Riegersdorf: 7.000 Stücke voll wertvoller Zeitgeschichte

Willkommen in der Vergangenheit: Rupert Ludwig in seinem detailgetreuen originalen Kaufmannsladen in seinem Museum in Riegersdorf.
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  • Willkommen in der Vergangenheit: Rupert Ludwig in seinem detailgetreuen originalen Kaufmannsladen in seinem Museum in Riegersdorf.
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RIEGERSDORF. Seit 2007 betreibt Rupert Ludwig sein Motor-Wasserkraft-Museum in Riegersdorf in der Gemeinde Großwilfersdorf. Auf 400 Quadratmeter finden sich neben Traktoren und Motoren, auch ein alter Kaufmannsladen, zeitgeschichtliche Relikte ländlicher Handwerkskunst, eine mineralische Sammlung, Raritäten religiöser Volkskunst, als auch die "Messerschleifmaschine" von Hans Froschauer, der letzten Messerschleifers der Steiermark und des Burgenlandes. 
Geschichtsliebhaber finden hier nicht ein oder zwei, sondern rund 7.000 Stücke wertvoller Zeitgeschichte, die durch die Erzählungen von Rupert Ludwig wieder zum Leben erwachen.

Motorisierung von Beginn

Herzstück seiner Privatsammlung ist die Ausstellung der sogenannten Warchalowski -Motoren. Neben zahlreichen Standmotoren aus den 1920er und 1930er Jahren hat der gelernte Maschinenbauer auch einen Universaltraktor WT25 von 1962 sowie den kleinsten Warchalowski-Standmotor mit 48 Kilogramm und 3 PS in seinem Besitz. "Eine der ersten Maschinen, die mit einem Warchalowski-Motor ausgestattet wurde war eine Bröselmaschine", betont Ludwig und präsentiert stolz das Gerät von 1900, mit dem in einer Stunde 40 Semmeln "zerbröselt" werden konnten.
Auch eine Nähmaschinen und eine Warchalowski-Kühltruhe stehen in dem Abteil, das ganz und gar dem Unternehmer, der 1848 den Grundstein für sein Unternehmen in Wien legte, gewidmet ist. 

Ein eigener Kaufmannsladen

Einen Raum weiter wird die Geschichte der unterschiedlichsten Handwerkskünste der Region dargestellt. Der Fundus an Alltags- und Gebrauchsgegenständen zeigt neben dem Handwerk der Schneiderei auch jenes des Schuhmachers, Kellerwirtschaft und Fassbinderei. Auch die Zeit des Ilzer Kohlebergbaues ist durch eine Originaluniform vertreten.
Ein unausweichlicher Blickfang stellt der urige Kaufmannsladen dar. "Er gehörte einst dem Kaufhaus Kundegraber in Grafendorf", erzählt Ludwig. "Alles mögliche, von Schusternägel über Leder bis Lebensmittel, wurde hier angeboten." Mit raffinierten Details, wie einem originalverpacktem Feigenkaffee der Firma Imperial oder Rabatt-Markerl vom ehemaligen Gaulhofer Kaufhaus in Ilz fühlt sich der Besucher in die Zeit zurückversetzt, als man ein paar Groschen noch gegen ein Stück Stollwerk tauschen konnte. Besonders stolz ist Ludwig auch auf seine Bauernkalender Sammlung. Von 1871 bis 2018 weiß er jedes der kleinen Kalenderbücherl in seinem Besitz.

Geologischer Pfad der Südoststeiermark

Nur eine Tür weiter wartet einen riesige Mineraliensammlung, in der tausende Steine des steirischen Vulkanlandes und weiter darüber hinaus lagern. "Die Sammlung habe ich von meinem verstorbenen Schwiegervater", erklärt Ludwig. Aufgrund der riesigen Sammlung wurde von Rupert Ludwig die Idee geboren einen geologischen Pfad der Südoststeiermark anzulegen. Ausgehend von Riegersdorf will der findige Sammler in einem Radius von 50 Kilometer alle Ortschaften und Steinbrüche besuchen, um dort Material für sein nächstes Projekt zu sammeln. "Die geologischen Fundstücke werden dann im Freien vor dem Museum zu einem öffentlich zugänglichen Pfad inklusive Beschreibung der Gesteine zusammengefügt", erklärt Ludwig, dass dieser bis nächstes Jahr fertig sein soll. 

Tag der offenen Museumstür

  • Wer sich selbst vom riesigen Raritäten-Fundus von Rupert Ludwig überzeugen will und in regionale Zeitgeschichte eintauchen will, hat am Samstag, 1. und Sonntag, 2. September 2018 von 8 bis 18 Uhr beim Tag der offenen Museumstür Gelegenheit dazu.
  • Führungen durch das Motor-Wasserkraft-Mueseum in Riegersdorf 6, 8264 Großwilfersdorf, nach telefonischer Terminvereinbarung unter 0664 3291081.
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