Ein Training, das Kribbeln auslöst
Leistungsdiagnostik, Beckenbodentraining und Co.: Tom Gmoser will Menschen ganz individuell bewegen.
Was hat Beckenbodentraining mit Wirbelsäulenstabilisation zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel, der Grazer Tom Gmoser streicht diesen Zusammenhang sehr deutlich heraus. "Ein Training von Rückenmuskulatur und Bauchmuskulatur reicht oft nicht, um Wirbelsäulenstabilität zu erreichen, sehr oft wird übersehen, dass der Beckenboden ein wichtiges Element der Rumpfstabilität ist", sagt der studierte Sportwissenschaftler und Personal Trainer, während er der WOCHE in seinem Trainingszentrum in der St.-Peter-Hauptstraße ein in Graz einzigartiges Trainingsgerät vorstellt.
Es gilt, auf dem Trainingsstuhl für Beckenbodenmuskulatur Platz zu nehmen. "Meine Partnerin Christine Brulc und ich haben vor fast zwei Jahren den ersten Trainingsstuhl in der Steiermark angeschafft, dieser arbeitet mit elektromagnetischen Impulsen, die zu spürbaren Kontraktionen führen." Ein wenig Kribbeln macht sich breit, ehe der Testlauf startet. "Das ist ganz normal", beruhigt der ehemalige Squash-Bundesliga-Spieler, der generell auf individuelle Trainingssteuerung setzt.
Von Kreiner bis Nemecz
Dass heute praktisch keine Sportart ohne Leistungsdiagnostik auskommt, weiß Gmoser, der zahlreiche Grazer Top-Athleten, darunter Snowboard-Weltmeisterin Marion Kreiner oder auch die Golf-Pros Martin Wiegele und Lukas Nemecz, betreut hat. Seine Vielseitigkeit spiegelt sich heute auch im sportwissenschaftlichen Zentrum im Grazer Osten wider. "Vom Olympia-Medaillengewinner bis zum absoluten Einsteiger kann jeder vorbeikommen. Die große Herausforderung besteht dabei immer, jede Person dort abzuholen, wo sie gerade steht."
Individualität als Trumpf
Ein verstärktes Bewusstsein für eine verbesserte Fitness ziehe sich mittlerweile durch alle Altersgruppen. "Auch ältere Personen wollen mobil bleiben, Stabilisations- und Gleichgewichtsübungen können beispielsweise helfen, gefährliche Alltagssituationen gut zu bewältigen." Bei Berufstätigen müsse man im Vorfeld einer ausgewogenen Trainingsplanung auch Lebensumstände einbeziehen. "Individuelle Trainingspläne sind heute einfach ungemein wichtig."
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