Interview
"Emotionale Debatten gehören zu Verkehrsberuhigung"

Vizebürgermeisterin USchi Schwarzl freut sich auf die Gehwegverbreiterung in der Innstraße. | Foto: Aigner
  • Vizebürgermeisterin USchi Schwarzl freut sich auf die Gehwegverbreiterung in der Innstraße.
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INNSBRUCK. Die Gehwegverbreiterung in der Innstraße ist nach vielen Diskussionen, sowohl im Gemeinderat als auch im Stadtsenat beschlossen worden. Der Gehweg in der Innstraße wird auf einer Länge von Hausnummer 7 bis 55 verbreitert. Nach Vorliegen des Detailprojektes und der Straßenbaubewilligung erfolgt die Umsetzung ab September 2020. Die Stadtblatt-Redaktion im Interview mit Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl über das Projekt und Emotionen.

Stadtblatt: Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin. Als Sie die Übergangslösung der Gehwegverbreiterung in der Innstraße umgesetzt haben, haben Sie mit einer derartigen Reaktion und Diskussion gerechnet?
Uschi Schwarzl, Vizebürgermeisterin: Auf der einen Seite nein, da sich ja der Wunsch nach einem breiten Gehsteig wie ein roter Faden durch den BürgerInnenbeteiligungsprozess 2014 – 2017 gezogen hat. Auf der anderen Seite ja, weil Veränderungen oft verunsichern. Aber ich bin mir sicher, dass der breitere Gehsteig, wie auch in der Innenstadt nach den dortigen Verbreiterungen der Gehsteige und der Einrichtung von FußgängerInnenzonen passiert, das Leben und Wirtschaften in St. Nikolaus erleichtern und verbessern wird.

Die Verbreiterung in der Innstraße war auch einer der Hauptpunkte im damaligen Bürgerbeteiligungsprozeß in St. Nikolaus. Ist diese Forderung zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten?
Bei manchen offenbar schon, bei vielen und bei mir nicht. Alle Städte, die ihre Innenstädte attraktiv machen wollen, müssen dafür sorgen, dass sich Menschen gerne dort aufhalten und Platz zum Spazieren haben. Wenn alle an der Innallee gehen, kaufen wenige in der Innstraße ein. Deswegen bin ich überzeugt, dass wir hier einen Anreiz schaffen müssen und dass der breitere Gehsteig der richtige Weg dafür ist.

Die Diskussion war teilweise sehr heftig, hoffen Sie, dass sich die Gemüter bald wieder beruhigen?

Emotionale Debatten gehören zu Verkehrsberuhigung, aber nach einiger Zeit möchte niemand mehr den Vorherzustand zurück. Bestes Beispiel sind die innerstädtischen Flanier – und Geschäftszonen. Umso entsetzter war ich über das Verhalten der Vertreter der Wirtschaftskammer, allen voran ihres Präsidenten Walser. Innovative UnternehmerInnen haben längst erkannt, dass Verkehrsberuhigung ihrem Geschäft nützt. Diese innovativen UnternehmerInnen sind in diesen Debatten auf der Seite der Stadtregierung, die sich per Koalitionsabkommen zur Verkehrsberuhigung verpflichtet hat.

Wie haben Sie die Infoveranstaltung selbst erlebt, was waren die politischen Anliegen der Teilnehmer?
Die Infoveranstaltung war gut besucht und hat noch einige wertvolle Anregungen ergeben, die in die endgültige Planung eingeflossen sind.

Wie sieht das jetzt auch im Stadtsenat beschlossene Projekt konkret aus?
Dort, wo sich jetzt das durch Poller und Blumentröge gekennzeichnete Provisorium befindet, wird ab September ein breiter leicht hin zu einer neuen Entwässerungsmulde abfallender breiter Gehsteig errichtet, der FußgängerInnen, Geschäften und Gastronomie den Aufenthalts- und Geschäftsraum gibt, den St. Nikolaus schon lange verdient.

Als Kostenrahmen werden 60.000 Euro angeführt, ist eine Überschreitung der Kosten möglich?
Ich hoffe nicht.

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