Freude ist ansteckend – Special Olympics Floor-Hockey-Trainerin Martina Klampfer im Gespräch

Herzlich und engagiert: Martina Klampfer ist Trainerin des österreichischen Floor-Hockey-Teams und umsorgte bei den Special Olympics auch abseits des Spielfelds ihre Schützlinge. | Foto: Special Olympics/Angelika Groß
  • Herzlich und engagiert: Martina Klampfer ist Trainerin des österreichischen Floor-Hockey-Teams und umsorgte bei den Special Olympics auch abseits des Spielfelds ihre Schützlinge.
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Silber hieß es zum Schluss für das österreichische Floor-Hockey-Team bei den Special Olympics. Martina Klampfer war Teil des dreiköpfigen Trainerstabs und war während der ganzen Spiele mit viel Freude und Leidenschaft im Einsatz.

WOCHE: Wie kamen Sie als Trainerin zum Floor-Hockey-Team?
Martina Klampfer: Mein Bruder Franzi ist 23 Jahre alt und spielt im Team mit. Ich habe ihn immer zum Training begleitet, das ein Mal pro Woche stattfindet. Nach einer Zeit habe ich mitgespielt und bin auch zu Turnieren mitgefahren. Da wir 15 Spieler haben, brauchten wir einen dritten Trainer und es ist eine Ehre für mich, dass ich gefragt wurde, ob ich bei den Spielen teilnehmen möchte.

Wie lässt sich Ihre Trainertätigkeit bei den Special Olympics mit Ihrem Beruf vereinbaren?
Ich bin als Sportverkäuferin in Salzburg tätig. Für die Special Olympics habe ich zwei Wochen Urlaub genommen.

Wie kann man sich die Arbeit im Floor-Hockey-Team vorstellen?
Beim Spiel wird alle drei Minuten gewechselt und es gibt genaue Spielerlisten. Meine Aufgabe ist es, zu schauen, dass immer die richtigen Spieler auf dem Feld sind, was manchmal nicht so einfach ist. Ich bin wahnsinnig nervös, denn wenn ich einen Fehler mache, wird das Team disqualifiziert. Daher ist eine strikte Struktur notwendig, die eingehalten werden muss.

Was gilt es noch zu beachten?
Die Spieler müssen immer mit ausreichend Flüssigkeit versorgt werden. Die Trinkflaschen unserer Spieler haben wir mit Fotos markiert, damit sie schneller zu den richtigen greifen. Ich schaue auch, dass die Motivation auf der Bank passt und dass sie ihre Mitspieler auf dem Feld anfeuern.

Wie motivieren Sie das Team?
Alle sind mit vollem Herzen bei der Sache und da muss man ihnen nur sagen, dass es nichts ausmacht, wenn sie einen Fehler machen – falls es überhaupt ein Fehler war. Ich sage ihnen einfach, dass sie ihr Bestes geben sollen und Handshakes mögen sie sehr.

Wie fühlen Sie sich als Trainerin bei den Special Olympics?
Es geht mir nach wie vor sehr nahe. Wenn zurückgezogene und schüchterne Spieler Erfolge erleben, sieht man das Strahlen in den Augen und den Stolz über das, was sie erreicht haben – das ist für uns alle auch immer wieder ein schönes Erlebnis. Man sieht, welche Schritte in Richtung mehr Selbstbewusstsein die Sportler machen und wie viel ihnen solche Veranstaltungen bringen.

Muss man als Trainerin auch streng sein?
Ja, aber das überlasse ich anderen (lacht). Sie brauchen aber immer wieder Ansporn, aber das brauchen wir alle. Sie machen sich alle viele Gedanken über die Taktik und da werden beim Frühstück auch die Gläser zu Spielern.

Haben Sie in Vorbereitung auf die Special Olympics öfter trainiert?
Nein, das Training fand ein Mal pro Woche statt. Öfter wäre aufgrund der Berufstätigkeit der Spieler und der Trainer nicht möglich gewesen.

Was kann die Gesellschaft für Menschen mit Beeinträchtigung tun?
Die Aufmerksamkeit und die Akzeptanz, die Menschen so zu nehmen, wie sie sind, ist wichtig, aber nicht so einfach. Die Spieler brauchen Abwechslung zu ihrem Alltag, der oft schwer ist. Ein Spieler wurde beispielsweise gekündigt, weil er bei der Arbeit zu langsam war. Wenn es dahingehend mehr Möglichkeiten gäbe, wo Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten könnten, ohne überfordert oder gestresst zu sein, würde es ihnen sehr viel bringen. Aber auch die Unternehmen und die Kollegen können viel von Menschen mit Beeinträchtigung lernen.

Was war für Sie der berührendste Moment bei den Spielen?
Es gibt wahnsinnig viele berührende Momente. Wenn man sieht, wie sich die Spieler freuen und was für eine Herzlichkeit und ein Miteinander da vorherrscht. Dabei spielt es keine Rolle, dass man die Sprache der anderen Athleten nicht versteht. Die Freude ist einfach ansteckend und ich möchte die Teilnahme bei den Special Olympics keinesfalls missen.

WOCHE-WORDRAP

Das Schönste am Trainersein ist ... die Freude der Spieler.
Die Special Olympics sind ... ein Wahnsinn.
Mir imponiert ... unser Head Coach Karli Kreisberger.

STECKBRIEF

Geboren: 26. März 1976 in Salzburg
Beruf: Sportverkäuferin
Trainerin des Salzburger Floor-Hockey-Teams seit zwei Jahren
War zum ersten Mal als Trainerin bei den Special Olympics
Hobbys: Tourengehen, Laufen, Musik hören, Lesen, Yoga

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