Pinscher Samy als Drogen-Opfer

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Ein Spaziergang wie jeden Tag wurde dem Zwergpinscher Samy zum Verhängnis. Der Hund schnappte im Volksgarten etwas auf und schluckte es. „Es war irgendetwas Braunes“, erinnert sich die Freundin des Hundebesitzers, Birgit, aus Graz. „Zwei Stunden später taumelte Samy, war orientierungslos, antriebslos und litt unter starkem Erbrechen.“
Die junge Frau verständigte ihren Freund David, Samys Besitzer. Beide eilten besorgt zum Tierarzt. Man ging sofort von einer Vergiftung aus. Infusionen und Kohletabletten sollten schnelle Abhilfe schaffen. Über fünf Stunden blieb der kleine Hund unter Beobachtung. Er hatte Untertemperatur, unregelmäßige und niedrige Herzfrequenz. David und Birgit mussten lange warten, bis es abends endlich Entwarnung gab.
„Kritisch war es schon“, schildert der 21-jährige David den Drogenkontakt seines Hundes. Erst nach drei Tagen ging es dem Zwergpinscher wieder besser. „Ich finde, dass man die Öffentlichkeit über solche Vorfälle informieren muss. Es könnte ja auch einmal ein Kind betroffen sein.“

Neurologische Symptome
Tierarzt Peter Finsterbusch aus Graz mutmaßt, dass sich im Volksgarten vielleicht jemand bei einer Polizeikontrolle irgendwelcher Drogen oder suchtgifthältiger Substanzen entledigt hat. Hunde nehmen oft etwas vom Boden auf. „Samy hatte neurologische Symp-tome. Er war schläfrig, schwindlig, er erbrach. Das deutet schon auf eine Rauschgift-Aufnahme hin.“ Was es genau war, könne man nicht sagen, da ab einer gewissen Dosierung alle Rauschmittel wie Narkotika wirkten. Es wurde keine Blutprobe genommen, um abzuklären, um welche Substanz es sich handelt. Das sei in der Veterinärmedizin nicht üblich. „Wir haben die Symptome behandelt, Medikamente verabreicht, die den Körper unterstützen, das Gift auszuscheiden“, beschreibt der Arzt. „Wenn ein erkranktes Tier gebracht wird, weiß man zunächst nie, wie bedrohlich es ist.“ Bereits zum dritten Mal wurde in der Praxis ein Hund wegen Rauschgift-Aufnahme behandelt.

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