Faktencheck Bevölkerungszahlen
150 verschiedene Nationen in Innsbruck wohnhaft

Innsbruck und die Vielfalt der Nationen. Die Fakten und Zahlen der Einwohner aus 150 Nationen. | Foto: Pixabay
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Innsbruck und seine Bevölkerung zählen zu einem beliebten Thema der Politik, aber auch an den Stammtischen. Der BezirksBlätter-Innsbruck-Faktencheck wirft einen Blick auf aktuelle Zahlen, Entwicklungen und die Zusammensetzung der 150 Nationen in der Landeshauptstadt.

INNSBRUCK. Zum 1. Januar 2024 sind insgesamt 132.594 Einwohner mit Hauptwohnsitz in Innsbruck registriert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Bevölkerungszahl leicht um 75 Personen angestiegen. Die Stagnation im Jahr 2023 beruht auf eine negative Geburtenrate und die positive Wanderungsbilanz. Betrachtet man die Wanderungsbewegungen im Detail, so wurden im Jahr 2023 insgesamt 12.697 Zuzüge nach Innsbruck und 12.510 Wegzüge aus Innsbruck registriert. 

Wachstum

Das Wachstum der Hauptwohnsitzbevölkerung um 15,2 Prozent über den gesamten 20-jährigen Beobachtungszeitraum ist auf den nicht-österreichischen Bevölkerungsanteil zurückzuführen. Während die Anzahl der österreichischen Einwohner seit 2004 um 8,5 Prozent bzw. 8.482 Personen zurückgegangen ist, hat sich die Anzahl der ausländischen Einwohner im selben Zeitraum um 26.008 Personen erhöht, was einer Verdreifachung entspricht (+164,0 Prozent). Im letzten Jahr des Beobachtungszeitraums ist die Anzahl der Personen mit ausländischem Pass, die in Innsbruck wohnhaft sind, um 2,5 Prozent von 40.831 auf 41.865 angewachsen. Die Ausländerquote hat sich in den letzten 20 Jahren von 13,8 Prozent im Jahr 2004 auf aktuell 31,6 Prozent erhöht.

Die Nationalitäten

Am 1.1.2024 waren in Innsbruck 150 verschiedene Nationen vertreten. Allein ein Viertel der 41.865 Ausländer geht auf deutsche Staatsbürger (10.496 Personen) zurück. Dahinter folgen mit einem Anteilswert von 9,6% die 4.033 italienischen Staatsbürger, wobei unbekannt ist, bei wie vielen davon es sich um Südtiroler handelt. Hinter den 2.832 türkischen Staatsangehörigen, die einen Anteilswert von 6,8% einnehmen, scheint mit den 2.057 Syrern eine Gruppe auf, die im Nationalitätenranking erst mit dem Syrien-Krieg in Erscheinung getreten ist. Dahinter folgen die stark besetzten, seit Jahrzehnten in Innsbruck beheimateten jugoslawischen Nachfolgestaaten Serbien, Bosnien und Herzegowina sowie Kroatien. Dazwischen, auf Rang sechs, befindet sich mit einem Anteilswert von 4,6% die Gruppe der rumänischen Staatsbürger, die mit dem EU-Beitritt Rumäniens sowie in weiterer Folge mit der Öffnung der Arbeitsmärkte an Gewicht zugelegt hat. Bei 54,2% der 41.865 mit Hauptwohnsitz gemeldeten Ausländer handelt es sich um EU-Bürger (22.683). Laut aktueller Auswertung halten sich Bürger aus allen EULändern, auch aus Malta (2) und Zypern (7), in Innsbruck auf. (Referat Statistik, Stadmagistrat Innsbruck, Statistische Quartalsblätter Heft 4/223)

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Entwicklung in den Stadtteilen

Seit 2004 verzeichnete die Höttinger Au den größten Zuwachs an Einwohnern mit Hauptwohnsitz (+3.420 Personen). Ebenfalls aufgrund einer aktiven Bautätigkeit in den vergangenen zwei Jahrzehnten ist die Einwohnerzahl in der Reichenau um 2.816 Personen gestiegen. Weitere Stadtteile mit Bevölkerungszuwächsen von über tausend Personen sind Hötting West (+1.759), Wilten (+1.672), Pradl (+1.407) und die Innenstadt (+1.209). Über 500 Personen trugen auch zu den Bevölkerungszahlen der Stadtteile Arzl (+698), Gewerbegebiet Mühlau/Arzl (+675), Mühlau (+565), Dreiheiligen-Schlachthof (+536) und Igls (+511) im Vergleich zum Stand von 2004 bei. Mariahilf-St. Nikolaus verzeichnete mit einem Zuwachs von 99 Einwohnern den geringsten Anstieg. Der einzige Stadtteil, der einen Rückgang verzeichnete, war Vill (-4).

Staatsangehörigkeit

Die Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung nach Staatsangehörigkeit zeigt deutliche Veränderungen, insbesondere das deutliche Minus von 2.698 Inländern in Pradl sowie von 2.113 Inländern in Wilten fällt auf. Gleichzeitig verzeichneten beide Stadtteile starke Zuwächse an ausländischen Staatsbürgern, nämlich +4.105 Personen in Pradl und +3.785 Personen in Wilten.

In der Höttinger Au beträgt das Plus bei den ausländischen Einwohnern 3.557 Personen, während nur ein vergleichsweise geringes Minus von 137 Inländern verzeichnet wird. In der Reichenau stieg sowohl die Anzahl der ausländischen (+2.107 Personen) als auch der inländischen Einwohner (+444 Personen). Hötting West zeigt eine ähnliche Entwicklung wie Höttinger Au, mit einem starken Zuwachs von 2.107 Einwohnern aus anderen Ländern und einem moderaten Rückgang von 348 österreichischen Staatsbürgern. Seit 2004 hat die Anzahl ausländischer Einwohner in keinem der 20 Stadtteile abgenommen, während in 15 von ihnen ein Rückgang bei den einheimischen Einwohnern verzeichnet wurde. Lediglich in den Stadtteilen Reichenau, Igls, Hungerburg, Arzl und Mühlau gab es einen Anstieg bei den einheimischen Einwohnern. Im Jahr 2004 waren noch sechs Stadtteile einstellig. Die höchsten Steigerungsraten über 20 Jahre wurden in der Innenstadt, Wilten, Dreiheiligen-Schlachthof und Gewerbegebiet Mühlau/Arzl verzeichnet. In der Innenstadt stieg die Ausländerquote um 25,3 Prozentpunkte, in Wilten um 23,1 Prozentpunkte, in Dreiheiligen-Schlachthof um 21,6 Prozentpunkte und im Gewerbegebiet Mühlau/Arzl um 20,0 Prozentpunkte.

Die Zusammensetzung der ausländischen Nationen. | Foto: Stadt Innsbruck/Referat Statistik
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