Vernissage
Die olympische Stärke der Frau - Kirstin stellt aus

Starke Frauenbilder sind Teil der neuen Ausstellung von Kirstin Kleinlercher. | Foto: Alicia Martin Gomez
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  • Starke Frauenbilder sind Teil der neuen Ausstellung von Kirstin Kleinlercher.
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Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der ersten Olympischen Spiele in Innsbruck 1964 hat die Götzner Künstlerin  Kirstin Kleinlercher eine besondere Kunstausstellung zusammengestellt.  In "Das antike Olympia und die verbotenen Frauen" widmet sie sich auf subtile und künstlerische Weise den Frauen bei den Olympischen Spielen. Zu sehen ist die Ausstellung bis 5. April in der Galerie am Claudiaplatz.

INNSBRUCK/ GÖTZENS. Im Olympiajahr 2024 jähren sich nicht nur die ersten Olympischen Spiele Innsbrucks 1964: Mit dem Standort Paris wird uns auch ein tiefer Einblick in die Frauengeschichte bei Olympia ermöglicht, denn im Rahmen der Weltausstellung 1900 in Paris durften erstmals Frauen an den Olympischen spielen teilnehmen. Und auch dieses Jahr darf Paris ein erstes Mal feiern:  es wird die ersten Olympischen Spiele in der Geschichte ausrichten, bei der die numerische Geschlechterparität auf dem Spielfeld erreicht werden wird. Es treten also gleich viel Athletinnen wie Athleten zu den Spielen an. Welch besserer Anlass bietet sich Kirstin Kleinlercher an, um ihre Olympia inspirierte Ausstellung zu präsentieren? In der Ausstellung "Das antike Olympia und die verbotenen Frauen"  sind neben Darstellungen des antiken Griechenlands und der Symboliken der Olympischen Spiele vor allem starke, feminine, sinnliche und überzeugende Frauenbilder zu sehen. Bei der Vernissage am 15.03. konnten die Kunstwerke das erste Mal in dieser Konzeption bestaunt werden. 

Galerist Martin Duschek, Künstlerin Kirstin Kleinlercher und Roland Schwaiger führen in die neue Ausstellung "Das antike Olympia und die verbotenen Frauen" ein.  | Foto: Alicia Martin Gomez
  • Galerist Martin Duschek, Künstlerin Kirstin Kleinlercher und Roland Schwaiger führen in die neue Ausstellung "Das antike Olympia und die verbotenen Frauen" ein.
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Olympia im Fokus

In der Galerie am Claudiaplatz ist eine Wand ganz dem antiken Griechenland, genauer gesagt dem antiken Olympia, gewidmet. Neben Darstellungen von berühmten Büsten und Statuen, sowie der klassischen griechischen Architektur widmet sich Kirstin Kleinlercher auch der Farbgebung der Olympischen Ringe und den Bedeutungen und Geschichten hinter den uns so bekannten Bildern. So findet man rechts neben dem Eingang ein, für Kirstin eher ungewöhnliches, abstraktes Gemälde, bei dem die Olympischen Ringe nur angedeutet werden und die Farben im Fokus stehen. Es ist ein Sinnbild der Gemeinschaft und Toleranz, kommt doch mindestens eine der fünf Farben von Olympia in jeder Flagge der Welt vor. Das Bild des Zusammenlebens findet sich auch in den Darstellungen der Tempel und Trainingsstätten wieder, in denen sich die Athleten täglich begegneten. Ein antiker Vergleich zu unserem Olympischen Dorf in Innsbruck. Ein besonderes Highlight des olympischen Teils der Ausstellung ist die Darstellung von Pierre Baron de Coubertin. Dieser vertrat die Ansicht, dass nur erwachsene, männliche Einzelkämpfer an den Olympischen Spielen teilnehmen sollten, und steht so im Widerspruch zu den zahlreichen Frauenbildern, die im Raum zu finden sind. 

Bekannte Motive des antiken Griechenlands repräsentieren den olympischen Teil der Ausstellung.  | Foto: Alicia Martin Gomez
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Die verbotenen Frauen

Den Titel "Die verbotenen Frauen" haben der zweite Teil der Ausstellung zwei wesentlichen Gründen zu verdenken, zum einen war eine Teilnahme an den Olympischen spielen für Frauen lange Zeit verboten, im antiken Griechenland war es verheirateten Frauen sogar verboten, bei den Olympischen Spielen zuzusehen, und zum anderen sind viele der Frauen sehr freizügig und sinnlich dargestellt, was eine sexuelle Freiheit der Frau suggeriert, die bis heute als Tabuthema gilt. Kirstin Kleinlercher bricht mit ihren Bildern dieses Tabu bewusst und schafft es, in ihren Kunstwerken eine unglaubliche Stärke zum Ausdruck zu bringen. Man kann den Blicken der Frauen im Raum nicht aus dem Weg gehen und wir so in ihre Welt und Perspektive hineingezogen. Besonders hervorstechend ist auch, dass Kirstin Kleinlercher Frauen aus verschiedenen Kulturkreisen darstellt und somit wieder die Vielfalt, die hinter Olympia steht, repräsentiert. Die Kraft, die in ihren Bildern zu spüren ist, musste die Künstlerin über Jahre auch selbst aufbringen, was ihrer Kunst Authentizität und Sympathie verleiht, die von den zahlreichen Gästen der Vernissage, die am 15.03. stattfand, widergespiegelt wird. 

Die sinnlichen Frauenbilder von Kirstin Kleinlercher, vermitteln ein Gefühl der Freiheit und Stärke.  | Foto: Alicia Martin Gomez
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Zur Künstlerin 

Geboren 1971 in Innsbruck, wächst Kirstin Kleinlercher auf einem Hof in Götzens auf. Durch die
Zimmervermietung im elterlichen Haus gehen das ganze Jahr über Menschen aller Nationalitäten ein und aus und prägen. Nach der Lehre erfüllt sich Kirstin Kleinlercher einen lang gehegten Traum – eine Reise in die USA. Sie besucht ein „Drawing“- Sommersemester mit Aktmodell bei Sam Ciresi. Zurück in Tirol führen persönliche Krankheit und familiäre
Sterbefälle zu der Erkenntnis, dass nichts selbstverständlich und jeder Tag ein Geschenk ist. Immer begleiten die Malerei, das Fotografieren und das Reisen das Leben der Künstlerin. Sie erlernt diverse Maltechniken bei Axel Pühringer und arbeitet seit 2007 mit Ölfarben.

Die Götzner Künstlerin Kirstin Kleinlercher arbeitet seit 2007 mit Ölfarben.  | Foto: Alicia Martin Gomez
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Vernissage

"Kirstin Kleinlercher ist wie ein Duracell-Hase, der nur durch die Kunst zur Ruhe kommt.", so spricht Roland Schwaiger über die leidenschaftliche Künstlerin im Zuge seiner Laudatio während der Vernissage in der Galerie am Claudiaplatz. Diese Leidenschaft war auch bei den zahlreichen Besucherinnen und Besucher zu spüren. Bei guter Stimmung konnten sie sich mit der Götzner Künstlerin über ihre Kunst austauschen und ihrer Interpretation freien Lauf lassen. "Mir ist es besonders wichtig einen Raum zu bieten, in dem man Kunst einfach der Freude wegen betrachten und genießen kann. Dieses Gefühl und auch die Kunst selbst ist einfach etwas Einmaliges", erläutert Martin Duschek die Veranstaltung voller Begeisterung. Eine Begeisterung, die auch zahlreiche andere bekannte Künstler in die Galerie lockten und einen fachlichen Austausch ermöglichte. Zu diesen besonderen Gäste zählten unter anderem Manfred Folie und Max Sturm.

Manfred Folie und Max Sturm schätzten die Arbeit ihrer Künstlerkollegin.  | Foto: Alicia Martin Gomez
  • Manfred Folie und Max Sturm schätzten die Arbeit ihrer Künstlerkollegin.
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Hard Facts

Wo?: Galerie am Claudiplatz,  Claudiaplatz 1 · 6020 Innsbruck
Wann?: 15.03.2024 - 05.04.2024
Wer?: Kirstin Kleinlercher
Was?: "Das antike Olympia und die verbotenen Frauen" 
Waurm?: 60 jähriges Jubiläum Olympische Spiele 1964 in Innsbruck 

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