Ein Europa der Schulen – Maria Pichlbauer

Strahlend genießt Maria Pichlbauer, die zur Europäerin des Monats gekürt wurde, ihre europaweiten Projekte am Landesschulrat. | Foto: M- Pichlbauer
  • Strahlend genießt Maria Pichlbauer, die zur Europäerin des Monats gekürt wurde, ihre europaweiten Projekte am Landesschulrat.
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Maria Pichlbauer ist die Leiterin des Servicereferats für EU/Internationalisierung. Im September durfte sie sich mit dem Titel "Europäerin des Monats" schmücken.

Wie wird man Europäerin des Monats?

Maria Pichlbauer: Ich würde ja weniger sagen, dass ich Europäerin des Monats bin als vielmehr der Landesschulrat Steiermark, der vor fünf Jahren den Weitblick hatte, dieses Referat und Konzept zu installieren. Wir arbeiten stark an europäischen Projekten im Bildungsbereich und möchten sowohl jungen Menschen in der Schule, in der Lehrlingsausbildung, als auch Lehrerinnen und Lehrern den Schulaustausch ermöglichen.

Wieso kam die Idee genau vor fünf Jahren?

Ich habe selbst als Lehrerin an der Modeschule international gearbeitet, mit Austausch der Schulen, Auslandspraktika etc. In dieser Arbeit braucht man Unterstützung. Ich habe dann ein Konzept geschrieben in Anlehnung an die "international offices" an der Uni und es Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner vorgelegt. Sie hat mich sofort unterstützt. Diese Art Büro, wie wir es jetzt in der Steiermark haben, gab es vorher nicht und dient österreichweit als Vorbild.

Wie sieht das Konzept aus?

Wir als Referat sammeln die Informationen, verteilen sie an die passenden Schulen weiter, vernetzen die Schulen untereinander – Peer Connecting. Wir bieten Beratung und Fortbildungsformate an und vernetzen mit anderen internationalen Stellen. Da es das Konzept vorher nicht gab, kann man unglaublich viel gestalten. Im ersten Jahr kamen schon über 70 Schulen, die sich beraten ließen, das Service wurde gut angenommen. Das sieht man auch an den Förderungen. Über ein Viertel der "ErasmusPlus"-Bildungsförderungen fließen in Österreich in die Steiermark.

Welche Projekte setzen Sie damit um?

Um nur eines zu nennen, etwa "Grenzenlos tiptop". Wir begleiten 69 Schulen aus der ganzen Steiermark mit insgesamt 400 Lehrern, die auf Jobshadowing gehen oder einen Kurs im Ausland machen, eingeteilt in vier Regionen. Jede regionale Lerngemeinschaft trifft sich und tauscht sich aus.

Denken Sie, dass es zu wenig Europabildung in den Schulen gibt?

Es muss mehr werden. Wir haben 57 Pflichtschulen in der Steiermark, davon waren beim letzten Projekt schon 25 dabei – es wird also. Die Information ist ganz wichtig. Ich höre am öftesten in der Schule: Warum weiß ich das nicht? Warum weiß ich nicht, dass es dieses Referat gibt?

Sind Sie viel unterwegs in anderen Ländern?

Ja, wir haben auch ein weiteres Netzwerk zu anderen Schulbehörden aufgebaut. Wenn jemand mit anderen Schulen in anderen Ländern zusammenarbeiten möchte, gibt es bei uns die Möglichkeit, Schulen zu finden. Es kommen auch immer wieder Delegationen aus anderen Ländern, sodass hier eine Kontaktaufnahme stattfinden kann. Dazu nutzen wir auch die gesicherte, europaweite E-Learning-Plattform "e-Twinning", die nur für Lehrer ist. 500.000 europäische Lehrer sind inzwischen Mitglieder. Über diese Plattform kann man Klassen ganz einfach europaweit zusammenarbeiten lassen, sowohl Lehrer als auch Schüler. Das funktioniert bei Kindergärten, Volksschulen ... Die Plattform ist kostenlos. Es soll nicht das Sahnehäubchen sein "Jetzt mach’ ich halt auch noch EU", sondern man sollte entscheiden, für welche Arbeitsgebiete europäische Zusammenarbeit eine gute Methode wäre.

Warum glauben Sie, dass der Austausch so wichtig ist?

Wenn ich hinausgehe in ein anderes Land, muss ich darüber nachdenken, was ich selber mache. Diese Reflexion ist ein fruchtbarer Prozess und ein Turbo für Unterrichtsentwicklung, Bildungsentwicklung und Schulentwicklung bis auf die regionale Ebene. Starke Regionen wiederum sind die Puzzle-Steine für ein starkes Europa. Und Europa ist ein Friedensprojekt, alle diese Puzzlesteine tragen dazu bei.

Steckbrief

Kommt aus Oberwölz, lebt in Graz, hat drei Kinder.
Lehrerin für Französisch, Sport, Technisches Werken.
Leitet das Servicereferat EU/Internationalisierung am LSR (www.lsr-stmk.gv.at/service/eu).
Ihr schönstes europäisches Kooperationsergebnis ist Patenkind Amy (vier Jahre) aus Paris.

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