110 Jahre für ein gemütliches Wohnen

Feine Hausmannskost: „Prato im Palais“-Chef Michael Pech und Haubenkoch Kevin Hamminger (r.) servierten persönlich für Stefanie Veith und WOCHE-Redakeurin Verena Schaupp (r.). | Foto: geopho.com
  • Feine Hausmannskost: „Prato im Palais“-Chef Michael Pech und Haubenkoch Kevin Hamminger (r.) servierten persönlich für Stefanie Veith und WOCHE-Redakeurin Verena Schaupp (r.).
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Ein Familienbetrieb mit langer Geschichte: Seit über 100 Jahren bietet die Firma Seybalt-Veith Raumausstattungen an. Geschäftsführerin Stefanie Veith führt das Unternehmen nun in vierter Generation mit Unterstützung ihres Vaters. Die gelernte Eventmanagerin spricht im WOCHE-BusinessLunch über den Gemütlichkeitsfaktor beim Wohnen und warum ihre Stammkundschaft nur alle zehn Jahre vorbeikommt.

Sie leiten eine Raumausstattungsfirma – welche Services bieten Sie genau an?
Steffi Veith: Wir bieten Beratung, Näharbeit, Bodenleistung und Montage an. Für Tapezierarbeiten unserer Tapeten arbeiten wir mit Fachleuten zusammen, die wir gerne weitervermitteln. Wir machen keine Innenarchitektur, aber wir haben viele Architekten und Shopdesigner, mit denen wir kooperieren.

Sie planen also keine Räume, aber statten sie schön aus?
Eine Kundschaft hat einmal zu mir gesagt: „Bei euch findet man alles, was ein Zuhause gemütlich macht“. Und das ist es. Weil nur ein Raum mit Wänden oder Möbeln ist noch nicht gemütlich. Das entseht erst durch unser Wirken, wir sind quasi wie die Gewürze im Gericht.

Gibt es derzeit spezielle Wohntrends am Markt?
Tapeten sind nach wie vor sehr gefragt. Dafür fahren wir jedes Jahr nach Belgien oder Deutschland, um die neuen Designs anzuschauen und aus tausenden Mustern Besondere auszuwählen.

War Ihnen immer klar, dass Sie einmal den Familienbetrieb führen werden?
Nein, gar nicht. Ich bin über Umwege dazugekommen. Nach meiner Eventmanagementzeit in Wien bin ich in Graz langsam ins Unternehmen eingestiegen, bis ich mehr und mehr Verantwortung übernommen habe. Am Anfang war es komisch, weil mich manche Mitarbeiter noch als Baby kannten. Unser ältester Mitarbeiter ist jetzt nach 40 Dienstjahren in Pension gegangen.

Inzwischen führen Sie das Unternehmen weitgehend selbstständig. Was macht Ihnen an Ihrem Beruf Spaß?
Ich vergleiche das gerne mit einem Fußballfeld. Ich stelle das Tor, den Ball und das Feld für die Spieler – meine Mitarbeiter – zur Verfügung und schaue, dass die Zuschauer kommen und der Rasen passt. Dieses Organisatorische gefällt mir, und wenn die Kunden Freude an ihrem neuen Zuhause haben.

Wann kommen Sie beim Hausbau ins Spiel?
Am liebsten sind uns jene Kunden, die uns rufen, bevor überhaupt das Haus gebaut wird. So können wir dann sagen, wo jemand Platz lassen soll für das Produkt, das er gerne von uns hätte. Das bedenken allerdings die wenigsten.

Sind große Wohnketten eine starke Konkurrenz für Sie?
Wir profitieren vom persönlichen Kontakt zu unseren Kunden im Gegensatz zur Großfläche. Aber die Großen bringen dieses extreme Prozent-Kaufverhalten in die Köpfe der Menschen und sind werbemäßig eine starke Konkurrenz für uns. Das belastet uns genauso wie andere mittelständische Unternehmen und wird auf Dauer auch die Wirtschaft schädigen, denke ich.

Haben Sie dennoch so etwas wie eine Stammkundschaft?
Wir haben sehr viele Neukunden, aber ja, wenn die Kunden bleiben, dann als Stammkunden. Sie kommen dann aber nur alle fünf bis zehn Jahre wieder, weil sie erst dann wieder etwas Neues von uns brauchen. Unsere Qualität ist wohl zu gut (lacht).

Stefanie Veith
Leitet gemeinsam mit ihrem Vater Werner Veith die Raumausstattungsfirma „Seybalt-Veith“.
Geboren am 8. 3. 1985 in Graz.
Hat in Graz die HAK Grazbachgasse absolviert und war danach in Wien im Eventmanagement tätig.
Ihre Unternehmensphilosophie ist, einen familiären und freundschaftlichen Umgang mit ihren Mitarbeitern zu pflegen.
Hat einen dreijährigen Sohn.
Bezeichnet sich wohntechnisch als skandinavischen Landhaustyp. Dabei bevorzugt sie immer das praktische Wohndesign, weil sie möchte, dass sich ihre Gäste bei ihr zuhause wohlfühlen.
Ist am Wifi Vorsitzende bei Lehrlingsprüfungen.
Zum Ausgleich geht die selbstständige Unternehmerin und Mutter gerne mit ihrem Hund spazieren.

Seybalt-Veith
Seybalt-Veith macht Raumausstattungen.
Standort: Herrgottwiesgasse 121, 8020 Graz.
Vielen bekannt durch den früheren Standort am Joanneumring 13.
Gegründet wurde die Firma 1905 durch Stefanie Veiths Urgroßvater Vinzenz Veith.
1995 wurden die Firmen Seybalt und Veith zusammengelegt.
Mitarbeiter: zehn
Telefon: 0316/8014

Gast und Wirtschaft

Prato im Palais
Sackstraße 16, 8010 Graz
Tel.: 0316/23 20 98
Web: prato.at
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 18 bis 24 Uhr, Samstag: 12 bis 24 Uhr
Beschreibung: Das Prato im Palais hat nun auch Samstag mittags bereits geöffnet und bietet Hausmannskost aus der 2-Hauben-Küche an. Mit dem 25-jährigen Kevin Hamminger hat Michael Pech den jüngsten Haubenkoch Österreichs für sein Restaurant gewinnen können.

Das Essen
Stefanie Veith entschied sich für einen Wildkräutersalat mit pochiertem Ei und Schinken, die WOCHE wählte einen Schweinsbraten mit Knödel und Kraut.
Die WOCHE meint: In gemütlicher Gastgarten-Athmosphäre wurden eingangs selbstgemachtes Brot und selbstgemachte Butter serviert. Diese schmackhafte Vorspeise überzeugte ebenso wie die Hauptgänge. Das Prato liegt zu Recht in den Gastro-Rankings weit vorne und Chef Michael Pech kümmert sich freundlich und mit Schmäh um seine Gäste.

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