Gefordertes Rauchverbot als heißes Thema

Diskussionsthema: Rauchverbot für unter 18-Jährige. Die WOCHE hat sich in der Region zu diesem brisanten Thema umgehört. | Foto: Archiv
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Das Einstiegsalter junger Raucher liegt in Österreich statistisch gesehen bei unter 12 Jahren. Damit und auch bei der Häufigkeit, mit der zur Zigarette gegriffen wird, sind Österreichs Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren europaweiter Spitzenreiter. 27 Prozent rauchen täglich mindestens eine Zigarette. Von politischer Ebene möchte man dem nun mit einem Rauchverbot für unter 18-Jährige entgegenwirken.
Auch Steiermarks SPÖ-Landesrätin Ursula Lackner unterstützt den Vorschlag von Familienministerin Sophie Karmasin, um ein Signal gegen den Zigarettenkonsum durch Jugendliche zu setzen. Anders sieht dies der Trafikinhaber und Trafikplusbeauftragter des Landesgremiums der steirischen Trafikanten, Günter Uhl aus Fürstenfeld.

Verbot nicht genug durchdacht

"Ich finde es wenig durchdacht, Jugendlichen unter 18 Jahren das Rauchen zu verbieten, gleichzeitig ihnen ab 16 Jahren die nötige Kompetenz und Entscheidungsfähigkeit für das Wählen oder das Trinken von Alkohol zuzugestehen", so Uhl, der im Rauchverbot für unter 18-Jährige nicht der Weisheit letzter Schluss sieht. Rauchen sei eine private Entscheidung in die sich der Gesetzgeber nicht einmischen sollte. Wichtiger wäre es, so Uhl, mehr Aufklärung bei den Jugendlichen zu betreiben.

Rauchverbot ist begrüßenswert

Dem kann sich auch der Klinische Gesundheitspsychologe und Leiter der b.a.s. Suchtberatung Hartberg, Dietmar Hirschmugl anschließen, geht jedoch in seinen Ausführungen einen Schritt weiter. "Präventives Arbeiten sei zwar wichtig. Aufklärung allein sei jedoch zu wenig", so der Experte, der auf bereits bestehende Präventionsarbeit von Streetwork und VIVID, die Fachstelle für Suchtprävention, verweist. Denn entscheidend sei schlussendlich die Praxis.
Ein Rauchverbot für unter 18-Jährige sei, so Hirschmugl, bestimmt begrüßenswert, müsse allerdings, um nachhaltig Wirkung zu zeigen, an Begleitmaßnahmen gekoppelt sein. "Österreich ist da ein bisschen ambivalent. Auf den Zigarettenschachteln steht zwar "Rauchen tötet", gleichzeitig ist es ab 16 Jahren erlaubt."

Gesundheit als Gesamtkonzept

Was es brauche sei, laut Suchtberatungsexperten ein glaubwürdiger einheitlicher Jugendschutz - und das nicht nur österreich- sondern auch EU-weit, der nicht das Rauchen als einzelnes Thema an sich herausnimmt, sondern es als Teil eines gesundheitlichen Gesamtkonzeptes sieht. "Wenn man nur auf das Rauchen schaut, wird das Problem an sich nicht gelöst werden. Denn schließlich liegt unsere Jugend nicht nur beim Rauchen im Spitzenfeld, sondern auch beim Alkoholkonsum oder ungesunder Ernährung", so Hirschmugl.

Jugend in den Prozess einbinden

Einen guter Ansatz sehe der Experte darin, Jugendliche zu ermuntern sich mit dem Thema Gesundheit in Jugendeinrichtungen wie JUZ und Streetwork auseinanderzusetzen.
"Das Thema Gesundheit spielt zwar bei Jugendlichen eine Rolle. Leider ist es aber auch so, dass bei Alkoholkonsum oder Rauchen eher weniger an Langzeitfolgeschäden gedacht wird", weiß auch Streetworkerin Alexandra Lafer zu berichten.
Allerdings: "Allein zu kritisieren und zu ermahnen macht die Sache nicht besser", so die Streetworkerin. Gemeinsam mit den Jugendlichen möchte man das Thema Sucht aufgreifen und diskutieren. Dazu gibt es regelmäßig Workshops an Schulen. Zum Thema gesunder und regionaler Ernährung fand vergangenen Sommer im Jugendzentrum auch ein eigener Klimakochkurs statt.
"Attraktiv zu sein, steht bei den Jugendlichen hoch im Kurs, gesund zu sein unterstützt diese, nicht zu rauchen wiederum unterstützt die Gesundheit", begründet Hirschmugl seine Meinung.

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