Wie Hab und Gut den Ort wechselt: Businesslunch mit Andreas Patschok von der EKM Speditions GmbH

Guter Start in den Tag: Andreas Patschok (l.) und Redakteur Christoph Hofer ließen sich ein Frühstück bei Martin Auer schmecken. | Foto: Foto Jörgler
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Hunderte von Kartons, die sich in der Wohnung stapeln: Siedeln ist für viele Menschen immer mit Stress verbunden. Wenn der Umfang an Habseligkeiten das eigene Privatauto übersteigt, werden sehr häufig professionelle Umzugsunternehmen konsultiert. Einen Überblick über die Branche und ihre Herausforderungen gibt Andreas Patschok von der in Graz beheimateten EKM Speditions GmbH.

WOCHE: Welche Serviceleistungen bieten Sie an?
Andreas Patschok: In erster Linie verstehen wir uns natürlich als klassisches Umzugsunternehmen, das aber nicht nur lokal, sondern weltweit agiert. Die Bandbreite ist jedenfalls sehr groß: Von Privat- und Firmenumzügen über Schwer- und Kunsttransporte bis zu Delogierungen reicht die große Servicepalette.

Ziehen die Leute heute eigentlich öfter um als früher?
Früher wurde ganz typisch im Rahmen von verschiedenen Lebensabschnitten gesiedelt: Zuerst in die erste Wohnung, wenn man von daheim ausgezogen ist, danach mit der Familie in eine größere Wohnung und später vielleicht in ein Haus. Heute hat sich vieles verändert, die Menschen wollen nahe am Arbeitsplatz leben, sind international vernetzt und oft für einige Jahre im Ausland tätig. Wohnorte werden viel flexibler gewechselt.

Ein Grund, warum Sie auch über ein Möbellager verfügen?
Ganz genau. Heute werden gewisse Gegenstände einfach temporär zwischengelagert. Wenn man beispielsweise nur für ein paar Jahre im Ausland ist, macht das Sinn.

Wie viel Vorbereitung steckt in einem perfekt koordinierten Umzug?
Uns zeichnet mit Sicherheit das Vorservice vor dem eigentlichen Umzug aus. So machen wir etwa keinen einzigen Umzug, ohne uns vor Ort alles genau anzuschauen. Wir haben genügend Mitarbeiter mit jahrelanger Erfahrung, das ist dabei sehr hilfreich. Danach geben wir eine erste vage Kostenschätzung ab und schauen uns die Lieferwege an.

Welche Rolle spielt Ihr internationales Logistik-Netzwerk?

Über die vergangenen Jahre haben wir mit zahlreichen Partnern zusammengearbeitet, die die weltweiten Entladestellen betreuen. Wir kennen beispielsweise auch genügend Reedereien und wissen immer, wo die Ware gerade unterwegs ist. Das hat für den Kunden natürlich Vorteile.

Sehr häufig hört man auch von Siedelunternehmen, die nach erbrachter Leistung wesentlich höhere Preise verlangen. Ist das ein Problem für die gesamte Branche?

Es bringt natürlich die gesamte Branche in Verruf. Eigentlich ist es ja verrückt: Wenn beim Auto die Bremsen kaputt sind, lässt man das dann von irgendjemandem reparieren? Nur beim Hab und Gut muss alles extrem billig sein. Dabei kommt niemand näher an persönliche Gegenstände heran als wir, da sollte es den Menschen eigentlich wert sein, ein bisschen mehr dafür zu bezahlen.

Sie haben Ihre sehr erfahrenen Mitarbeiter angesprochen. Wie sieht es aber mit dem Nachwuchs aus?

Offen gesagt sehr schlecht. Wir suchen eigentlich sowohl Lkw-Fahrer als auch Ladehilfen und Disponenten. Viele Leute melden sich leider nicht. Durch die neue Möglichkeit, zwölf Stunden zu arbeiten, kann ich den Mitarbeitern jetzt auch flexiblere Arbeitszeiten anbieten.

Wie sieht die Zukunft im Bereich der Güterlogistik aus?
Wir wollen aus unserem Betrieb auf jeden Fall ein Dienstleistungsunternehmen, das über den klassischen Möbeltransport hinausgeht, machen. Da gibt es noch viel tun. Generell spielt auch die Digitalisierung eine große Rolle.

Das ist Andreas Patschok

Geboren am 15. Mai 1969 in Graz.
Hat Bürokaufmann gelernt und im Anschluss 32 Jahre lang in den verschiedensten Bereichen der Abfallwirtschaft gearbeitet.
Nebenbei hat er mit einem Partner rund 20 Jahre eine Konzert- und Künstleragentur gemanagt.
Nach reiflichen Überlegungen hat er sich im Vorjahr entschlossen, den Gang in die Selbstständigkeit zu wagen. Mit 1. Jänner 2018 ist er dann in die EKM Speditions GmbH eingestiegen und fungiert jetzt als Geschäftsführer.
Schon in seinen vorherigen Jobs musste Patschok zum Teil große Verantwortung übernehmen. "Eigenverantwortlich zu arbeiten ist mir also nicht fremd."
Sein oberstes Ziel ist und bleibt es, eine Dienstleistung so professionell und hochwertig wie möglich anzubieten. "Dazu ist es notwendig, die Mitarbeiter zu motivieren, damit sie diesen Gedanken weitertragen."
Die Freizeit verbringt Patschok, der mittlerweile in Leibnitz wohnt, gerne mit seiner Familie.
Wenn es die Zeit erlaubt, geht er seinem Lieblingshobby, der Jagd, nach. "Das ist eine Leidenschaft, die man nicht erlernen kann."
Beim Jagen genießt er die Ruhe. "Man kann sich zurückziehen und die Stille genießen, das ist einfach herrlich."
Ansonsten ist er auch gerne im Lokal Ankerpunkt in Tillmitsch anzutreffen. "Bei schönem Wetter mit Blick auf das Wasser fühlt man sich wie im Urlaub."

Infos zur EKM Speditions GmbH

Das Unternehmen wurde 1995 von Mitarbeitern der Panalpina Möbel-, Kunst- und Schwertransportabteilung gegründet und ist auf lokale und internationale Umzüge spezialisiert.
Ein Schwerpunkt betrifft auch Kunsttransporte.
Die EKM Speditions GmbH verfügt zudem über ein Möbellager.
Umzugskartons müssen nicht extern gekauft werden, diese werden auf Verlangen auch vom Unternehmen bereitgestellt.
Dazu ist die Firma Mitglied des Österreichischen Möbeltransportverbandes sowie auch in internationalen Verbänden.
Andreas Patschok hat das Unternehmen Anfang des heurigen Jahres übernommen.
Aktuell befindet sich der Firmensitz in der Lastenstraße 37. Es wird aber angedacht, diesen zu wechseln. Wichtig ist Patschok, dass sich das Unternehmen dort befindet, wo es der Kunde auch braucht.
Web:https://www.ekm-graz.com/

Gast & Wirtschaft: Martin Auer

Adresse: Körösistraße 64, 8010 Graz
Web: http://www.martinauer.at/
Telefon: 0316/80 40 30
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 6.30 bis 19 Uhr sowie Samstag, Sonn- und Feiertag von 7 bis 18 Uhr.
Beschreibung: Im Stammhaus von Martin Auer am Dietrichsteinplatz wird bereits seit dem Jahr 1688 Brot gebacken. Das ist für den Kreativgeist Martin Auer aber noch lange kein Grund, alles so zu belassen, wie es immer war. Schritt für Schritt hat er das Unternehmen in der Vergangenheit vergrößert und weiterentwickelt.
Das Essen: Andreas Patschok hat sich beim Business-Frühstück mit einem Butterkipferl begnügt, WOCHE-Redakteur Christoph Hofer wählte das "Lachseiei"-Frühstück mit Schwarzbrot, Räucherlachs und Eierspeis. Dazu gab's einen Verlängerten und einen Cappuccino.
Die WOCHE meint: Im Geidorfcenter herrscht eine angenehme Atmosphäre, das Essen selbst war auch hervorragend, die Qualität bei Martin Auer ist ohnehin top. Ein netter Ort, der zum Verweilen einlädt.

Guter Start in den Tag: Andreas Patschok (l.) und Redakteur Christoph Hofer ließen sich ein Frühstück bei Martin Auer schmecken. | Foto: Foto Jörgler
Wagte heuer den Gang in die Selbstständigkeit: A. Patschok | Foto: Foto Jörgler
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