BirdLife und Land Tirol sichern Braunkehlchenbestand

Blaukehlchen: Einstmals weit verbreitet und häufig in Wiesenlandschaften anzutreffen, heute eine seltene Besonderheit der Tiroler Kulturlandschaft – das Braunkehlchen. | Foto: Andreas Danz
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Farmland Bird Index

In regelmäßigen Erhebungen für den Farmland Bird Index zeigt sich, dass immer mehr Vogelbestände rückläufig sind. 42% der Bestände von Braunkehlchen, Feldlerche, Wachtel und anderen bodenbrütenden Vogelarten sind seit 1998 verschwunden. Tirol ist hier keine Ausnahme wie der Farmland Bird Index zeigt. „Seit den 1970er Jahren sind starke Rückgänge der Braunkehlchen-Bestände zu verzeichnen. Früher in ganz Tirol weit verbreitet, sind heute nur noch im Oberen Gericht, Außerfern und in Osttirol nennenswerte Populationen erhalten“, so Katharina Bergmüller, Leiterin der Landesstelle BirdLife Tirol.

Erhalt der Lebensräume

Für den Erhalt der Lebensräume reichen Schutzgebiete und gesetzliche Regelungen alleine nicht aus. Zusätzlich spielt auch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung eine wesentliche Rolle, so LHStvin Ingrid Felipe. Aus diesem Grund gibt es zahlreiche Förderungen und Schutzmaßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt und für die Bestandssicherung von Wiesenvögeln.

Förderungen für Betriebe, die sich für den Vogelschutz einsetzen

Jeder bäuerliche Betrieb mit Feldern in den Brutgebieten von Wiesenvögeln kann eine Förderung in Anspruch nehmen. Voraussetzung ist allerdings, dass beispielsweise die Felder später gemäht werden oder andere Maßnahmen zum Vogelschutz getroffen werden. Die Entscheidung über eine Teilnahme müsse jeder Betrieb selbst treffen, so Agrarreferent LHStv Josef Geisler. Diese speziellen Förderungen gibt es im Rahmen der ÖPUL (Österreichisches Programm für eine umweltgerechte Landwirtschaft).

Ansprechpartner

Für interessierte BäuerInnen stehen die zwei Wiesenvogel-Beauftragten und die jeweiligen Bezirkslandwirtschaftskammern als Ansprechpartner zur Verfügung. Die beiden - seit Mitte 2015 aktiven - Wiesenvogel-Beauftragten werden in den letzten, für Mitteleuropa einzigartigen Braunkehlchen-Gebieten mit bis zu 100 Brutpaaren aktiv werden.

Lebensraum des Braunkehlchens

Das Braunkehlchen lebt vor allem in Wiesen, Feldstadeln, kleinen Gebüschen und nicht genutzten Randstrukturen. Heute finden Bodenbrüter wie Feldlerche, Braunkehlchen oder Wachtel vielfach keine angemessenen Lebensbedingungen mehr vor. „Das wollen wir durch Bewusstseinsbildung und Anreize für eine spätere Mahd, vermehrte Wiesenraine und Landschaftselemente ändern und so den Bestand der Wiesenvögel nachhaltig sichern“, betont Katharina Bergmüller.

Blaukehlchen: Einstmals weit verbreitet und häufig in Wiesenlandschaften anzutreffen, heute eine seltene Besonderheit der Tiroler Kulturlandschaft – das Braunkehlchen. | Foto: Andreas Danz
Für sein Überleben braucht das Braunkehlchen spät gemähte Wiesen oder Brachestreifen. | Foto: Katharina Bergmüller
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