Per Bausatz zum nachhaltigen Haus
Eine neue Broschüre soll der Bevölkerung der Ökoenergieregion Fürstenfeld eine klimaschonende Bauweise näher bringen.
Die Art und Weise wie heutzutage gebaut wird, wird auch noch in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts die Treibhausgasbilanz beeinflussen.
Über 10 Prozent der jährlichen heimischen Emissionen werden dem Gebäudesektor zugerechnet. Bei Berücksichtigung des gebäuderelevanten Beitrags in der Fernwärme- und Stromerzeugung liegt der Anteil jedoch signifikant höher.
Um die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren entwickelte die Klima- und Engeriemodellregion Ökoregion Fürstenfeld gemeinsam mit der Energieregion Oststeiermark eine eigene Infobroschüre.
Mit der WOCHE sprachen Christian Luttenberger, Geschäftsführer der Energieregion Oststeiermark und Robert Gether, Klima- und Energiemodellregions-Manager und Geschäftsführer der Impulsregion Fürstenfeld exklusiv über das Projekt.
Vorurteile aufarbeiten
"Wir möchten gängige Mythen zu diesem Thema sachlich fundiert und leicht verständlich aufarbeiten. Der Faktencheck basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen , die den Weg in Richtung Nachhaltigkeit beim Bauen weisen", erklärt Gether.
Dass energieeffizientes Bauen teuer ist, sei ein Vorurteil. "Die geringen Mehrkosten bei der Errichtung werden im Lebenszyklus durch die verringerten Energiekosten mehr als ausgeglichen. Auch ohne Förderung."
Immer mehr Wohnungen
Zwar seien durch den Umstieg auf erneuerbare Energie die Treibhausgasemissionen gesunken, der Energieverbrauch von Gebäuden sei jedoch noch immer deutlich über den Niveau von 1990. Dies läge, so Luttenberger vor allem an der steigenden Anzahl von Wohnungen und Wohnnutzungsflächen. Seit 1971 habe sich die Wohnnutzungsfläche pro Kopf in Österreich verdoppelt.
Auch wo ein Haus stehe, sei essentiell. "Ein Einfamilienhaus in einer Streusiedlung erfordert aufgrund notweniger Infrastrukturen einen deutlich höheren Einsatz von grauer Energie, als der mehrgeschossige Wohnbau in dichter Besiedelungsstruktur", so Gether.
Nachhaltiges Zusammenspiel
"Es beschränkt sich nicht allein auf die Materialien, die ich beim Bauen verwende. Es ist ein umfangreiches Zusammenwirken auf unterschiedlichen Ebenen. Von der Raumordnung bis zum Verhalten des Hausbesitzer selbst", verweist Luttenberger darauf, dass das Gesamtkonzept stimmen muss, um nachhaltig zu sein.
Wo erhältlich?
Erhältlich ist die Broschüre schon jetzt in der Stadtgemeinde Fürstenfeld und ab Dienstag, 18. April 2017 in allen Partnergemeinden der Impulsregion: Bad Blumau, Großsteinbach, Großwilfersdorf, Ilz, Loipersdorf, Söchau und (ab Mai neu dabei) Ottendorf.
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