Neue Handy-App macht's möglich: Pilotversuch für verbesserte Öffi-Nutzung

Stolz auf das Pilotprojekt: Rolf Holub, Valerie Hackl, Jörg Leichtfried, Anton Lang | Foto: Land Steiermark
  • Stolz auf das Pilotprojekt: Rolf Holub, Valerie Hackl, Jörg Leichtfried, Anton Lang
  • Foto: Land Steiermark
  • hochgeladen von Christoph Hofer

"Wir sind heute drei Minuten zu spät, im Gegensatz zu unseren pünktlichen Öffis". Verkehrsminister Jörg Leichtfried war gut gelaunt, als er im Beisein vom steirischen Verkehrslandesrat Anton Lang, seinem Kärntner Pendant Rolf Holub sowie Valerie Hackl (Vorstand ÖBB-Personenverkehr) am Grazer Hauptbahnhof ein völlig neues Pilotprojekt präsentiert hat. So können ab Juni rund 500 Testpersonen, die bereits Besitzer der "Österreich-Card" der ÖBB sind, fünf Monate lang ohne Aufzahlen im Netz der steirischen und kärntnerischen Verkehrsverbünde alle Öffis benutzen.

App soll Erkenntnisse liefern

"Vom Austrian Institute of Technology" wurde dazu eine Smartphone-App entwickelt, die als gemeinsames Ticket für alle Öffis in den beiden Bundesländern gelten wird", führt Leichtfried aus. Lang ergänzt: "Die App wurde nicht zuletzt dafür konzipiert, um das Mobilitätsverhalten der Öffi-Nutzer genauestens zu untersuchen."
Letztendlich verspreche man sich von diesem Projekt wichtige Erkenntnisse darüber, wie stark welche Verkehrsmittel nachgefragt und genutzt werden. "Intelligente Mobilitätskonzepte sind einfach die Zukunft, die Kunden wollen im Grunde von zuhause aus an ihr Ziel gelangen", weiß Hackl von der ÖBB, die immerhin 1,3 Millionen Reisende täglich transportiert.

Erste Ergebnisse 2018

Für den Testballon wurden Testpersonen ausgewählt, die bereits Öffi-erprobt sind und diese auch dementsprechend in Anspruch nehmen. Heute sei es zudem üblich, dass man mehr als ein Verkehrsmittel benutze, wie Leichtfried ausführt: "Zunächst mit dem Auto zum Zug, dann weiter mit der Straßenbahn oder mit dem Bus: Umso wichtiger ist in Zukunft auch eine perfekte Organisation von Knotenpunkten."
Von Juni weg wird dieses Projekt fünf Monate laufen, erste Ergebnisse erhofft man sich nach einer Evaluierung Anfang nächsten Jahres. "Die daraus gewonnenen Erkenntnisse können wieder in Überlegungen einfließen, inwieweit künftig zum Beispiel Verkehrsströme noch besser geplant, Fahrpläne optimiert oder auch weitere CO2-Reduktionen erreicht werden können", so Hackl.

Einheitliche Netzkarte als Ziel

Holub freut sich wie Amtskollege Lang darüber, dass gerade die Steiermark und Kärnten mit dieser Testreihe starten können. Ziel sei aber auch die Ausweitung auf weitere Bundesländer. "Der Öffentliche Verkehr wurde in Kärnten lange Zeit stiefmütterlich behandelt, umso erfreulicher sind jetzt die Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit." Langfristig strebt Leichtfried ohnehin "eine einheitliche Netzkarte für ganz Österreich" an. "Da wird aber noch einige Zeit vergehen, bis eine derartige Karte Realität wird. Umso wichtiger sind kleinere Schritte, wie wir sie mit diesem Pilotprojekt setzen."

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.