Zukunftsmusik
Mit Google, Yahoo und Co: So starten israelische Unternehmen durch

Digitaler Austausch: LR Barbara Eibinger-Miedl mit Nati Amsterdam (l.) und Ofir Zamir vom Hi-tech-Riesen Nvidia. | Foto: Land Steiermark
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  • Digitaler Austausch: LR Barbara Eibinger-Miedl mit Nati Amsterdam (l.) und Ofir Zamir vom Hi-tech-Riesen Nvidia.
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Fährt man in Haifa in die großen Businessviertel, taucht man gleich einmal in die große Welt der Digitalisierung ein: Google, Yahoo, Philips, Intel, IBM, Microsoft – alle haben sie dort ihre Standorte. Und das aus gutem Grund: Israel, bestens bekannt als "Start up-Nation" gehört in Sachen Innovation zu den Weltmarktführern, die Bereiche Software, Life Sciene und künstliche Intelligenz boomen dabei am stärksten.

Land der "Start-up-Beschleuniger"

Davon konnte sich kürzlich auch eine steirische Delegation, angeführt von Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Johann Harer (GF Humantechnologiecluster) ein umfassendes Bild machen. Nach Silicon Valley herrscht im "heiligen Land" die höchste Konzentration von High-Tech-Unternehmen, 6.000 Start-ups bedeuten pro Kopf gerechnet die höchste Dichte weltweit. Ein breites Lernfeld, wie Eibinger-Miedl bestätigt: "Es war interessant, dieses Start-up-Ökosystem kennenzulernen, besonders bemerkenswert ist das starke Umfeld, die gute Verbindung zwischen etablierten und neuen Unternehmen." So gibt es rund 100 Accelerator-Programme, so genannte "Start-up-Beschleuniger", die mit intensivem Coaching und bereitgestellten Ressourcen Produkte zur Marktreife treiben. Die Anzahl der Innovationszentren hat sich in den letzten drei Jahren verdoppelt, 320 multinationale Unternehmen betreiben in Israel Forschungszentren.

5,1 Millionen Dollar pro Start-up

Worauf gründet sich dieser Erfolg des 9-Millionen-Einwohnerstaates? "Ganz sicher im Bildungssektor, es wird hier bereits bei den Kleinsten das Interesse an der Technik geweckt. Und sie trauen sich etwas zu", war Eibinger-Miedl vom Selbstbewusstsein der Israelis angetan. " Diesen Aspekt des "think big" unterstreicht auch Harer: "Die Firmen präsentieren sich extrem stark, sie haben aber auch eine höhere Risikobereitschaft als wir das bei uns gewohnt sind." Das macht sich naturgemäß finanziell bemerkbar, der durchschnittliche Investitionsbetrag lag im vergangenen Jahr bei  5,1 Millionen US-Dollar, ingesamt wurden in den ersten drei Quartalen 2018 unglaubliche  1,7 Milliarden Dollar in Start-ups investiert.

No limits, no borders?

Ein besonders herausragender Bereich in der Forschung ist jener der "artificial intelligence", der künstlichen Intelligenz. So tauchte die Steirer-Delegation unter anderem in Gesprächen mit Nati Amsterdam von "Nvidia" in diese spannende Welt ein. Gerade im Medizinbereich sind hier bereits unvorstellbare Dinge möglich. "Wichtig ist, dass die Technologie dem Menschen nützt. Wenn etwa dadurch Wartezeiten in Spitälern verkürzt werden, Dokumentation erleichtert wird oder Medikamente besser auf den Patienten abgestimmt werden können, macht das Sinn", so Eibinger-Miedl. Darüber hinaus müsse man aber sehr gut auf ethische und rechtliche Rahmenbedingungen achten: "Es muss die Frage gestellt werden, ob alles was möglich ist, auch erwünscht ist." Dafür würde es europa- und weltweite Gesetze und Rahmenbedingungen brauchen. Eibinger-Miedl verweist in diesem Zusammenhang auf den heurigen Pfingstdialog 2019 (5. bis 7. Juni), der sich unter dem Titel "Das digitale Europa, no borders, no limits?" mit dieser Problematik auseinandersetzt.
Kurz: Das Resümee des Israel-Besuchs fällt durchwegs gut aus, für Robert Brugger vom Internationaliserungscenter Steiermark (ICS), das die Reise perfekt organisierte, geht die Arbeit aber gleich weiter: "Es wurden sehr gute Kontakte geknüpft, jetzt geht es darum, diese zu intensivieren und auszubauen."

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