In Privatkliniken
Väter zahlen ab sofort für Übernachtung nach Geburt

Knapp 100 Euro pro Nacht zahlen Väter künftig an der Privatklinik Ragnitz und Hansa, wenn sie nach der Geburt bei Mutter und Kind bleiben wollen. | Foto: Unsplash
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Wegen restriktiven Besuchsregelungen aufgrund der Corona-Pandemie haben sich in den letzten drei Jahren viele Mütter dazu entschieden, in Privatkliniken zu entbinden. Nun wird es hier aber zunehmend teurer, wenn Väter nach der Geburt bei Mutter und Kind bleiben möchten.

STEIERMARK. "Man ist voller Hormone, erschöpft und hält das erste Mal ein Kind in der Hand – in der Situation hätte man seinen Partner natürlich gerne als mentale Stütze dabei", erzählt Mona. Die Grazerin ist im Oktober 2022 das erste Mal Mutter geworden und hat ihren Sohn im LKH Graz entbunden. Seit Beginn der Corona-Pandemie gelten hier strenge Besuchsregelungen: Nach der Geburt kann die Mutter pro Tag von einer Person in der vorgegebenen Besuchszeit bloß für 30 Minuten besucht werden. 

Nur 30 Minuten pro Tag, zu vorgegebenen Zeiten, darf an den Häusern der KAGes nach der Geburt Besuch empfangen werden.  | Foto: Unsplash
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Nach wie vor strenge Besuchsregelungen bei KAGes

"Wir halten uns da an die bundesweiten Verordnungen", erklärt KAGes-Sprecher Reinhard Marczik die Regelung, die nach wie vor in allen Häusern mit Geburtenstation der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft, also auch im LKH Hochsteiermark, im LKH Murtal und im LKH Feldbach gilt. Auf die Frage hin, wann diese Corona-Maßnahme wieder abgeschafft werde, sagt Marczik: "Für die Spitäler ist das Thema Corona noch nicht vorbei, es ist nach wie vor notwendig, vulnerable Gruppen zu schützen."

Für Mona, genauso wie für viele andere Mütter ist die Besuchsregelung nicht nachvollziehbar. "Wenn jemand Corona hat, stecke ich mich ja auch innerhalb einer halben Stunde an." Der KAGes-Sprecher entgegnet, es gehe bei der zeitlichen Begrenzung darum, dass auch etwa in Vierbettzimmern jede die Chance bekommt, Besuch zu empfangen. "Ich habe eine Zusatzversicherung und hatte das Glück, ein Einzelzimmer zu haben. Mein Mann durfte trotzdem nicht länger bleiben", erzählt wiederum Mona. 

Viele Frauen haben sich aufgrund der strengen Besuchsregelungen in den vergangenen Jahren dafür entschieden, auf Privatkliniken zu entbinden. | Foto: Unsplash
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Knapp 100 Euro für Begleitpersonen bei Privatkliniken

"Das nächste Mal würde ich sofort in eine Privatklinik gehen", sagt die junge Mutter. Das haben in den letzten drei Jahren viele Frauen gemacht, um die strengen Besuchsregelungen zu umgehen. In der Privatklinik Graz Ragnitz sowie im Privatklinikum Hansa ist ein Besuch ohne Einschränkungen möglich. Auf Wunsch können Papas oder eine andere Begleitperson hier nach der Geburt sogar nächtigen. "Wir begrüßen es, wenn Begleitpersonen mitkommen – ich glaube, dass das ganz wichtig ist, weil Väter in dieser Zeit eine große Stütze sein können", sagt Ulla Offenbeck von der Privatklinik Graz Ragnitz. 

Ursprünglich war die Nächtigung im Familienzimmer für die Begleitperson in den Privatkliniken im Preis inkludiert, extra bezahlt werden musste nur, wenn eine Mahlzeit konsumiert wurde. Seit Anfang Februar fallen nun aber 99 Euro pro Pflegetag in der Privatklinik Graz Ragnitz, beziehungsweise 89,76 Euro im Privatklinikum Hansa am Standort St. Leonhard seit 1. März an – unabhängig davon, ob Mahlzeiten in Anspruch genommen wurden. Die Zusatzversicherung deckt die Kosten nicht ab. "Dieser Begleitpersonentarif ist den allgemeinen Teuerungen geschuldet", erläutert Offenbeck. "Wir haben es solange wie möglich rausgezögert – bei Geburten, die noch 2022 angemeldet wurden, fallen die Kosten auch noch nicht an."

Die junge Mutter Mona hätte sich gewünscht, ihren Mann in den Tagen nach der Geburt als Stütze dabei zu haben.  | Foto: Unsplash
  • Die junge Mutter Mona hätte sich gewünscht, ihren Mann in den Tagen nach der Geburt als Stütze dabei zu haben.
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Krankenhäuser müssen wirtschaften

"Die Energie- und Personalkosten sind extrem gestiegen, Krankenhäuser müssen wirtschaften", so Offenbeck. Härtefälle versuche man dennoch abzufedern und wenn die Geburt eingeleitet werden muss und die Schwangere daher mit ihrer Begleitperson schon vor der Geburt eincheckt, werde davor auch kein Tarif verlangt – "Damit sich die werdenden Mütter entspannt auf die Geburt vorbereiten können", sagt Offenbeck. 

"Wenn das Baby dann da ist, ist gewissermaßen eh alles weitere egal. Aber mein Mann konnte unseren Sohn erst richtig kennenlernen, als wir dann zuhause waren. Beim nächsten mal würde ich mir wünschen, dass er von Anfang an dabei sein kann", so Mona abschließend. 

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