Menschen und Tiere
Es herrscht reger Betrieb im Baggersee

Der Baggersee erfreut sich bei der Innsbrucker Bevölkerung großer Beliebtheit. | Foto: IKB
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Der Baggersee ist eine vielseitige Erlebniswelt. Bei Badetemperaturen beliebter Treffpunkt der Freundinnen und Freunde des kühlen Naß. Für Spaziergängerinnen und Spaziergänge ein gern gewählter Spazierweg und auch viel zahlreiche Tiere auf und im Wasser ein Lebensraum.

INNSBRUCK. Eigentlich ist der Baggersee noch ein junges, sehr junges Gewässer. Seit knapp über 40 Jahren dient das Gelände rund um den See und der See selbst der Bevölkerung als Naherholungsgebiet, der See selbst hat eine Größe von 3,6 ha (entspricht in etwa fünf Fußballfeldern). Der Baggersee wird durch Grundwasser gespeist und hat keinen natürlichen Zu- oder Abfluss. Durch ein Olszewski-Rohr (ein Rohr wird zwischen dem tiefsten Punkt am Grund eines Sees und der Stelle des oberflächlichen Abflusses verlegt) wird nährstoffreiches Tiefenwasser abgeleitet. Mit dem Grundwasserstand schwankt der Seespiegel im Jahresverlauf um mehrere Meter.  Die mikrobiologische Badewasserqualität durchgehend als ausgezeichnet bis gut bewertet, die Wassertemperatur erreicht im Sommer rund 19 bis 24° C.

Das Baggersee ist auch ein wichtiger Naturraum für Tiere. | Foto: IKB
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Baggersee-Geschichte

Auf dem Gelände des heutigen Baggersees wurde seit 1960 Schotter abgebaut. Mit der Zeit füllte sich die Grube mit Grundwasser und wurde zum Baden genutzt. Nach dem Auslaufen des Pachtvertrags 1975 wollte die Stadt Innsbruck die Schottergrube einebnen und an ihrer Stelle ein Fernheizkraftwerk errichten. Eine Bürgerinitiative forderte stattdessen den Weiterbestand als Badesee. Nach Prüfungen der Wasserqualität beschloss der Gemeinderat 1977, ihn entsprechend zu adaptieren. Von 1978 bis 1979 wurde der See umgestaltet, die Ufer wurden abgeflacht, die Fläche bepflanzt und eine erste Infrastruktur eingerichtet. Nach Vandalenakten wurde das Areal 1986 eingezäunt und über Nacht abgesperrt. Ab dem Herbst 1991 wurde das Gelände um 15,6 Millionen Schilling ausgebaut, die Wasserfläche wurde dabei von 2,8 auf 3,6 ha, die Anlage von 6,4 auf 9 ha vergrößert. Es wurden Kinderspielplätze und Sportanlagen eingerichtet und in den Uferbereichen Schilf und Wasserpflanzen angepflanzt. Im Sommer 1992 wurde die neu gestaltete Anlage eröffnet, für die seitdem Eintritt zu zahlen ist.

Was tummelt sich in Tirols Badeseen, MeinBezirk.at Tirol Beitrag

Angebot

Die Innsbrucker Kommunalbetrieben bieten am Baggersee folgende Angebote: 4 Holzliegen, Motorikpark mit 32 Stationen, Relaxplattform, Saisonkästchen, Beach-Set - 2 Liegestühle inkl. Sonnenschirm (kostenpflichtig), 36.000 m² großer Badesee, 53.000 m² Liegewiese, Nichtschwimmerzone, Schwimmsteg und Badeinsel, Kinderspielplatz mit Rutschen, Klettersechseck und Aussichtsturm, Sportplatz mit Beachvolleyball, Badminton, Basketball, Fußball, Tischtennis und Bocciabahn, Schach, angrenzende Minigolfanlage (nicht inkludiert), kostenlose Parkplätze und Radabstellplätze, Behindertengerechter Einstieg von der Badeplattform, barrierefreie Ausstattung, Kinderbecken mit Mini-Wasserrutsche, Wasserspielhügel mit Bach, Mutter-Kind-Bereich - Nichtraucherzone, Beachbar und Schirmbar, sowie die Restaurant & Bar "deck47" Seeterrasse.

Lebensraum

Wildenten, Schwäne und Haubentaucher besuchen gelegentlich außerhalb der Badesaison den Baggersee. 1983 wurden im See zwölf verschiedene Fischarten, darunter Zierfische und in Tirol nicht heimische exotische Fische wie der amerikanische Sonnenbarsch gezählt. Weitere vorkommende Tierarten sind Rotwangenschildkröten, Flusskrebse und die Neuseeländische Zwergdeckelschnecke. Aktuell sind folgende Fischarten im Baggersee nachgewiesen: Lauben, Aitel, Schleien, Rotaugen, Flußbarsche, Sonnenbarsche und Zander.

Die Laube ist im Baggersee beheimatet. | Foto: Piet Spaans
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Laube: Der Ukelei (Alburnus alburnus, Synonym: Cyprinus alburnus), auch Ablette, Laube, Zwiebelfisch oder Laugele (Bodensee) genannt, gehört zu der Unterfamilie Alburninae der karpfenartigen Fische. Er hat einen schlanken Körper mit seitlich abgeflachtem Schwanzstiel. Lauben werden 12 bis 15 Zentimeter lang, selten bis 25 Zentimeter.

Aitel: Der Döbel (Squalius cephalus, Syn.: Leuciscus cephalus), auch Alet, Eitel oder Aitel genannt, ist eine Fischart aus der Ordnung der Karpfenartigen. im Durchschnitt ist der Aitel rund 30 bis 40 Zentimeter lang und 1 Kilogramm schwer.

Schleie | Foto: Karlj

Schleie: Die Schleie (Tinca tinca), auch der Schlei genannt, ist ein Süßwasserfisch aus der Ordnung der Karpfenartigen, Schleien werden 20 bis 40 Zentimeter groß, maximal sind 70 Zentimeter bei 10 Kilogramm denkbar. Belegt jedoch sind nur Maximalgewichte von 7,5 kg.

Flußbarsch | Foto: Karlj

Rotauge: Das Rotauge (Rutilus rutilus), auch die Plötze, Unechte Rotfeder oder der Schwal genannt, ist ein Fisch aus der Familie der Weißfische. Das Rotauge erreicht eine Länge von 25 bis 50 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 3 Kilogramm.

Flußbarsch: Der Flussbarsch (Perca fluviatilis), am Bodensee Kretzer, in der Schweiz auch Egli genannt, ist ein in ganz Europa vorkommender Süßwasserfisch. Von der IUCN wird der Flussbarsch als „nicht gefährdet“ eingestuft. Flussbarsche erreichen je nach Nahrungsangebot im Gewässer eine durchschnittliche Länge von 20 bis 40 Zentimetern und werden selten schwerer als ein Kilogramm.

Sonnebarsch | Foto: Cephas

Sonnebarsch: Der Gemeine Sonnenbarsch oder Kürbiskernbarsch (Lepomis gibbosus: lepomis Haplologie für lepopomis von gr.: lepos "Schuppe", pōma "Deckel"; lat.: gibbosus "bucklig") ist ein farbenprächtiger Vertreter der Sonnenbarsche. In freier Wildbahn erreicht er eine Größe von 15 bis knapp 30 Zentimeter,

Zander: Der Zander (Sander lucioperca, Syn.: Stizostedion lucioperca, Lucioperca sandra), auch Sander, Schill, Hechtbarsch, Zahnmaul oder Fogosch genannt, gehört zur Familie der Barsche. Die mittlere Länge beträgt 40–50 cm. Er kann 10 bis 20 Jahre alt werden.

Die Tiere tragen einen wichtigen Teil zum Naturraum teil. Die Legende rund um das "tote Pferd" in Baggersee bleibt im Übrigen weiterhin eine beliebte, aber weiterhin eine unbewiesene Stammtischgeschichte.

Es gibt viele Bade- und Freizeitmöglichkeiten am Baggersee. | Foto: IKB
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