Business-Lunch
Paula Mayer-Heinisch hat das Schuhgeschäft in den Genen

Paula Mayer-Heinisch (l.) spricht beim Business-Lunch mir Redakteurin Antonia Unterholzer bei Frankowitsch über ihr Unternehmen "Aicus". | Foto: Brand Images
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Paula Mayer-Heinisch wuchs in einer Familie mit langer Geschichte im Schuhgeschäft auf. Mit ihrer eigenen Marke "Aicus" beweist die junge Grazerin, dass sie nicht nur die Leidenschaft für Fußbekleidung, sondern auch den Unternehmergeist ihrer Vorfahren in den Genen hat.

GRAZ. Seit vier Generationen ist der Name "Mayer-Heinisch" in Graz mit der "Leder & Schuh AG" und damit unweigerlich mit Fußbekleidung verbunden. Diese Tradition führt Paula Mayer-Heinisch mit ihrem eigenen Unternehmen "Aicus" seit 2016 fort. Mit Schuhen, Taschen und Accessoires aus gewebtem Teppich fasst die junge Schuhdesignerin und Unternehmerin zunehmend Fuß in der heimischen und internationalen Modebranche. Bei Brötchen und Kaffee bei "Frankowitsch", beim Business-Lunch mit MeinBezirk.at spricht die Grazerin über ihre Leidenschaft für Schuhe sowie über die "Pop-up-Szene" und die Vorzüge als Einzelunternehmerin. 

  • Wie ist die Idee für "Aicus" entstanden?

Paula Mayer-Heinisch: Ich bin schon die vierte Generation in meiner Familie, die etwas mit Schuhen macht – das Interesse dafür ist bei mir auch schon früh aufgekommen. Was mir am meisten daran getaugt hat, ist die Entwicklung vom Schuh selbst. Die Idee war, einen klassischen Schnitt mit einem besonderen Stoff zu kombinieren, und da bin ich auf den Kelim gestoßen. Das ist ein Material, das es in der Türkei eigentlich im Überfluss gibt – teilweise sind es alte Teppiche, die teilweise bis zu 100 Jahre alt sind. 

Die 27-Jährige produziert Schuhe aus gewebten Teppichen. | Foto: aicus
  • Die 27-Jährige produziert Schuhe aus gewebten Teppichen.
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  • Sie machen im Unternehmen alles alleine – ist es ein Spagat zwischen Kreativität und Geschäftsführung?

Beim Design und der Entwicklung steckt sicher die meiste Leidenschaft drinnen – von der Idee weg mache ich alles selber. Aber ich fotografiere die Produkte auch, betreue den Online-Shop, mache den Vertrieb, Social Media bis hin zum Versand. Ich arbeite eigentlich 24/7. Es ist dafür aber ein cooles Gefühl, dass alles was man reinarbeitet unmittelbar sichtbar wird. Unterstützung und Beratung bekomme ich außerdem von meinem Papa. Der hat sein ganzes Leben lang mit Schuhen gearbeitet und dadurch ein irres Wissen in dem Bereich.

  • Sehen Sie Ihren familiären Background als Vorteil oder hat das auch eine Kehrseite?

Ich habe das eigentlich immer positiv empfunden. Durch die hunderten Jahre sind schon Netzwerke und Freundschaften entstanden. Meine Familie kennt zum Beispiel viele Produzenten, was auf jeden Fall ein Vorteil ist – eine Fabrik zu finden, die auch in kleinen Mengen produziert, ist ansonsten nicht so leicht. 

Das Schuhgeschäft wurde Paula Mayer-Heinisch in die Wiege gelegt, jetzt entwirft sie selber Schuhe und Taschen aus Kelim.  | Foto: Brand Images
  • Das Schuhgeschäft wurde Paula Mayer-Heinisch in die Wiege gelegt, jetzt entwirft sie selber Schuhe und Taschen aus Kelim.
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  • Ist der Plan, einmal ein eigenes Geschäft zu eröffnen?

Im Moment nicht wirklich. Der Online-Verkauf funktioniert derzeit besser als der stationäre Handel. Dadurch, dass ich keine Kosten für ein Geschäftslokal habe, kann ich den Preis auch kundenfreundlicher kalkulieren. Was ich aber zusätzlich zum Online-Vertrieb mache, sind regelmäßige Pop-up-Stores. Das ist eine coole Möglichkeit, ohne ein fixes Geschäft an neue Leute zu kommen – und gerade Schuhe wollen viele auch gerne anprobieren. Zu Weihnachten war ich hier in Graz in der Stempfergasse, ich bin aber auch viel in Wien und jetzt im Sommer habe ich für zwei Wochen einen Pop-up am Wörthersee. Das Coole ist, dass es eine richtige Pop-up Community von Jungunternehmern gibt, die sich untereinander unterstützen, gemeinsam ausstellen und sich so gegenseitig Kundschaft bringen. 

  • Was sind Ihre Pläne für die Zukunft von "Aicus"?

In Zukunft will ich mich noch mehr mit der Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Das war zu Beginn eigentlich gar nicht mein Fokus – dass ich mit den Kelim-Produkten im Prinzip Upcycling mache, hat sich eher durch Zufall ergeben. Worauf ich von Anfang an geschaut habe, ist dass ich alles in Europa produziere und dass auch die Materialien aus Europa kommen. Viele fragen mich, wo die Schuhe produziert werden, was ich witzig finde, weil das bei großen Unternehmen oft niemand hinterfragt. Aber das passt schon so – mit dieser Entwicklung gehe ich sowieso gerne. 

Zur Person: Paula Mayer-Heinisch

Als Tochter einer großen Familie mit langer Geschichte im Schuhgeschäft, wurde Paula Mayer-Heinisch die Leidenschaft für Schuhe sozusagen in die Wiege gelegt. Nach der Matura arbeitete die Grazerin in Schuhfabriken auf der ganzen Welt, so auch in China, Hongkong, Italien und Rumänien. "Ich habe dabei wirklich alles gesehen – ich bin auch an der Nähmaschine gesessen", erinnert sich die heute 27-Jährige. Nach ihrer Ausbildung im Bereich Schuhdesign und Schuhtechnik in Italien und einem Studium zur Grafikdesignerin in Wien hat Mayer-Heinisch 2016 ihr eigenes Unternehmen gegründet. Unter der Marke "Aicus" vertreibt die junge Unternehmerin Schuhe und Accessoires mit ihren eigenen, klassisch-kreativen Designs. 

Was es zum Business-Lunch bei Frankowitsch gab? Brötchen natürlich. | Foto: MeinBezirk.at
  • Was es zum Business-Lunch bei Frankowitsch gab? Brötchen natürlich.
  • Foto: MeinBezirk.at
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Frankowitsch

Beschreibung: Brötchen, Aufstriche, Prosecco, Torten und Desserts – das gibt es seit 1932 aus dem Herzen von Graz bei "Delikatessen Frankowitsch". Bei sonnigem aber auch verregnetem Wetter laden die Tische in der Stempfergasse zum "Leute schauen" ein.  

Das sagt "MeinBezirk.at": Einen Blick wirft man gerne in die Karte, auch wenn dann doch immer die gleichen Lieblings-Brötchen bestellt werden. Beim Business-Lunch wurde sich mitunter für die "Klassiker" Roastbeef, Shrimps und Ei entschieden. Für Grazerinnen und Grazer bedarf es keiner weiteren Erklärungen – der Frankowitsch ist Treffpunkt und Institution in der Stadt.

Business Lunch

Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.

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