Das Glas ist jetzt halb leer

- Voller Einsatz für die Bauern in der Region: Johann Reisinger und Friederike Hammerlindl.
- hochgeladen von Alfred Mayer
Kammerobmann Johann Reisinger befürchtet Verschlechterungen durch die GAP-Reform.
Keine große Freude haben die Obleute der Bezirkskammer Oststeiermark, Johann Reisinger (Hartberg) und Friederike Hammerlindl (Fürstenfeld), mit der neuen GAP-Reform, die die gemeinsame europäische Agrarpolitik für die Periode 2014 bis 2020 regelt. Während für das laufende Jahr die Ausgleichszahlungen im wesentlichen wie bisher fortgesetzt werden, drohen ab 2015 massive Schlechterstellungen für den Bezirk.
„Bis jetzt war für mich das Glas immer halb voll, ab 2015 ist es aber halb leer. Zum momentanen Zeitpunkt wissen selbst wir Funktionäre noch nicht, wo die Reise wirklich hingeht“, so Reisinger zur aktuellen Situation.
8-Punkte-Programm
Hauptkritikpunkt ist das Prämiensystem, das bis 2019 auf ein einheitliches Flächensystem umgestellt werden soll. „Auf die klein strukturierte Landwirtschaft in unserer Region, ökologische Bemühungen oder mögliche Auswirkungen des Klimawandels wird dabei keine Rücksicht genommen, Großbetriebe werden ganz klar bevorzugt“, kritisiert Reisinger.
In der jüngsten Kammervollversammlung haben sich die Funktionäre intensiv mit den Auswirkungen der Reform auseinandergesetzt und in Folge eine Resolution an die Landwirtschaftskammer Steiermark gerichtet. Mit einem 8-Punkte-Programm soll den drohenden Verschlechterungen entgegengewirkt werden.
Aus eins wird sechs
Ein zentraler Punkt dieses Programms ist die Investitionsförderung, die nach einem rund eineinhalbjährigen Stopp ab 1. April 2014 wieder möglich sein soll. Gefordert wird eine Ausstattung dieser Förderung mit den nötigen Mitteln, mehr Transparenz und eine klare Regelung zu den einzelnen Förderprogrammen, die den Landwirten die nötige Sicherheit gibt. Denn laut Studie löst ein Euro an Förderung sechs Euro an Investionen aus. Geld, das in erster Linie der heimischen Wirtschaft zugute kommt.
„Ich hoffe, dass unser Präsident Franz Titschenbacher unsere Forderungen bei Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter durchsetzen kann“, so Reisinger.
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