Tierschutz
Ein „Freund der Familie" sitzt nicht unterm Weihnachtsbaum
„Mama ich wünsche mir einen Hund", „Ich will eine Katze" oder „Ich wünsche mir einen Hasen", sind Sätze die Eltern, vor allem in der Vorweihnachtszeit, oft zu hören bekommen. Aber nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene träumen oft vom eigenen Haustier.
Egal ob es sich um ein Babykätzchen, einen wuscheligen Hund oder einen kleinen Nager handelt, die Anschaffung eines Haustiers lässt Herzen höher schlagen. Ein neues, vierbeiniges Familienmitglied bereichert oftmals das Leben vieler Menschen. Klingt eigentlich nach dem perfekten Weihnachtsgeschenk. Ein Geschenk, welches man nicht so schnell vergisst. Warum man Haustiere aber auf keinen Fall verschenken sollte und was man vor der Anschaffung eines Tieres beachten sollte erklären uns Margit Riemer vom Verein „dogs lives matter" und Labrador-Züchterin Barbara Krondorfer.
„Tiere sind keine Ware. Sie sind kein Gegenstand. Sie sind Lebewesen mit Gefühlen, Emotionen und Bedürfnissen. Ein Leben verschenkt man nicht!", so Margit Riemer.
Tiere sollten nicht verschenkt werden
Auch wenn das Verschenken eines Tieres nach einer netten Idee klingt, sollte man die Idee auf jeden Fall nochmals überdenken. Selbst ein sehr gut überlegter Tierkauf zu Weihnachten kann problematisch sein.
Es hat immer den bitteren Beigeschmack eines Geschenkes. Ein neues Familienmitglied wird bestenfalls mehrfach besucht, kennengelernt, gemeinsam entschieden und aufgenommen. „Ein „Freund der Familie“ sitzt nicht unter einem Baum.", erklärt Margit Riemer.
Die tragischen Folgen für die Tiere
Eine unüberlegte Anschaffung bedeutet meist großes Leid. Das Tier kommt in eine Familie, es ist alles neu und fremd. Nach einigen Tagen erkennt die Familie, dass ein Haustier viel Arbeit, Verantwortung, Zeit, Nerven und Geld in Anspruch nimmt und möchte das Tier nicht mehr. Entweder wird es Kinderspielzeug, landet im Tierheim oder wird in Portalen illegal weiterverkauft. Egal ob Hund, Katze, Maus oder Hase. Es sind Lebewesen, die eine Bindung aufbauen. Sie aus dem gewohnten Umfeld zu reißen ist das Worst Case Szenario. Eine Anschaffung muss daher gut überlegt sein.
„Zu Weihnachten, Ostern, oder auch in Zeiten von Corona hatten viele Leute Zeit und haben sich ein Haustier angeschafft.", erfahren wir von der Tierschützerin. "Als der Alltag kam, waren die Tiere zu viel Arbeit und landeten oftmals im Tierheim."
Fragen vor dem Haustierkauf
„Vor dem Haustierkauf sollte man sich gut über das Tier informieren. Tiere brauchen Zeit und Aufmerksamkeit. Daher sollte man sich gut überlegen, ob es einem möglich ist sein Haustier artgerecht zu halten.", so Tierzüchterin Barbara Krondorfer.
Bevor man sich also ein tierisches Familienmitglied zulegt, sollte man sich nochmal ein paar Fragen stellen. Habe ich genügend Zeit, um für das Tier zu sorgen? Vor allem das Alleinlassen von Welpen hat oftmals zur Folge, dass die Hunde psychische und körperliche Schäden davontragen. Kann ich für die anfallenden Kosten aufkommen?
Dazu gehören einerseits die Kosten der Anschaffung, die einmaligen Kosten für die Grundausstattung, sowie die laufenden Kosten für Futter, Tierarztbesuche, etc. Wieviel Platz braucht mein Tier und habe ich die räumlichen Gegebenheiten für eine artgerechte Haltung? Und auch sonst sollte man sich rund um das Thema Haustiere informieren, um dem neuen Mitbewohner das bestmögliche Leben zu gewährleisten.
Das könnte dich ebenfalls interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.