Lexikon des unnützen Wissens: Welthits, die erst gar keine waren

Während ich diese Kolumnen verfasse, höre ich oft Musik. Jetzt gerade höre ich Cat Stevens. Der heißt ja jetzt Yusuf Islam, hieß aber bei der Geburt noch Steven Demetre Georgiou. Etliche seiner Songs wurden Welthits, etwa "Morning Has Broken". Allerdings stimmt da die Formulierung "seiner Songs" nicht ganz. Denn dieses - wunderschöne - Lied stammt gar nicht von ihm. Die Melodie ist mindestens 300 Jahre alt und stammt aus Schottland. Diese hörte die britische Autorin Eleanor Farjeon und verfasste 1931 dazu den Text. Das Lied war ursprünglich ein Weihnachtslied. Cat Stevens veröffentlichte 1971 eine durch ein Klavierarrangement ergänzte Version der ersten drei Strophen und damit einen Welthit.

Ein Welthit wurde auch ein tatsächlich von Stevens verfasster Song - allerdings nicht in seiner Version, die im Dezember 1967 erschien. Schon im Mai 1967 veröffentliche die britische Sängerin P. P. Arnold "The First Cut Is The Deepest" (Platz 18 in Großbritannien), es folgten der in Kanada erfolgreiche englische Sänger Keith Hampshire (1973, Platz 1 in Kanada), ehe Rod Stewart (1977, u. a. Nummer 1 in Deutschland und Großbritannien) und Sheryl Crow (2003, u. a. Platz 14 in den USA) damit weltweit Hits landeten. Stevens' Version landete übrigens nie in den Singlecharts ....

Übrigens: Auch der bekannteste Song von Rod Stewart ist 1.) nicht von ihm und 2.) im Original ein Flop gewesen. "Sailing" wurde im Jahr 1972 vom Duo "Sutherland Brothers" komponiert und aufgenommen. Der Song erreichte Platz 54 in Großbritannien und verkaufte sich rund 40.000 Mal. Drei Jahre später veröffentlichte ihn Stewart, seine Version wurde ein Welthit, der sich alleine in Großbritannien fast 1,2 Millionen Mal verkaufte ...

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