Mit den Kugeln auf Du und Du
Anstoß in eine große Zukunft: Daniel Resch will von Graz aus die Poolbillard-Welt im Sturm erobern.
Schauplatz Brot und Spiele in der Mariahilferstraße an einem gewöhnlichen Nachmittag unter der Woche: Die Billard-Tische sind alle besetzt, ruhig und konzentriert wird eine Kugel nach der anderen versenkt. Schnell bekommt man das Gefühl, dass hier keine Amateure ein Feierabend-Duell bestreiten. "Die Technik ist enorm wichtig, auch das Lagespiel muss ständig trainiert werden. Ich bin eigentlich jeden Tag nach der Schule da", klärt Daniel Resch auf.
Konzentration ist gefragt
Seit rund sieben Jahren lässt den 19-Jährigen Poolbillard, neben Snooker und Karambol eine Variante im Billard-Sport, nicht mehr los. "Ich bin über meinen Vater dazu gekommen, habe dann gesehen, dass es in Grazer Lokalen Trainingsangebote gibt." Sehr schnell wurde Resch Vereinsspieler, mittlerweile ist er für den BSV Brot & Spiele Graz in der Bundesliga aktiv und konnte bereits zahlreiche Talentproben abliefern. In der österreichischen Rangliste hat er es gar schon in die Top Ten geschafft. "Beim Billard bist du ständig körperlich und geistig gefordert, musst alles andere ausblenden, jede kleinste Unkonzentriertheit kann über Sieg und Niederlage entscheiden", erklärt Resch die Vorzüge seiner Sportart.
Internationale Luft
Sportart? Ganz genau! Auch in Österreich ist die Szene im Umbruch, verabschiedet man sich immer mehr vom Klischee einer Freizeitbeschäftigung im Hinterzimmer von Pubs und Lokalen. "Wir haben allein in der Steiermark zwei Landesligen und rund 150 Lizenzspieler, welche sich auf sieben Vereine aufteilen. Die Zahl der Vereinsmitglieder wird sogar auf 500 geschätzt", gibt Andreas Scherf vom Steirischen Poolbillard-Sportverband einen Einblick.
Gerade starke Leistungen wie von Zukunftshoffnung Resch sollen dabei helfen, einen Boom auszulösen. "Bei den Österreichischen Meisterschaften im Oktober eine Medaille zu holen, ist das Ziel", sagt der Schrödinger-Schüler, der bereits bei drei Jugend-Europameisterschaften am Start war. "Da sieht man dann erst, wie professionell es zugeht. In anderen Ländern gibt es sogar eigene Billard-Spielhallen, das würde ich mir auch für Österreich wünschen." Dass die große internationale Bühne für heimische Sportler keine Illusion ist, beweist Albin Ouschan: Der Kärntner war bereits Welt- und Europameister. "Er ist mein großes Vorbild." Zuvor wartet im nächsten Jahr mit der Matura aber noch eine ganz andere Art von Prüfung ...
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