17. November
Welttag der Armen

In Tirol sind ca. 124.785 Personen, darunter rund 27.590 trotz Vollzeitbeschäftigung armutsgefährdet.
 | Foto: Foto: Diözese Ibk.
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  • In Tirol sind ca. 124.785 Personen, darunter rund 27.590 trotz Vollzeitbeschäftigung armutsgefährdet.
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Papst Franziskus hat 2017 den „Welttag der Armen“ eingeführt. Dieser wird heuer zum dritten Mal am 17. November begangen.

INNSBRUCK. Die Bischofskonferenz und die Caritas greifen dieses Anliegen österreichweit auf und wollen mit diesem Tag deutlich machen, dass der Platz der Kirche an der Seite der Armen ist. In Tirol startet die Caritas unter dem Motto: “Offene Türen – warme Herde. Gemeinsam schenken wir Wärme.“ ihre Inlandskampagne. "Der Elenden Hoffnung ist nicht für immer verloren", diese Psalmworte sind unglaublich aktuell, so Papst Franziskus. Sie drücken eine tiefe Wahrheit aus, die der Glaube vor allem den Herzen der Ärmsten einzuprägen vermag, weil sie die Hoffnung wieder zurückgibt, die angesichts von Ungerechtigkeit, Leid und der Unsicherheit des Lebens verloren ging. Franziskus meint, das es notwendig ist, gerade in einer Zeit wie dieser, die Hoffnung wiederzubeleben und das Vertrauen wiederherzustellen. Es ist ein Programm, das die christliche Gemeinschaft nicht unterschätzen darf. Die Glaubwürdigkeit der Verkündigung und des christlichen Zeugnisses hängt davon ab.

1,2 Millionen ÖsterreicherInnen armutsgefährdet

Gerade jetzt in den kalten und düsteren Monaten freuen sich viele auf das „Heimkommen“ in ein warmes Zuhause mit einem eingeheizten Ofen oder einer Zentralheizung. Für uns ist dies meist selbstverständlich – für andere ein Luxus. Rund 1,2 Millionen ÖsterreicherInnen sind laut Statistik Austria armutsgefährdet – das ist fast jede/r Siebte. Neben Langzeitarbeitslosen und MigrantInnen sind vor allem Kinder und Jugendliche aus Ein-Eltern-Haushalten von Armut betroffen. Rund 332.000 Kinder und Jugendliche gelten als armutsgefährdet. Allein in Tirol sind ca. 124.785 Personen, darunter rund 27.590 trotz Vollzeitbeschäftigung armutsgefährdet.

Hilfe in Notsituationen

Armut hat für die Betroffenen viel mit Scham zu tun. Mit dem täglichen Erleben, nicht dazuzugehören, ausgegrenzt zu sein. Neben der materiellen Armut machen schmerzhafte Erfahrungen im Alltag den von Armut betroffenen Menschen besonders zu schaffen. Das führt oft zu Ängsten und Depressionen und verschlimmert die Situation noch zusätzlich.
In Tirol gibt es viele Institutionen, die kurzzeitig und auch langfristig Hilfestellung in Notsituationen anbieten unter anderem die Caritas, Vinzenzgemeinschaft mit dem Vinzibus, Die Volkshilfe, Rettet das Kind, DOWAS, AK-Unterstützungsfond und viele mehr.

Vinzibus

Der Vinzibus, ein Projekt für obdachlose, wohnungslose und heimatlose Menschen
In Innsbruck bestehen zwar Facheinrichtungen, die sich den Obdachlosen annehmen, die Obdachlosen haben jedoch am Abend keine Möglichkeit, kostenlose warme Mahlzeiten zu erhalten. Die Vinzenzgemeinschaften von Tirol hat daher mit der Caritas das Projekt VINZIBUS begonnen. Hilfebedürftige werden täglich an drei Stellplätzen in Innsbruck mit Eintopf, Gebäck und Tee versorgt. Die Ausfahrt übernehmen neben den Mitgliedern der Vinzenzgemeinschaften Leopoldina und Raeto Bavaria (beides Hochschulverbindungen) sowie der Tiroler Mittelschulverbindungen freiwillige HelferInnen. In Stehzeiten wird der Kleinbus den Facheinrichtungen für Obdachlose und den Vinzenzgemeinschaften in Innsbruck für Einzelprojekte (Übersiedlungen, Zustellungen etc.) zur Verfügung gestellt. An einem Tag der Woche stellen die Barmherzigen Schwestern Wurst- und Käsebrote zur Verfügung, jährlich werden rund 13.000 Portionen ausgeliefert. Die Alltagsarbeit leistet die dazu eigens gegründete Vinzenzgemeinschaft „St.Vinzenz“.

Obdachlosigkeit – der tägliche Kampf

Oft geht es rasch: Eine persönliche Krise, Kündigung, Überschuldung oder Delogierung drängt Menschen an den Rand der Gesellschaft. Sie verlieren ihren Wohnraum und damit auch ihren Schutz- und Erholungsraum. Obdachlose entwickeln jedoch vielfältige Wege, um auf der Straße durchzukommen: Sie wissen, wo sie bei Regen und Schnee am besten geschützt sind, wo und wann in ihrer Stadt Lebensmittel ausgegeben werden und wo sie Grundnahrungsmittel um ein paar Euro oder medizinische Hilfe oder ein Bett für die Nacht finden.
Wenn es nicht mehr geht, dann hilft die Caritas.

Hilfe>Armut, Caritas Herbstsammlung

Jede Spende unterstützt direkt das Engagement der Caritas für Menschen in Not in Tirol.
https://www.caritas-tirol.at/aktuell/sammlungen-aktionen/herbstsammlung/

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Der Vinzibus, ein Projekt für obdachlose, wohnungslose und heimatlose Menschen | Foto: Foto: BB Tirol
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