Gratwein sucht nach Lösungen zum Thema Alkohol

Die Experten-runde in Gratwein debattierte über das Problem des Alkoholmissbrauchs bei Jugendlichen und plant neben einem Ideenkatalog weitere auch öffentliche Diskussionsrunden.
  • Die Experten-runde in Gratwein debattierte über das Problem des Alkoholmissbrauchs bei Jugendlichen und plant neben einem Ideenkatalog weitere auch öffentliche Diskussionsrunden.
  • hochgeladen von Klaus Krainer

Gratwein will das Alkoholproblem von Jugendlichen mit seinen Nachbarn lösen. Diskussionen kommen.

Im Frühjahr kam Gratwein in die Schlagzeilen: Ein Zehnjähriger wurde stockbetrunken am Skaterplatz mit mehr als zwei Promille Alkohol im Blut aufgefunden. Eine ausgetrunkene Flasche Wodka als Mutprobe hatte einen lebensgefährlichen Rekordrausch zur Folge.
Gratwein steht mit dem Problem nicht alleine da. Rund 23 Prozent der 13- bis 15-Jährigen geben zu, dass sie mindestens schon zweimal betrunken waren. Mehr als ein Viertel der unter 15-Jährigen raucht regelmäßig, das Einstiegsalter liegt oft bei 10 Jahren.
Laut Jugendschutzgesetz dürfen Kinder unter 16 weder Alkohol noch Tabakwaren kaufen und schon gar nicht konsumieren. Demnach kommen Alkohol und Tabak vermutlich von den Eltern bzw. anderen Erwachsenen. Diesen ist oft gar nicht bewusst, dass es für dieses Fehlverhalten Strafanzeigen regnet. „Der Strafrahmen für die Erwachsenen beträgt bis zu 2.500 Euro oder drei Wochen Freiheitsstrafe“, erklärt Gertrude Pfingstl von der Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung. 16 Anzeigen gegen Erwachsene, die Kindern die Konsumation von Alkohol oder Tabak erleichtert haben, gingen im Vorjahr in der BH Graz-Umgebung ein.

Ideenkatalog bis Juli geplant

Gratweins Bürgermeister Gerald Murlasits will dem Problem nun mit den Nachbargemeinden vorbeugen. Im ersten Schritt trafen sich Experten, mit dabei die Vizebürgermeister Peter Rinner (Gratkorn) und Gudrun Wagner aus Judendorf-Straßengel. Seit Gratweins Schulhof mit Videokameras überwacht wird, hat sich das Problem rauchender und Alkohol konsumierender Kinder in die Nebengassen verlagert. „Wir kennen exponierte Plätze, wo Alkohol zu Vandalismus führt. Aber gegen das ,Vorglühen‘ der Jugendlichen im Elternhaus, die zum Freundestreff schon alkoholisiert kommen, ist man machtlos“, sagt Ulrike Fasching von der Polizeiinspektion Gratwein.
Monika Rieder, Gratweins Gemeinderätin, wird das Projekt künftig weiterbetreuen. Im Juli erscheint ein Ideenkatalog mit umsetzbaren Maßnahmen. Weiters soll es öffentliche Diskussionsrunden geben. Wer sich einbringen möchte, schreibt an monika.rieder@by-mediasoft.com.

Edith Ertl

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