NHT Spatenstich
135 neue Wohnungen und eine Kinderkrippe in der Türingstraße

135 Wohnungen und eine Kinderkrippe entstehen in der Türingstraße. | Foto: Architekturhalle/Renderwerk
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Spatenstich für die dritte Baustufe in Pradl Ost. In der Türingstraße errichtet die Neue Heimat Tirol (NHT) um rund 33 Mio. Euro 135 Wohnungen und eine Kinderkrippe. Die Schlüsselübergabe soll im Herbst 2024 erfolgen. Beim Spatenstich wird der Freudentag betont, gleichzeitig aber auch auf die Schwiergigkeiten im gemeinnützigen Wohnbau aufgrund der Kostensteigerung verwiesen.

INNSBRUCK. Beim Spatenstich mit dabei: LHSt.v Georg Dornerauer, Bgm. Georg Willi, die NHT-Geschäftsführer Markus Pollo und Hannes Gschwentner sowie Vertreter des Planungsbüros "Architekturhalle". „In wirtschaftlich angespannten Zeiten für die Bau- und Wohnungswirtschaft ist dieses Projekt ein wichtiges Signal“, freut sich der zuständige LHStv. Georg Dornauer bei seinem ersten offziellen Spatenstich als Landesverantwortlicher:

„Gerade jetzt, wo alles teurer wird, brauchen wir leistbare Wohnungen dringender denn je. Die NHT als größter gemeinnütziger Bauträger in Tirol und der Landeshauptstadt ist hier ein wichtiger Partner.“

Gemeinsamer Schaufelstart: Vertreter der Architekturhalle, Bgm. Georg Willi, NHT-Geschäftsführer Markus Pollo, LHstv. Georg Dornauer, GR Lucas Krackl, Vizebgm. Johannes Anzengruber, StR Elisabeth Mayr | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
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Wichtiger Wohnraum

Bgm. Georg Willi betont nicht nur die Bauausführung in hochwertiger Passivhausbauweise, Barrierefreiheit und zukunftsorientierter Energieversorgung sonder unterstreicht die Wichtigkeit der NHT-Projekten:

„Allein in der Landeshauptstadt verwaltet die NHT rund 8.000 Wohnungen und ist damit ein wichtiges Korrektiv. Mit den aktuellen bzw. geplanten Projekten im Pradler Saggen, Pradl-Ost und Pradl-Süd kommen in den nächsten Jahren zusätzliche 800 Wohnungen auf den Markt. So viel wurde in Innsbruck zuvor noch nie gleichzeitig gebaut.“

Kostensteigerung

Das Bauvorhaben entlang der Türingstraße wird nach den Plänen der Architekturhalle in Telfs umgesetzt. „Durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten können wir früher als geplant mit dem dritten Bauabschnitt starten“, erklärt NHT-Geschäftsführer Markus Pollo: „Dabei setzen wir wieder auf eine moderne, urbane Architektur, die den ganzen Stadtteil nachhaltig beleben wird. Der Startschuss für die vierte Baustufe mit weiteren 67 Wohnungen erfolgt dann im Frühjahr 2023.“ Pollo zeigt aber auch die Kostenexplosion im Baubereich auf.

Der Bauabschnitt 1 wurde im Dezember 2016 mit Kosten von 20,2 Mio. Euro für 142 Wohnungen übergeben. Im April 2021 wurde der Bauabschnitt 2 mit 142 Wohnungen für 22 Mio. Euro fertiggestellt. Der jetzige Bauabschnitt 3 mit 135 Wohnungen und einer Kinderkrippe schlägt sich bereits mit 27,8 Mio. Euro zu Buche, eine Steigerung von 37 Prozent.

"Diese Entwicklung zeigt, das Maßnahmen von der Politik dringend erforderlich sind, da sich Kostensteigerung auf die Mieten auswirkt", zeigt Pollo die aktuelle Problematik auf. In Vorarlberg hat der gemeinnütziger Wohnbauträger Vogewosi in Abspreche mit dem Land Vorarlberg beschlossen, 2023 keine Bautätigkeiten durchzuführen. "Von diesem Schreckensszenario sind wir in Tirol noch entfernt, aber wir müssen gemeinsam rasche Schritte setzen", appelliert der NHT-Geschäftsführer in Richtung Politik.
 

Hoher Wohnstandard

Das im Zuge eines Wettbewerbs ausgewählte Projekt sieht eine lockere Bebauung mit großzügigen Innenhöfen mit Spiel- und Erholungsflächen vor. Die zentrale Erschließungsachse wird dabei vom ersten Bauabschnitt übernommen. In den vier Baukörpern mit bis zu fünf Geschoßen ist auch eine Kinderkrippe integriert. Die Wohnungen sind in ihrer Hauptorientierung entweder nach Osten, Süden oder Westen ausgerichtet und verfügen mit Fußbodenheizung und Komfortlüftung sowie begrünten Balkonen über einen hohen Ausstattungsstandard. Auch in den Außenanlagen wird nach Fertigstellung viel Grün dominieren: Es werden zusätzliche Bäume gepflanzt und Nutzgärten für die Bewohnerinnen und Bewohner angelegt. Das Energiekonzept sieht eine Grundwasserwärmepumpe für die Fußbodenheizung und einen Fernwärmeanschluss für die Warmwasseraufbereitung vor. Zudem sorgt eine große Photovoltaikanlage für überschaubare Betriebskosten.

Schlüsselübergabe

Die Fertigstellung und Übergabe ist für Herbst 2024 geplant. Die Vergabe erfolgt über das Wohnungsamt der Stadt Innsbruck. Insgesamt hat die NHT am Areal der 1945 errichteten Südtiroler Siedlung dann 422 neue Wohneinheiten realisiert.

Das Projekt

Die Architekturhalle beschreibt das Bauvorhaben. Das Planungsgebiet befindet sich an einer sehr prominenten Stelle in Innsbruck. Als Teil eines bereits festgelegten Leitprojekts übernimmt das vorliegende Konzept die Grundcharakteristik, interpretiert die Bauaufgabe neu und entwickelt diese weiter.

Die Übergabe der Wohnungen ist für geplant. | Foto: Architekturhalle/Renderwerk
  • Die Übergabe der Wohnungen ist für geplant.
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Aus den vorgegebenen Rahmenbedingungen leitet sich die vorgeschlagene städtebauliche Konzeption ab. Als Verbindung zwischen bestehender und neuer Struktur strebt der Bebauungsvorschlag den Dialog mit der Umgebung an. Durch die Positionierung von unterschiedlichen winkelförmigen Baukörpern und einer Zeilenbebauung schafft dies sehr differenzierte, großzügige Hof- und Platzbildungen. Die Abmessungen lehnen sich an das Leitprojekt an und führen diese Bereiche zu einer städtebaulichen Gesamteinheit zusammen. Die kompakte zweigeschossige Quartiersgarage, an strategisch wichtiger Lage, ermöglicht die Freihaltung von Verkehr in beiden Höfen, was eine großzügige Neubepflanzung mit Bäumen erlaubt.

Grünraum

Durch das Abrücken der Bebauung von der Türingstraße entsteht ein langgezogener, breiter städtischer Grünraum, welcher die Wohnqualität erheblich steigert. Die zentrale Erschließungsachse wird von den bestehenden Bebauungen im Westen übernommen und fortgesetzt. Die Baukörperstruktur schwebt über diesen Durchgang und ermöglicht die Durchwegung innerhalb des neuen Viertels. Gleichzeitig schafft es Schwellenbereiche und differenziert die Qualität der verschiedenen Bereiche. Die Geschossanzahl wird einheitlich mit vier Geschossen festgelegt. Lediglich im nördlichen Baukörper sind fünf Geschosse vorgeschlagen. Die einzelnen Wohnungen sind in ihrer Hauptorientierung entweder nach Osten, Süden oder Westen ausgerichtet. Das vorgeschlagene Konzept legt höchsten Wert auf eine qualitätsvolle Gestaltung der Außenanlagen. Im Zusammenhang mit dem städtebaulichen Leitprojekt werden die bestehenden Bäume im Kontext integriert, diese werden über die Neubepflanzungen in ihrer räumlichen Wirkung ergänzt und verstärkt. Großzügige Höfe bilden zusammenhängende, hochwertige Freiflächen, welche unterschiedliche Funktionen anbieten.

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