Die Jugend fährt nicht mehr auf den Schein ab

Setzt seit Jahresbeginn auch verstärkt auf E-Mobilität: Roadstars-Geschäftsführer Gernot Rittner weiß, dass sich Fahrschulen in Zukunft neu aufstellen müssen. | Foto: Jorj Konstantinov
  • Setzt seit Jahresbeginn auch verstärkt auf E-Mobilität: Roadstars-Geschäftsführer Gernot Rittner weiß, dass sich Fahrschulen in Zukunft neu aufstellen müssen.
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Der 18. Geburtstag markiert für die meisten Jugendlichen immer einen entscheidenden Punkt in ihrem Leben, immerhin öffnen sich viele Türen. Einerseits jene von Fortgehlokalen und andererseits endlich auch die Fahrertür von Autos. Doch der Führerschein als Freiheitssymbol schlechthin hat in den letzten Jahren an Attraktivität verloren. Ein Phänomen, das, ausgehend von Ländern wie Japan und den USA, nun scheinbar auch in Österreich verstärkt auftritt.
Dabei sind deutliche Muster erkennbar, wie der Vorsitzende der steirischen Fahrschulen, Marcus Martschitsch, anführt: "Je urbaner die Gegend, desto eher nimmt die Lust ab, den Führerschein zu machen. Bei uns sind von dieser Tendenz vor allem Wien und Graz betroffen."

Auto als Kostenfaktor

In der Vergangenheit öffnete sich mit dem eigenen Auto eine andere Welt, mittlerweile würden viele Teenager den fahrbaren Untersatz gar als Belastung wahrnehmen. "Einerseits kostet ein Auto Geld, andererseits fehlt es gerade in Städten oft an Parkplätzen. Daher hat der Führerschein bei einem entsprechenden Öffi-Netz, wie es Graz hat, nicht mehr oberste Priorität", so Martschitsch.
Für die Fahrschulen, die teilweise zwischen 10 und 15 Prozent Rückgänge verzeichnen müssen, ist im Hinblick auf die kommenden Jahre ein Umdenken in der Philosophie unausweichlich.

Umstellung auf E-Zeitalter

"Themen wie Car-Sharing und E-Mobilität müssen in Zukunft in den Prüfungsstoff aufgenommen werden. Wollen wir die Fahrschulanzahl erhalten, sind neue Inhalte unumgänglich."
Dass sich die Jugend von heute für diese Themen sehr stark interessiert, bestätigt auch Gernot Rittner von der Grazer Fahrschule Roadstars: "Die aktuelle Generation hat einfach ein völliges anderes Mobilitätskonzept. Darauf muss man reagieren. Wir müssen bereits in der Fahrschule beginnen, die Vorteile der Mobilität 2.0 aufzuzeigen." Seit Jänner besteht für Roadstars-Schüler etwa die Möglichkeit, Fahrstunden in einem Tesla zu nehmen. "In diese Richtung muss es weitergehen."

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