Gelungene Kooperation
Berufliche Lehrerausbildung positiv evaluiert
INNSBRUCK. Mit dem ersten Tag der Einführung der neuen Bachelorstudien im Bereich Berufsbildung startete 2016 die Evaluierungsstudie als Forschungskooperation zwischen dem Institut für Organisation und Lernen, Bereich Wirtschaftspädagogik an der Universität Innsbruck und dem Bereich Berufsbildung an der Pädagogischen Hochschule Tirol (PHT).
Am 11. November 2021 wurden die Ergebnisse der Studie an der PHT präsentiert, die die Implementierung der neu entwickelten Curricula für die Sekundarstufe Berufsbildung in den ersten vier Jahren begleitet hat. Die Studien der Sekundarstufe Berufsbildung wurden ab dem Studienjahr 2016/2017 im Rahmen der „Pädagogenbildung NEU“ erstmals als Bologna-konforme Studien angeboten. Zu diesen Studien zählen etwa die Ausbildung von Berufsschullehrern oder die Ausbildung von Lehrer an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen im Fachbereich Ernährung oder im Fachbereich Information und Kommunikation (Angewandte Digitalisierung). Die Studien werden von der PHT mit der PH Vorarlberg als Partnerin im Verbund West durchgeführt.
Fachausbildung und berufliche Erfahrung
Die Studien in der Sekundarstufe Berufsbildung zeichnen sich durch einen direkten Bezug zur Wirtschaftspraxis und die Vermittlung der Berufsfelddidaktik und Berufswissenschaften aus: Alle Studierenden der berufsbegleitenden Studien bringen eine abgeschlossene Fachausbildung und berufliche Erfahrung mit und sind bereits während des Studiums als Lehrer an berufsbildenden Schulen tätig. Jene in den Vollzeitstudien absolvieren ihre Wirtschafts- und Schulpraxis im Verlauf des Studiums.
„Die Besonderheit der berufsbildenden Studien liegt darin, dass gerade der berufliche Bezug, die Praxis, aber auch die Berufswissenschaft eine wesentliche Rolle spielen. Im Unterschied zur Fachwissenschaft verknüpft die Berufswissenschaft all jene Disziplinen, die für die Ausbildung eines Berufes wesentlich sind“
, so der Leiter des Instituts für berufsbildende und allgemeinbildende Studien der Sekundarstufe Markus Schöpf. So zählen etwa im Fachbereich Ernährung, der u.a. die Berufe Koch und Köchin, Restaurantmanager, Barkeeper und Restaurantfachmann/-frau betrifft, naturwissenschaftliche Disziplinen wie Biologie, Chemie, Medizin und Physik, aber auch psychologische Grundlagen und Kommunikation zu den Berufswissenschaften.
Positive Ergebnisse
Regine Mathies vom Institut für Forschung und Entwicklung an der PHT und Heike Welte vom Institut für Organisation und Lernen, Bereich Wirtschaftspädagogik an der Universität Innsbruck stellten ein Forschungsprojekt auf die Beine, das die neuen Bachelorstudien Berufsbildung von Beginn an evaluieren sollte. „Ca. zwei Drittel der österreichischen Jugendlichen schlagen nach der Sekundarstufe 1 einen berufsbildenden Ausbildungsweg ein. Das macht die gesellschafts- und wirtschaftspolitische Relevanz der Lehrer, die in diesen Bereichen unterrichten, deutlich. Umso erfreulicher sind die durchgängig sehr positiven Ergebnisse, die im Rahmen dieser Studie der beruflichen Lehrerausbildung an der PHT und PHV attestiert wurden und die entsprechendes Entwicklungspotential aufzeigen“, erklärt Regine Mathies, Projektleiterin der PHT.
Gelungene Kooperation
Heike Welte von der Universität Innsbruck: „Es war für uns eine einmalige Chance die Implementierung von drei inhaltlich und organisatorisch völlig neuen Studien über die gesamten vier Jahre hinweg begleiten zu können. Die Bereitschaft sowohl der Studienleitungen wie auch der Studierenden und Lehrenden, sich jährlich an unseren Befragungen und Workshops zu beteiligen, war für uns sehr hilfreich. Für mich hat die Kooperation zwischen PHT und Universität sehr gut funktioniert und ich kann mir auch zukünftige Projekte sehr gut vorstellen. “
Zum Projekt
Im Zentrum des Forschungsprojektes stand die Frage, welche Chancen und Herausforderungen sich durch die Einführung des neuen Lehramts Sekundarstufe Berufsbildung ergeben. Dabei wurde im Rahmen einer explorativen Fallstudie der Verbindung von theoretischem und praktischem Wissen im Kontext von Bildung und Arbeit nachgegangen und die Perspektive unterschiedlicher Gruppen von Akteur:innen, vor allem Studierender und Hochschullehrender, einbezogen.
Das Projekt wurde im Rahmen des Innovationsclusters Berufsbildungsforschung (InnVET), einer Forschungskooperation zwischen dem Bereich Wirtschaftspädagogik an der Universität Innsbruck und dem Bereich der Berufsbildung an der PHT, durchgeführt und vom Amt der Tiroler Landesregierung (Abteilung Bildung), der Tiroler Wissenschaftsförderung und der Aktion D. Swarovski KG 2016 - Förderungsbeiträge für die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck unterstützt.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.