Businesslunch mit drei Grazer Erfindern
Sicher nicht auf den Kopf gefallen: Businesslunch mit den Erfindern des Valens Head Guard Systems

Beim Businesslunch mit Alexander Kellas, Markus Piffl und Philipp Lanz konnte Redakteur C. Hofer (v.l.) nichts passieren. | Foto: Foto Jörgler
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  • Beim Businesslunch mit Alexander Kellas, Markus Piffl und Philipp Lanz konnte Redakteur C. Hofer (v.l.) nichts passieren.
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Schauplatz Albrechtgasse, gegenüber vom Lokal Tscheppe ums Eck: Ein Radfahrer übersieht fast eine Fußgängerin, um ein Haar wären beide zu Boden gegangen. Nicht immer gehen Unfälle so glimpflich aus. Ein neu auf den Markt gekommener Kopfschutz mit dem Namen Valens Heard Guard System, entwickelt vom Grazer Trio Philipp Lanz, Matthias Piffl und Alexander Kellas, soll im Alltag eine Präventionsfunktion einnehmen und dabei auch noch sportlich-elegant aussehen.

WOCHE: Wie sind Sie auf Idee gekommen, eine Sturzhelm-Haube zu entwickeln?
Philipp Lanz: Ich arbeite seit Jahren als Unfallschirurg am LKH Graz und bin jeden Tag in der Notaufnahme mit zum Teil schweren Kopfverletzungen konfrontiert. Ich habe mir dann immer wieder gedacht, dass es doch irgendetwas geben muss, dass die Leute bei Stürzen schützt und auch noch modisch aussieht.
Alexander Kellas: Man kann ja beispielsweise niemanden zwingen, einen Helm beim Besuch eines Glühweinstands aufzusetzen. Schwere Stütze passieren aber gerade bei Alltagssituationen.
P.L.: Bis zu jeder dritte Akut-Patient hat eine Kopfverletzung. Wir können in der Chirurgie vieles reparieren, um das Gehirn zu schützen hilft aber nur Prävention.

Welches Produkt ist letztendlich entstanden?
Matthias Piffl: Das Valens Head Guard System ist in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich: unter anderem als offenes Schildband oder geschlossene Schildkappe. Die Produkte sind mit kurzem und langem Schild erhältlich.
P.L.: Der Schutzring selbst besteht aus Kunststoff-Hightech-Fasern, die dreidimensional gestrickt sind. Er ist dadurch sehr leicht und luftdurchlässig, dadurch kommt es zu keiner Schweißentwicklung.

Welche Schutzwirkung ist durch das Tragen dieser Kopfbedeckung gewährleistet?
A.K.: Wir haben unser System am zertifizierten Prüfstand der Magna Steyr AG nach automobilen Standards getestet.
P.L: Bei einer Fallhöhe von 90 Zentimetern verringert sich das Risiko einer schweren Kopfverletzung von 80 auf unter sieben Prozent.

In welchen Bereichen können Schildband und Schildkappe zum Einsatz kommen?
M.P.: Während sich Extremsportler zumeist ohnehin gut schützen, geht es uns vor allem um den Einsatz im täglichen Umfeld: Ganz egal, ob beim Wandern, beim Gang in den Supermarkt, beim Gassigehen mit dem Hund oder auch beim Eisstockschießen.

Wie schwer ist es, die Menschen vom Gebrauch zu überzeugen?
A.K.: Das Sicherheitsbewusstsein der Menschen steigt zum Glück. Dazu kommt auch der Designaspekt ins Spiel. Daher haben wir keine Kosten und Mühen gescheut, einen Kopfschutz zu entwickeln, der auch ästhetischen Prinzipien genügt.
P.L.: Jedes Erzeugnis ist waschbar und auch bestens für Brillenträger und Menschen mit Hörgeräten geeignet.

Ist das Produkt bereits ausgereift?
M.P.: Wir versuchen, es natürlich ständig weiterzuentwickeln.
P.L.: Uns kommt dabei auch zugute, dass jede einzelne Kopfbedeckung ein Unikat ist. Wir lassen es von einer oberösterreichischen Firma herstellen und können, im Gegensatz zu Produzenten von Massenware, alles schnell adaptieren. Dabei ist uns auch das Feedback der Kunden sehr wichtig.

Was ist in Zukunft noch alles geplant?
A.K.: Wir streben definitiv an, unser Produkt auch als Ski- und Fahrradhelm anzubieten. Auch Zusammenarbeiten mit Modefirmen sind ein Thema. Für die Kinder soll es außerdem eine eigene Schutzhaube geben.

Das ist Philipp Lanz

Geboren im Jahr 1976 in Graz.
Hat Medizin studiert, einige Zeit in Deutschland gearbeitet und ist jetzt seit ein paar Jahren am LKH-Universitätsklinikum Graz in der Unfallabteilung tätig.
Lanz war Ideengeber und hat den ersten Prüfstand selbst gebaut.

Das ist Matthias Piffl

Geboren im Jahr 1983 in Graz.
Hat Technische Physik auf der TU Graz studiert.
Piffl arbeitet bei der AVL im Bereich der Partikel-Messtechnik.
Er war von Beginn weg an der Entwicklung des Valens Head Guard Systems beteiligt.

Das ist Alexander Kellas

Geboren im Jahr 1979 in Graz.
Er ist als Kreativdirektor und Designer für Lifestyle-Firmen tätig.
Kellas zeichnet für die Gestaltung des Valens Head Guard Systems verantwortlich. "Es lässt sich jetzt für unterschiedlichsten Anwendungen formschön ummanteln."

Infos zum Valens Head Guard System

Die Idee zum speziellen Kopfschutz hatte Philipp Lanz bereits im Jahr 2016.
Gemeinsam mit Matthias Piffl und Alexander Kellas ging es in den Folgemonaten darum aus der Idee ein Produkt zu kreieren. Dieses kam Ende 2017 auf den Markt.
Das atmungsaktive Gemisch des Außenmaterials besteht dabei zu 25 Prozent aus Elasthan und zu 75 Prozent aus Merinowolle.
An der Stärke des Sicherheitsgeflechts wurde lange gearbeitet.
Angeboten werden ein offenes Schildband ebenso wie eine geschlossene Schildkappe. Dazu gibts auch maßangefertige Stirnbänder.
Für Maßanfertigungen haben Lanz, Piffl und Kellas als Partnerbetrieb die Grazer Hutmanufaktur Josef Kepka & Söhne an Bord.
Eine Zusammenarbeit gibts außerdem mit Gigasport und Optik Schrei, auch in Apotheken wie der Leonhard Apotheke sind die Produkte erhältlich.
Web: https://www.valens.pro/

Gast & Wirtschaft: Tscheppe ums Eck

Adresse: Albrechtgasse 4, 8010 Graz
Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch von zehn bis 16 Uhr, Donnerstag und Freitag von zehn bis 22 Uhr
Telefon: 0316/22 56 54
Web: https://www.tscheppeumseck.at/
E-Mail: K@tscheppeumseck.at
Beschreibung: Im Juli diesen Jahres hat Katharina Tengler-Tscheppe in der Albrechtgasse ihr kleines, aber feines Lokal in den Räumlichkeiten der ehemaligen Dean & David-Filiale aufgesperrt. Kulinarisch setzt sie auf ein Mittagsmenü, aber auch auf Paninis, Salate, Suppen, Vorspeisenteller, guten Wein und Kaffee.
Das Essen: Zum Nachmittags-Talk servierte Tengler-Tscheppe im kleinen Gastgarten einen großen Vorspeisenteller, dazu gabs Paninis mit Grillgemüse und Ziegenkäse, ein Hühnerleberparfait und zum Nachtisch einen Mohnkuchen und viel Kaffee.
Die WOCHE meint: Italienisches Flair inhalieren, ausgezeichnet essen und trinken und das auch noch unter freiem Himmel im November: Diese Kombi passt einfach – so wie das Lokal zur Grazer Gastroszene.

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