Ein Händchen für Mode – im Gespräch mit Barbara Krenn-Schöggl

Hat Sinn für Mode und Kompetenzvermittlung: Barbara Krenn-Schöggl ist Direktorin an der Modeschule Graz und bereitet ihre Schüler auf den harten Alltag in der Modebranche vor. | Foto: Jorj Konstantinov
  • Hat Sinn für Mode und Kompetenzvermittlung: Barbara Krenn-Schöggl ist Direktorin an der Modeschule Graz und bereitet ihre Schüler auf den harten Alltag in der Modebranche vor.
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Barbara Krenn-Schöggl über den Umgang mit Schülern und den Wert der Mode.

Sie liebt die Natur, den Sport und das Reisen. Und: das Unterrichten an der Modeschule Graz. Mit der WOCHE sprach sie über ihre Arbeit als Direktorin und darüber, wie wichtig es ist, auf seine innere Stimme zu hören.

WOCHE: Welchen Wert hat Mode in der heutigen Zeit?
Barbara Krenn-Schöggl: Praktisch jeder Lebensbereich wird von Mode dominiert, egal, ob es um Autos, um Inneineinrichtungen oder um Lebensstile geht. Mode drückt am stärksten aus, dass wir und unsere Gesellschaft im Wandel sind. "Mode vergeht, Stil bleibt", hat Coco Chanel einmal gesagt, und wenn man das so betrachtet, gibt Mode einem die Möglichkeit, sich selbst und seine Umwelt immer wieder zu verändern und an den Strom der Zeit anzupassen. Wir sind ständig im Wandel, da ist es gut, sich immer wieder zu hinterfragen – und das kann man dann in der Mode ausdrücken, sei es in der Gestaltung von Wohnräumen oder in der Art, sich zu kleiden.

Sie stehen bestimmt nicht Ewigkeiten vor dem vollen Kleiderschrank und wissen nicht, was Sie anziehen sollen.
Ich weiß auf jeden Fall, was mich kleidet und was mir passt. Mode soll ja nie so gedacht sein, dass es ein Diktat ist. Das wichtigste ist, dass man jenen Stil findet, der betont, wer man ist, und der die eigene Persönlichkeit am optimalsten unterstreicht. Mit Mode kann man sehr viel ausdrücken, am stärksten seine Persönlichkeit. Und das gelingt mir, glaube ich, recht gut.

Sie waren ursprünglich in der Wirtschaft tätig und sind es nun im Klassenzimmer. Wie kam es dazu?
Um Geld zu verdienen, war ich schon während des Studiums in der Erwachsenenbildung tätig. Dort habe ich erkannt, wie gerne ich unterrichte – und wie gut ich es kann. Das hat mir auch bestätigt, was meine Mutti immer gesagt hat: "Du müsstest eigentlich Lehrerin werden, weil wenn du mir was erklärst, versteh ich's immer." So habe ich dann ein zweites Studium absolviert, das der Pädagogik, und darf heute meine größte Begabung ausleben: Menschen befähigen. Sie mit Wissen und Kompetenzen ausstatten, sie dazu bringen, ihr Ureigenstes zu finden und das dann auch umzusetzen, macht mir irrsinnig viel Freude.

Wie ist das derzeitige Bewusstsein der Leute in Bezug auf nachhaltige Mode?
Immer größer, besonders bei jungen Leuten. In unserer Schule ist das Thema Nachhaltigkeit ein großes. Wir achten darauf, dass das Bewusstsein sowohl in der Herstellung als auch im Tragen, im Weiterverwenden, in der Idee des "Upcycling" und "Downcycling", nachhaltig in den Köpfen der Schüler verankert wird. Und auch in der Gesellschaft wird es immer wichtiger. Natürlich muss man bereit sein, mehr Geld für ein Kleidungsstück auszugeben, aber dafür tragt man es mit gutem Gewissen und weiß, niemanden ausgebeutet und die Umwelt geschützt zu haben.

Früher war die Modeschule eine Frauenschule. Wie groß ist der Männeranteil heute?
Der Anteil der Burschen beträgt um die zehn Prozent. Es gibt immer noch eine Hemmschwelle für junge Männer, sich in den Bereich der Mode zu bewegen. Diese Entscheidung ist stark von der Umgebung beeinflusst, von der Peergroup zum Beispiel, die ein "Ich gehe in die Modeschule" belächeln. Wir bemühen uns sehr, das aufzubrechen. Wichtig ist, seine innere Stimme wahrzunehmen und das zu tun, was man wirklich will. Wir haben immer wieder sehr begabte junge Männer, die es in die Design- und Modewirtschaft schaffen.

Was würden Sie jungen Leuten mit Visionen für die Zukunft mit auf den Weg geben?
Hart an sich zu arbeiten. Sich kritisches Feedback zu holen von Menschen, di eienem wichtig sind, von Menschen, die es ehrlich mit einem meinen. Nicht zimperlich sein. Dies ist ein entscheidender Faktor, um erfolgreich zu sein: Man muss wirklich intensiv an sich arbeiten, und das ein Leben lang. Man hat nie ausgelernt, egal, wie alt man ist.

Steckbrief
In Leoben geboren.
Studium der Betriebswirtschaft und Pädagogik in Graz.
Ab 1987 war sie zunächst in der Wirtschaft tätig.
2010 wurde sie Direktorin an der Modeschule Graz.
Seit 2008 führt sie ihr eigenes Beratungsunternehmen.

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Glück bedeutet für mich... mit meiner Familie zusammen zu sein.
Mein Tag beginnt... wenn ich Zeit habe, mit einem Lauf im Wald.
Heimat ist... ein wichtiger Ankerpunkt im Leben, aber nicht der Nabel der Welt.

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