche Prominente zu uns kommen. Wichtiger sind uns die "normalen" Leute, jeder wird gleich behandelt und das wissen unsere hunderten Stammkunden auch zu schätzen.

Karin Winkler: Es kommen alle Sparten zu uns – vom Schlupfhaus bis zum Hofrat. Wir sind mit allen per Du, viele kommen zum Tratschen und jeder bekommt ein freundliches Wort. Täglich bedienen wir so 700, 800, manchmal sogar 2.000 Leute.

  • Das klingt recht anstrengend.

K.W.: Man muss es schon gern machen, aber uns war immer bewusst, dass wir Menschen um uns brauchen, und es kommt sehr viel zurück. Aber man merkt in den letzten Jahren eine deutlich gedrückte Stimmung.

G.W.: Da schwingt vieles – vor allem die Preisentwicklung – mit. Es gibt mehr, die weniger haben. Man merkt, sie müssen sparen, können weniger ausgeben. Wir kennen sehr viele persönliche Geschichten und sind manchmal auch so etwas wie Krisenmanager.

K.W.: Trotzdem oder gerade deswegen gehen die Leute von uns oft mit einem Lächeln fort – das sind Momente, die uns auch persönlich gut tun.

Karin und Günther Winkler (Mitte) beim Business-Lunch mit "Woche"-Redakteur Christoph Lamprecht und Danica Skrbic ("Barabar") | Foto: Konstantinov
  • Karin und Günther Winkler (Mitte) beim Business-Lunch mit "Woche"-Redakteur Christoph Lamprecht und Danica Skrbic ("Barabar")
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  • Was hat sich seit der Eröffnung der Nachttrafik verändert?

G.W.: Beim Sortiment muss man sich natürlich an die Nachfrage anpassen, E-Zigaretten gibt es zwar noch nicht so lange, sind aber nicht mehr wegzudenken.

K.W.: Zwar sind Zeitungen und Zeitschriften für manche schon noch wichtig, aber insgesamt rückläufig. Vieles ist wegen Handys und Tablet aus der Zeit gefallen – früher haben die Leute 10, 15 Ansichtskarten gekauft und Briefmarken dazu und jetzt geht das alles über WhatsApp.

  • Ihr Geschäft scheint jedenfalls krisensicher zu sein.

K.W.: Die Corona-Zeit hat viel verändert und es wird noch lange dauern, dass – wenn überhaupt – die Normalität wieder zurückkommt. Die Innenstadtbetriebe leiden noch immer an den Baustellen.

G.W.: Aber jetzt sind wir schon so lange am Jakominiplatz, haben alle Krisen, die es so gibt, mitgemacht – was natürlich entsprechenden Einsatz verlangt. Inzwischen haben rundherum so viele Geschäfte auf- und zugesperrt, deshalb können wir uns glücklich schätzen, dass wir wirtschaftlich sehr stabil und erfolgreich dastehen.

  • Fühlen Sie sich manchmal wie das berühmte gallische Dorf aus den Asterix-Comics, das sich nicht unterkriegen lässt?

K.W.: Für viele Grazer sind wir sicher eine Konstante, ein Fixpunkt, den jeder kennt und wo man sich zum Beispiel vor dem Fortgehen trifft – ähnlich wie die Weikhard-Uhr am Hauptplatz.

G.W. (lacht): Und ganz wichtig ist: Die Nachttrafik war, ist und bleibt eine "freundliche Zone", das haben wir extra mit einem Taferl offiziell so ausgewiesen.

Das Ehepaar Winkler eröffnete die Nachttrafik im Jahr 2000. | Foto: Konstantinov
  • Das Ehepaar Winkler eröffnete die Nachttrafik im Jahr 2000.
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Karin und Günther Winkler im Porträt

Am Jakominiplatz sind sie weltbekannt. Denn seit 24 Jahren betreiben Karin und Günther Winkler die Nachttrafik am wohl bekanntesten Öffi-Verkehrsknoten der Stadt. Direkt vor der Straßenbahnstation der Linie 4 und 5 gibt es auf nicht einmal sieben Quadratmeter Fläche über 700 Produkte und nicht zuletzt freundliche Worte, was den beiden, die eigentlich in Premstätten zu Hause sind, ihren eigenen Fanklub eingebracht hat.

Authentische Balkan-Küche in der "Barabar"

  • Adresse: Ziehrerstraße 68, 8041 Graz
  • Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag von 11 bis 22 Uhr, Sonntag von 11 bis 20 Uhr, Montag und Dienstag geschlossen
  • Tel.: 0676 9373570
  • Web: barabar.at

Beschreibung: Für Liebhaberinnen und Liebhaber der Balkan-Küche und Feinspitze ist die Barabar mehr als ein Geheimtipp. Das Lokal liegt etwas versteckt zwischen Ziehrerstraße und Murradweg, lädt aber gerade durch seine ruhige Lage zum gemütlichen Verweilen und Gustieren ein.

Die vielseitige Speisekarte lässt keine Wünsche offen. | Foto: MeinBezirk.at
  • Die vielseitige Speisekarte lässt keine Wünsche offen.
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Das sagt MeinBezirk.at: Ob Fleischiges vom Grill oder Spezialitäten aus dem Meer – in der Barabar sorgen traditionelle Gerichte aus Kroatien, Serbien und Bosnien bei gemütlicher Atmosphäre für kulinarische Genüsse inklusive Urlaubsflair. Unbedingt probieren sollte man auch die Ustipci (hausgemachte Germteigkrapferl) mit Kajmak.

Business Lunch

Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.

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