Adventgeschichten
Fürstenfeld bedeutet für mich "angekommen zu sein"
FÜRSTENFELD. Fürstenfeld ist für sie nicht nur Arbeits- und Lebensmittelpunkt. Seit 44 Jahren ist Marianne Posch als Chefsekretärin in der Stadtgemeinde Fürstenfeld tätig. Damit ist sie die längst dienende Angestellte im Rathaus. Heute feiert sie ihren 62. Geburtstag.
Sie ist schon so etwas wie eine Institution in der Stadtgemeinde Fürstenfeld.
Der amtierende Bürgermeister Franz Jost bezeichnet sie als wichtige Bereicherung, die nicht wegzudenken sei. Jeder, der einen Termin im Rathaus wahrnimmt, oder einen solchen mit dem Stadtchef vereinbaren möchte, muss an ihr vorbei. Man könnte sie also ohne weiteres als "Tor zur Stadt" bezeichnen - und das nicht nur weil sie, geografisch gesehen - genau darüber ihr Büro weiß. Die Rede ist von Chefsekretärin Marianne Posch. Seit 44 Jahren ist sie in der Stadtgemeinde Fürstenfeld tätig und damit die längst dienende Angestellte im Fürstenfelder Rathaus.
Seit 1974 am selben Platz
Begonnen hat alles am 1. Juli 1974, als die damals 17-Jährige ihre Arbeit in der Gemeinde Fürstenfeld aufnahm. "Ich habe im Rathaus bereits mehrmals als Ferialpraktikantin gearbeitet. Mich hat die Arbeit von Anfang an fasziniert." So sehr, dass die Absolventin der Handelsschule Fürstenfeld auch Angebote auch Graz ausschlug, um in Fürstenfeld zu bleiben und in ihrem Heimatort zu arbeiten. An ihre Anfangszeit erinnert sich Posch noch als wär es gestern gewesen:"Mein erstes Gehalt betrug 2.700 Schilling pro Monat." Ein Jahr lang habe sie gespart, dann konnte sie sich ihren Wunsch vom ersten eigenen Auto erfüllen. Ein weißer VW Käfer war ihr ganzer Stolz. Kosten: rund 20.000 Schilling.
Ein gutes Miteinander auf Augenhöhe
Fünf Bürgermeister hat Posch, die am 19. Dezember ihren 62. Geburtstag feiert, seit Beginn ihrer Arbeit in der Stadtgemeinde miterlebt. Die Begegnung auf Augenhöhe war ihr dabei immer das Wichtigste. "Jeder Mensch ist anders und geht auch anders an die Themen heran. Ich habe mich immer versucht auf jeden Bürgermeister individuell einzustellen und ein gutes Miteinander zu pflegen." Neben Terminvereinbarungen und Terminkoordinationen des Herrn Bürgermeisters managet Posch auch die Termine für Stadtrat und Ausschüsse, ist für Kulturangelegenheiten und Rathauskorrespondenz sowie für den Parteienverkehr zuständig. Auch der gesamte E-Mail-Verkehr läuft über sie. Sie ist also zentrale Anlaufstelle für sämtliche Belangen.
"Meine Arbeit ist ein großes Geschenk"
Seit 1980 schließt sie als Standesbeamtin auch Ehen. "Wieviele Trauungen ich bereits durchgeführt habe, kann ich gar nicht sagen, es waren bestimmt um die tausend." Gerade diese Vielfalt ihres Tätigkeitsfeldes und die Begegnung mit den Menschen sei es auch, dass die 62-Jährige, die im kommenden Jahr bereits ihr 45-Berufsjahr in der Stadtgemeinde beginnt, an ihrer Arbeit so schätze. "Es ist ein großes Geschenk, aus dem ich für mich sehr viel Kraft schöpfe und für das ich sehr dankbar bin."
Und obwohl es es auch galt so manche Herausforderungen zu meistern - Stichwort Eumig-Pleite - und sich auch die Arbeitsanforderungen in den letzten vier Jahrzehnten gewandelt haben - von der Stenografie und mechanischen Schreibmaschine über die elektrische bis hin zu PC und digitalem Akt - ist sie noch immer mit Leib und Seele für die Stadtgemeinde tätig und mit Ruhe und Ausgeglichenheit bei der Arbeit. Nicht bloß einmal wurde sie vom ehemaligen Bürgermeister Werner Gutzwar als "Fels in der Brandung" bezeichnet, wenn die kommunalen Wogen hoch gingen.
"In Fürstenfeld geht für mich die Sonne auf"
Für die Zukunft wünscht sich die Mutter von zwei Kindern und Großmutter eines Enkelkindes:"Dass sich Fürstenfeld gut weiterentwickelt und dass auch unsere Kinder und Enkelkinder hier unbeschwert zuhause sein können."
Denn obwohl sie gerne reist und von Schottland über Island bis Frankreich schon einiges gesehen hat, kommt sie immer wieder gerne zurück in ihre Heimatstadt, die ihren Arbeits- und Lebensmittelpunkt darstellt. "Fürstenfeld bedeutet für mich angekommen zu sein. Hier bin ich am richtigen Platz. Wenn ich durch das Grazer Tor durchkomme, geht für mich die Sonne auf."
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