Mit Vollgas zur grünen Autozukunft

Made in Styria: Robert Fischer (AVL) prophezeit dem steirischen Autocluster eine rosige Zukunft. | Foto: KK
  • Made in Styria: Robert Fischer (AVL) prophezeit dem steirischen Autocluster eine rosige Zukunft.
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Mario Lugger

Am 8. September beginnt in Graz die 23. AVL-Tagung „Motor & Umwelt“ mit jeder Menge prominenten Gästen (siehe Info unten). Grund genug für die WOCHE, Tagungsleiter Robert Fischer (Geschäftsführer Engineering und Technik Antriebssysteme, AVL) zum Interview zu bitten.

WOCHE: Lassen sich Umweltschutz und Verkehr unter einen Nenner bringen?
Fischer: Davon bin ich überzeugt. Wir haben in den vergangenen Jahren Riesenfortschritte gemacht. Moderne Motoren sind bereits so emissionsarm, dass die Luft, die hinten rauskommt, oft sauberer ist als die, die vorne reingeht. Das Problem ist die bestehende Fahrzeugflotte. Wenn diese in ein paar Jahren erst einmal umgerüstet ist, werden sich viele Emissionsprobleme so nicht mehr stellen.

WOCHE: Wie lange wird es Ihrer Meinung nach noch benzinbetriebene Autos geben?
Fischer: Verbrennungsmotoren werden in den kommenden 40 Jahre sicher noch eine wesentliche Größenordnung stellen. Dabei wird der Hybridanteil ständig zunehmen und auch der Einsatz von „Biofuel“ der neuen
Generation.

WOCHE: Wie sieht es mit wasserstoff- betriebenen Fahrzeugen aus?
Fischer: Das ist eine Kosten- und Aufwandsfrage. Langfristig kann Wasserstoff eine Lösung sein, hinter der allerdings noch viele Fragezeichen stehen. Darum gehört die Zukunft meiner Meinung nach Hybrid. Beim Treibstoffverbrauch ist langfristig noch eine Reduktion von 30 bis 40 Prozent möglich.

WOCHE: Wie sehen Sie die Zukunft des steirischen Autoclusters?
Fischer: Der Autocluster ist gut aufgestellt und hat trotz aller durch die Weltkonjunktur bedingten Dellen gute Zukunftsperspektiven. Denn die Automobilproduktion wird massiv weiter steigen, wenn ich an China,
Indien oder Brasilien denke.

WOCHE: Sehen Sie auch Schwächen?
Fischer: Die Verkehrsanbindung ist ausbaufähig. Davon abgesehen, ist man aber gut aufgestellt, auch das attraktive Lebensumfeld spielt eine Rolle.

WOCHE: Wohin wird sich die AVL entwickeln?
Fischer: Wir sind global stark aufgestellt, wachsen in der Steiermark aber mit. Allein heuer nehmen wir in Graz mehr als 200 Mitarbeiter auf.

DER STEIRISCHE LEITBETRIEB IM RAMPENLICHT:

Die AVL-Tagung geht am 8. und 9. September in der Helmut-List-Halle über die Bühne. Zahlreiche Autohersteller, zum Beispiel von Volkswagen über Jaguar, Renault, Audi, Nissan, Ford und Peugeot bis hin zu General Motors, haben sich mit Vertretern angekündigt. Im Vordergrund stehen neue Antriebskonzepte, die Tagung steht darüber hinaus unter dem Motto „Motor & Umwelt“.

Das Unternehmen: AVL erzielte 2010 einen Umsatz von 650 Mio. Euro und beschäftigt weltweit 4.570 Mitarbeiter, davon 2.050 in Graz. Der Exportanteil des Motorenentwicklers liegt bei 96 Prozent.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.