Gedanken
Caritas Innsbruck: Lage in Burkina Faso so schlimm wie nie
Nahrungsmittelkrise und Hungerkatastrophe treffen aufeinander - Bischof Hermann Glettler: „Hunger ist kein Schicksal, sondern ein klarer Auftrag."
INNSBRUCK (KAP). „So schlimm war die Lage in Burkina Faso in den letzten Jahren noch nie. Wir brauchen dringend Spenden, um schnell Hilfe zu leisten und Leben zu retten." So dramatisch schilderte Julia Stabentheiner von der Auslandshilfe der Caritas der Diözese Innsbruck die aktuelle Situation bei einer Pressekonferenz in Innsbruck am Mittwoch. Nach neuesten Zahlen leiden weltweit 345 Millionen Menschen akut und lebensbedrohlich an Hunger. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um beinahe 80 Prozent. Weitaus mehr Menschen, nämlich 811 Millionen, sind grundsätzlich von chronischem Nahrungsmangel betroffen. Die Caritas rechnet mit weiter steigenden Zahlen aufgrund der weltweiten Krisen.
Alles hängt zusammen
Bischof Hermann Glettler macht sich über diese Entwicklung große Sorgen. Er sieht aber auch die Lösungsmöglichkeiten, die die weltweite Glaubens- und Wertegemeinschaft - und mit ihr die Caritas - bietet: „Hunger ist kein Schicksal, sondern ein klarer Auftrag. Denn alles hängt mit allem zusammen: Der Klimawandel, die Folgen der Corona-Pandemie, die Überschuldung armer Staaten und weltweite Konflikte verwehren Millionen von Menschen ihr Grundrecht auf Nahrung", betonte er. Besonders kritisch sei die Lage in Afrika, wo die Caritas einen mutigen Kampf gegen Hunger, Ernährungsunsicherheit und Mangelernährung führt.
Schwerpunkt Burkina Faso
Beim Pressegespräch stand Burkina Faso im Mittelpunkt. Dort verbessert die Caritas Tirol die Lebensbedingungen von Menschen, die von der humanitären Krise betroffenen sind. Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb informierte: „Die Not ist groß: In Burkina Faso gibt es 1,8 Millionen Binnenvertriebene, während 185 Gesundheitszentren nicht funktionieren und über 4.000 Schulen geschlossen sind. Wir kümmern uns um Bildung, Wasserversorgung, Nahrung, Katastrophenvorsorge und ein gutes Zusammenleben in der Gemeinschaft. Ihre Spende unterstützt uns dabei. Helfen Sie mit."
Seit 30 Jahren unterstützt die Caritas Tirol den Bau von Brunnen in Mali und Burkina Faso. Sauberes Trinkwasser ist eine der wichtigsten Zutaten für eine gesunde Ernährung. Und gerade das steht mehr als einem Drittel der Menschen in Mali nicht zur Verfügung. Derzeit werden in Dörfern in der Diözese Kayes (Mali) und Kaya (Burkina Faso) von der Caritas neue Brunnen mittels Tiefbohrung errichtet und bestehende Brunnen erneuert. Wenn ein Brunnen fertig ist, ist das ein Fest für das ganze Dorf.
Caritas-Spendenkonto
IBAN AT79 3600 0000 0067 0950
Kennwort: Hungerkampagne 2022
Online-Spenden: www.caritas-tirol.at
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