Aus Liebe zur Schule
Pensionierter Schulleiter arbeitet ehrenamtlich weiter

Anton Ithaler liegt sehr viel an der Gemeinschaft in der Region. | Foto: KK
2Bilder
  • Anton Ithaler liegt sehr viel an der Gemeinschaft in der Region.
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Patrick Pfeifer

Der pensionierte Schulleiter Anton Ithaler aus Nestelbach bei Ilz arbeitet als ehrenamtlicher Lehrer weiterhin in "seiner" ehemaligen Volksschule mit. Der Grund ist die pure Leidenschaft am Beruf.

Der 69-Jährige Anton "Toni" Ithaler ist ein wahres Unikat in der gesamten Oststeiermark. In seiner Gemeinde ist er als geschätztes Mitglied die erste Anlaufstelle, wenn es um Historisches in der Gemeinde Ilz geht. Der Grund ist sein scheinbar unendliches Wissen über die Geschichte der Region. Doch nicht nur das macht ihn zum geschätzten Bürger, sondern auch seine große Leidenschaft, oder besser gesagt seine Berufung als Lehrer. 

Lehrer aus Leidenschaft

"Toni", wie er liebevoll von den Volksschülerinnen und Volksschüler genannt wird, stellt sich nicht auf ein Podest und lehrt von oben herab, sondern begegnet die Kinder auf Augenhöhe. Begonnen hat Ithaler seine Laufbahn als Lehrer 1975 in Ilz. Schon vom ersten Tag an war der Job nicht nur ein Job für ihn. Er liebt es, Wissen zu vermitteln und die Kinder auf ihren Weg beim Erwachsen werden zu helfen. Danach war er 21 Jahre lang als Lehrer und Schulleiter in Nestelbach tätig. Das die Kinder immer schon per "Du" mit ihm sind, ist ein gegenseitiges Zeichen von Respekt. Gesundheitsbedingt musste er leider 2 Jahre früher in Pension gehen als vorgesehen. Danach hat er "seine" Schule in Nestelbach aber natürlich weiterhin beobachtet.

Zurück in der Schule

Anfang 2022 entstand eine Situation in der Schule die nicht förderlich war, da 3 Schulstufen in eine Klasse zusammengelegt wurden und die Situation sich zugespitzt hat. So bot er seine Hilfe an. Nach vielen bürokratischen Hürden durfte er ehrenamtlich an der Schule tätig sein. So begann er, elf Jahre nach seiner Pensionierung, im April wieder für sechs Stunden zu unterrichten, mittlerweile sind es schon 15 Stunden. Das aus Liebe zum Beruf und der engen Verbundenheit zu der Schule. Er unterrichtet die Kinder in Deutsch und Informatik. Sein Ziel ist es, die Schüler fit zu machen für die nächste Schulstufe und dabei die Schulfreude der Kinder zu erhalten. Toni Ithaler: "Schulfreude ist die Nummer eins. Den wer gerne in die Schule geht, für den ist das Lernen ein Klacks."

Visionär

1998 sorgte Anton Ithaler als Direktor dafür, dass jedes Kind der damals 40 bis 50 Schüler einen Computer zum Lernen hat. Um das zu bewerkstelligen, hat Ithaler ausrangierte Computer der Post in Wien für seine Schüler organisiert. Durch sein Engagement war die Schule zur damaligen Zeit sehr fortschrittlich und er konnte schon im frühen Computerzeitalter die Kinder die neueste Technik lehren.

Foto: Anton Ithaler

Mehr Unterstützung von Oben

Kritisch sieht er jedoch das alleine lassen der jungen Kollegenschaft. "Mentoren wären für noch junge Lehrerinnen und Lehrer sinnvoll. Ein Anker, um in gewissen Situationen halt zu geben und damit sie wieder durchatmen können. Wichtig ist es auch, der Schule wieder einen Wert zu geben, wo alle wieder zusammen kommen und wo die Gemeinschaft wieder gelebt wird.", so Ithaler. Früher gab es vier Klassen in Nestelbach mittlerweile sind es noch drei Klassen, da es weniger Kinder im Ort gibt. Trotzdem ist es ihm ein Anliegen, dass die Kinder die gleiche Unterrichtsqualität bekommen wie in Schulen wo jede Klasse extra unterrichtet wird.

Für Ithaler ist es wichtig, dass Vorgesetzte in der Schule wieder zu Mentoren werden. Damit die Lehrerschaft einen Ansprechpartner in schwierigen Zeiten haben. Er fordert wieder ein Mitleben, einen vertrauensvollen Umgang zwischen Belegschaft und Vorgesetzten. "Die Gemeinschaft wird von den Vorgesetzten vernachlässigt.", so Ithaler. Auch sieht er es als problematisch an, dass man in der 5-jährigen Lehrerausbildung, schon nach drei Jahren unterrichten darf. 

Wie es mit Anton Ithaler über das Schuljahr hinweg weitergeht, dazu hat er keine Pläne. Wenn seine Hilfe benötigt wird, ist er natürlich gerne bereit weiterhin als ehrenamtlicher Lehrer oder als "Lese-Opa" sein Wissen zur Verfügung zu stellen.

Das könnte dich auch interessieren:

Schulfest "Backstage" der MS Fürstenfeld
Anton Ithaler liegt sehr viel an der Gemeinschaft in der Region. | Foto: KK
Foto: Anton Ithaler
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Christoph und Martina Höller von der Firma Abdichtungstechnik Höller GmbH laden am 25. Mai ab 10 Uhr zur feierlichen Eröffnung des neuen Firmenstandortes in Schildbach ein. | Foto: Jeitler
22

Schildbach
Höller eröffnet Österreichs erstes Zentrum für Abdichtungstechnik

Die Leidenschaft für Kois und die Suche nach einem langlebigem Abdichtungsmaterial anstatt herkömmlicher Teichfolien führten Christoph Höller zu seiner unternehmerischen Berufung. Als gelernter Zimmerer und Bauwerksabdichter sowie geprüfter Aquakulturist vereint er in seinem Unternehmen, der Abdichtungstechnik Höller GmbH innovative Abdichtungstechniken und ein tiefes Verständnis für Wasser und sein Verhalten. Nun errichtete die Firma Abdichtungstechnik GmbH Höller einen neuen Firmensitz in...

  • Stmk
  • Hartberg-Fürstenfeld
  • Margot Jeitler

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.