MeinMed
Multiple Sklerose - eine Krankheit mit tausend Gesichtern
Den Abschluss der MeinMed-Vortragsreihe an der Klinik Innsbruck für 2022 bildete der Vortrag von Franziska Di Pauli von der Universitätsklinik für Neurologie zum Thema Multiple Sklerose. Die Ärztin zeigte in ihrem Vortrag die Krankheitsentwicklung, Symptome und Therapiemöglichkeiten auf.
INNSBRUCK. Es ist eine Krankheit, die das zentrale Nervensystem angreift. Multiple Sklerose zeigt sich in den unterschiedlichsten Formen und Variationen. Franziska Di Pauli beschäftigt sich seit 2006 mit dieser Krankheit und ist eine Ärztin im Team der MS-Ambulanz an der Medizinischen Universitätsklinik. Vier Fachärztinnen und -ärzte sowie drei Assistenzärztinnen und -ärzte betreuen rund 1.500 Patientinnen und Patienten mit 2.500 Frequenzen im Jahr. Rund 13.000 Menschen sind in Österreich an Multipler Sklerose erkrankt.
Symptome
Die Symptome einer Erkrankung zeigen sich auf vielseitige Art und Weise. Eine Sehnerventzündung, die durch keine Brille korrigierbar ist, motorische Störungen wie Lähmungen, Gangstörungen oder Muskelfestigkeit, Sensibilitätsstörungen wie Taubheitsgefühle, Ameisenlaufen oder gestörte Temperaturwahrnehmungen, Blasenentleerungsstörungen oder auch Koordinationsstörgungen können auf das Krankheitsbild hinweisen. Für die Ärztinnen und Ärzte bedarf es einiger Vorgaben, um MS auch zu diagnostizieren. Unterschieden wird bei der MS-Erkankung zwischen der "schubförmigen MS" und der "schleichenden MS". Rund 80 bis 85 Prozent leiden an der schubförmigen Erkrankung. Das Verhältnis zwischen erkrankten Frauen und Männern liegt bei 3 zu 1. Das durchschnittliche Alter bei der Erkrankung liegt zwischen 25 und 30 Jahren. Aber auch Kinder, wie beispielsweise aktuell ein siebenjähriges Kind, werden in Innsbruck behandelt.
Ursachen
Die Ursache der MS-Erkrankung konnte bisher noch nicht erforscht werden. Verschiedene Faktoren spielen dabei eine Rolle. Die erblichen Faktoren liegen bei ca. 30 Prozent der MS-Erkrankungen, aber auch Umweltfaktoren wie das Rauchen und die geografische Verteilung sind ausschlaggebend. Je näher man am Äquator wohnhaft ist, desto geringer wird die Anzahl der MS-Erkrankungen.
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Therapien
Seit 1996 wird die Krankheit mit unterschiedlichen Therapien bekämpft. Seit 2007 sind hochwirksame Therapien möglich, die auch entsprechende Erfolge bei der Behandlung aufweisen. In Österreich stehen 18 medikamentöse Behandlungsformen zur Verfügung. Eine frühe Erkennung des Krankheitsbildes ist für die erfolgreiche Therapie ideal. Dabei bedarf es vor allem der Offenheit der betroffenen Person gegenüber der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt. Für Franziska Di Pauli betont, dass MS-Patientinnen und MS-Patienten die Möglichkeiten eines umfassenden Impfschutzes vor Infektionskrankheiten nützen sollten. Ein ausführliches Gespräch über die geplante Impfung mit der betreuenden Medizinerin bzw. dem betreuenden Mediziner gibt Sicherheit.
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