Internationales Recruiting
Uniklinikum begrüßt Pflegekräfte aus Tunesien

Am Uniklinikum freut man sich über die akademisch ausgebildeten, helfenden Hände, die über das internationale Recruiting gefunden werden konnten. | Foto: LKH-Univ. Klinikum Graz/Kurt Remling
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Sechs diplomierte Pflegekräfte aus Tunesien befinden sich in der Einschulungsphase für ihre zukünftigen Tätigkeiten am LKH-Univ. Klinikum Graz. Die akademisch ausgebildeten Fachkräfte wurden über das internationale Recruiting gefunden, ab Herbst sind es insgesamt 36 Personen.

GRAZ. Vom Praxistraining in der täglichen Routine der Patientenversorgung über die elektronische Dokumentation und eine Notfallschulung bis hin zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen und einem Vortrag über "Kultur und Werte in Österreich“: Diese und weitere Themen wurden für die neuen Pflegekräfte aus Tunesien im Rahmen einer Einschulungsphase zusammengestellt, um sie auf ihre Einsätze an der Univ.-Klinik für Chirurgie, für Innere Medizin sowie am Kinderzentrum vorzubereiten.

Gestartet hat auch ein spezielles Sprachtraining in "Pflege- und Medizindeutsch“, denn Deutsch an sich beherrschen die neuen Kolleginnen und Kollegen bereits auf B1-Level. Das war eine der Voraussetzungen, um eine Stelle am Uniklinikum Graz zu bekommen. Die Sechs zählen zu jenen 36 Pflegekräften aus Tunesien, die seit Herbst 2022 im Rahmen eines internationalen Recruitingpilotprojekts gefunden werden konnten. Am 21. August treten sie nun offiziell ihren Dienst an.

Betriebsdirektor Gebhard Falzberger, Personalchefin Christina Grünauer-Leisenberger und Pflegedirektorin Gabriele Möstl mit den neuen Pflegekräften Imen Ibn Daii, Hela Hammami, Jihen Zouaghi Ep Slimani, Ep Ben Hamma und Chaima Khalifa. | Foto: LKH-Univ. Klinikum Graz/Laura Schaffelhofer
  • Betriebsdirektor Gebhard Falzberger, Personalchefin Christina Grünauer-Leisenberger und Pflegedirektorin Gabriele Möstl mit den neuen Pflegekräften Imen Ibn Daii, Hela Hammami, Jihen Zouaghi Ep Slimani, Ep Ben Hamma und Chaima Khalifa.
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Dringend benötigte Unterstützung

"Konkret geht es hier um die erfolgreiche Rekrutierung von universitär ausgebildeten Pflegekräften, also von helfenden Profihänden, die wir wirklich dringend benötigen“, erklärt Pflegedirektorin Gabriele Möstl. Im Vorfeld habe man daher ganz klar die Anforderungen definiert, denen die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechen sollten. Die Gründe, weshalb sich die fünf Damen und der eine Herr entschlossen haben, am Uniklinikum Graz zu arbeiten, sind vielfältig. In einem ersten Treffen mit der Pflegedirektorin werden die Arbeitsbedingungen, der gute medizinische Ruf des Uniklinikum Graz und die hohe Professionalität der Pflege in Österreich genannt. 

Weshalb man die Suche nach neuen Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege international ausgeweitet hat, erklärt Christina Grünauer-Leisenberger, Personalchefin des Uniklinikums und Leiterin des Internationalen Recruitments der KAGes: "Laut der aktuellen Pflegepersonalprognose werden wir in der Steiermark bis 2030 knapp 12.000 neue Pflegekräfte brauchen. Das internationale Recruiting ist daher eine der Maßnahmen, die dabei helfen soll, die offenen Stellen im Diplompflegbereich schneller und vor allem qualifiziert zu besetzen.“

Die Einführungsphase umfasst einen theoretischen Teil, der Themen wie beispielsweise Pflegedokumentation, elektronische Fieberkurve und das GuKG (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz) behandelt. | Foto: LKH-Univ. Klinikum Graz/Kurt Remling
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Beschleunigtes Fachkräfteverfahren notwendig

Derzeit seien allein am Uniklinikum 220 derartige Dienstposten zu besetzen. "Dass wir in Tunesien und Kolumbien auf Personalsuche sind, hat u. a. damit zu tun, dass in diesen Ländern die Ausbildung akademisch ist, es einen Überschuss an Pflegepersonal gibt und wir vor Ort Dienstleistungsagenturen gefunden haben, mit denen die Zusammenarbeit perfekt funktioniert“, so Grünauer-Leisenberger.

Der Recruitingprozess in Tunesien wurde vergangenen Herbst mit der FH Joanneum, dem Land Steiermark, dem Arbeitsmarktservice, der Agentur vor Ort und der österreichischen Botschaft gestartet. Zu den größten Herausforderungen würden, so die Personalchefin weiter, die Abstimmung der einzelnen Verfahrensschritte zählen, die in puncto Beschaffung und Aufbereitung der benötigten Unterlagen notwendig seien. Hier brauche es viel Zeit und Geduld, betont Grünauer-Leisenberger, die daher ein beschleunigtes Fachkräfteverfahren für Drittstaatsangehörige, wie es in Deutschland angeboten wird, für sehr erstrebenswert hält.

Im Praxisteil der Einführungsphase wird speziell die Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten trainiert. | Foto: LKH-Univ. Klinikum Graz/Kurt Remling
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Wettstreit um die Fachkräfte

Die nächste Gruppe (15 bis 20 Personen) der bisher 36 rekrutierten Pflegefachkräfte aus Tunesien wird im Laufe des Herbstes am Uniklinikum Graz zu arbeiten beginnen, Gruppe Nummer 3 wird Anfang 2024 erwartet. Das zweite Land, in dem das Uniklinikum Graz sowie die KAGes nach Personal suchen, ist Kolumbien. Aktuell arbeiten bereits 16 Kolumbianerinnen und Kolumbianer in den LKHs Graz II und Hochsteiermark. Mit dem Recruiting von 30 weiteren Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegern (DGKP) aus Südamerika wurde bereits begonnen.

2024 und 2025 sollen nochmals 50 bis 100 DGKPs – und zwar in beiden Ländern – für das Uniklinikum Graz bzw. andere KAGes-Häuser gefunden werden. Dabei kann das Personalmanagement übrigens voll auf die Unterstützung der neuen Pflegekolleginnen und -kollegen zählen, wie Hela Hammami und Chaima Khalifa ihrer neuen Pflegedirektorin versicherten: "Wir rühren in unserem Freundes- und Kollegenkreis schon jetzt intensiv die Werbetrommel fürs Uniklinikum Graz.“

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