Wort zum Sonntag - Missbrauchen Terroristen die Religion?

Gottes Offenbarung im 19. Jhd. | Foto: Kirche Jesu Christi HLT
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Diese Frage stellen sich immer wieder nicht gläubige wie auch tief gläubige Menschen, egal welcher Richtung und sie kommen zu einem gemeinsamen Ergebnis. Ja, Terroristen missbrauchen die Religion, um Menschen für ihre eigenen Ideologien zu gewinnen. So hat auch der österreichische Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ), Präsident Ibrahim Olgun, in einer ORF-Aussendung am 07.01.2017 gemeint, dass sich die Muslime untereinander sicher sind, dass es im Islam keine Rechtfertigung für Terror gibt. Aber nach außen müssten sie die Verurteilung noch klarer vermitteln, um letztlich Andersgläubigen die Angst vor dem Islam zu nehmen. Er wünschte sich zudem innerhalb der Religionen einen „Schulterschluss gegen den Terror“ , um somit gegen den Missbrauch von Religion zu wirken. Kann so ein Wunsch in Erfüllung gehen?

Die abrahamitischen Religionen, Judentum, Muslime und Christentum, begründen ihre Lehrsätze, nach welchen sie ihre Religion ausrichten, auf Aussagen von sogenannten Propheten. Wenn Gott existiert und er zu den Menschen spricht, dann tut er dies in der Regel durch die von ihm berufenen Propheten. Schon im Alten Testament in Amos 3 Vers 7 heißt es: „Nichts tut Gott, der Herr, ohne dass er seinen Knechten, den Propheten, zuvor seinen Ratschluss offenbart hat“. Oft wurden die Aussagen der Propheten überliefert und aufgeschrieben. Nur, was ist daraus entstanden?

Es liegt in der Natur der Dinge, dass sich in allen drei abrahamitischen Glaubensrichtungen die verschiedensten Strömungen entwickelt haben, die ihre eigene Auslegung der alten Aufzeichnungen als richtig erachten, obgleich sie selbst, im Gegensatz zum Verfasser, weder die göttliche Berufung, noch die uneingeschränkte Einsicht und Bedeutung des Wortes Gottes erlangt haben. In der christlichen Religion ging dies soweit, dass die sogenannten Reformatoren den Missstand erkennend noch weiter divergierende Richtungen entstehen ließen. Jede Richtung gab vor, jene zu sein, welche die Wahrheit besitzt. Dies führte unweigerlich zu weiteren Spaltungen in der Gesellschaft und selbst zu Kriegen.

Nach dem Glauben der Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) versuchte Gott am Beginn des 19. Jahrhundert dieser Hinterlist von Menschen ein Ende zu bereiten, indem er wieder einen Propheten erweckte, um seinen Ratschluss erneut zu offenbaren. Die Anfeindungen gegen diese neue Erweckung gingen so weit, dass der Prophet ermordet und die Gläubigen aus ihren Heimen vertrieben wurden.

Erst jetzt Ende des 20. Anfang des 21. Jahrhunderts beginnen die Vertreter und Menschen verschiedener Religionen einander mehr zu respektieren. Gott will keine Spaltungen in der Gesellschaft. Seine Maxime ist, dass sich alle Menschen achten und einander lieben. So lebt die Hoffnung, dass die Erwartungen von Präsident Ibrahim Olgun, „dass auch von den Vertretern anderer Religionen, die Muslime differenzierter beurteilen und nicht pauschal als Sündenböcke abgestempelt werden“, letztlich doch erfüllt werden.

Wo: Kirche Jesu Christi HLT, Philippine-Welser-Strau00dfe 16, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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