50 Jahre ARGE ALP
In Mösern wird der Festakt mit den Regierungschefs gefeiert

Bei der Friedensglocke des Alpenraumes in Mösern: v.l. Untersekretär Gabriele Barucco (Lombardei), Norman Gobbi, Departementvorsteher Christian Rathgeb (Graubünden), LH a.D. Alois Partl, Staatsministerin a.D. Emilia Müller (Bayern), LH Marc Mächler (St. Gallen), LH Günther Platter, LH Arno Kompatscher (Südtirol), LR Anton Mattle, LH Wilfried Haslauer (Salzburg), LH Markus Wallner (Vorarlberg), LH Maurizio Fugatti (Trentino)  | Foto: Land Tirol/die Fotografen
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  • Bei der Friedensglocke des Alpenraumes in Mösern: v.l. Untersekretär Gabriele Barucco (Lombardei), Norman Gobbi, Departementvorsteher Christian Rathgeb (Graubünden), LH a.D. Alois Partl, Staatsministerin a.D. Emilia Müller (Bayern), LH Marc Mächler (St. Gallen), LH Günther Platter, LH Arno Kompatscher (Südtirol), LR Anton Mattle, LH Wilfried Haslauer (Salzburg), LH Markus Wallner (Vorarlberg), LH Maurizio Fugatti (Trentino)
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Das 50-jährige Bestehen der ARGE ALP wurde mit einem Festakt gefeiert: der amtierende ARGE ALP-Präsident LH Günther Platter lud dazu seine Amtskolleginnen und Amtskollegen aus den Bündnisländern nach Mösern ein. Heute (Fr., 21.10) findet in Innsbruck die Regierungschefkonferenz statt. Dabei wird die Präsidentschaft von Tirol an den Kanton St. Gallen übergehen.

TELFS: In Mösern steht die Friedensglocke des Alpenraumes, die vor 25 Jahren als Andenken an die ARGE ALP-Gründung im Jahr 1972 aufgestellt wurde. Die ARGE ALP umfasst neben Tirol die Länder Salzburg, Vorarlberg und Bayern, sowie die Lombardei, das Trentino und Südtirol und die schweizerischen Kantone Tessin, Graubünden und St. Gallen.

Der Festakt zum Jubiläum „50 Jahre ARGE ALP“ wurde durch einen Landesüblichen Empfang eröffnet. Im Bild mit LH Günther Platter (Mitte), Untersekretär Gabriele Barucco (Lombardei) und Regierungspräsident Marc Mächler (St. Gallen)  | Foto: Land Tirol/die Fotografen
  • Der Festakt zum Jubiläum „50 Jahre ARGE ALP“ wurde durch einen Landesüblichen Empfang eröffnet. Im Bild mit LH Günther Platter (Mitte), Untersekretär Gabriele Barucco (Lombardei) und Regierungspräsident Marc Mächler (St. Gallen)
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Festakt

Eröffnet wurde der Festakt mit einem Landesüblichen Empfang vor dem Hotel Inntalerhof von LH Günther Platter. Gemeinsam mit Regierungsrat Marc Mächler aus St. Gallen – der auf LH Platter als ARGE ALP-Vorsitzenden nachfolgt – sowie Untersekretär Gabriele Barucco aus der Lombardei, welche vor Tirol den Vorsitz innehatte – schritt er die Ehrenformationen der Schützenkompanie Telfs, der Musikkapelle Telfs und der Fahnenabordnungen der Tiroler Traditionsverbände ab.

Neuer Platz für ARGE-ALP-Symbol nach Jubiläum, BezirksBlätter Telfs Beitrag

Friedensglocke

Im Anschluss begaben sich die Regierungschefs und Delegationen der Mitgliedsländer gemeinsam zur Friedensglocke des Alpenraumes. Mit einem Gewicht von zehn Tonnen ist sie die größte freistehende Glocke im Alpenraum.

Mit dem Läuten der Friedensglocke – regulär immer täglich um 17 Uhr – sandte man gemeinsam eine Friedensbotschaft für den gesamten Alpenraum aus. Denn gerade aktuell sei dies wichtiger denn je, wie LH Platter betont: „Während wir uns darüber freuen, dass sich die Geschichte der Gründung der ARGE ALP hier in Tirol wiederholt, mahnt uns die aktuelle geopolitische Situation: Frieden ist nicht selbstverständlich. Der Krieg in der Ukraine muss möglichst rasch und möglichst friedlich ein Ende haben.“

Das Dossier der BezirksBlätter Tirol zur ARGE ALP finden Sie hier

ARGE ALP als Vorreiterin

Bei der Veranstaltung im Hotel Inntalerhof wurden die vergangenen 50 Jahre ARGE ALP-Geschichte reflektiert. Der damalige Präsident der Region Lombardei Piero Bassetti überbrachte eine Videobotschaft. Gemeinsam mit dem damaligen Tiroler LH Eduard Wallnöfer, der den Anstoß für die Gründung der ARGE ALP gegeben hatte, sowie dem Südtiroler LH Silvius Magnago und dem Ministerpräsidenten von Bayern Alfons Goppel, gilt er als Gründungsvater der ARGE ALP. Als Zeitzeugen vor Ort waren der ehemalige LH Alois Partl, der als Landesrat ab 1970 für die Gemeinden zuständig und direkt an der Gründung der ARGE beteiligt war sowie Klaus Unterholzner, der als Mitarbeiter von LH Wallnöfer die Beschlüsse der ersten Regierungschefkonferenz in Mösern auf einer Schreibmaschine des Inntalerhofes festgehalten hat.

„Bis in die 70er-Jahre war die gesamte Außenpolitik das Monopol der Staaten. Die Länder hatten keine Möglichkeit, grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten. Die Gründung der ARGE ALP wurde damals deshalb durchaus zurecht als ‚Revolution der Provinzen‘ empfunden. Die Zusammenarbeit in der ARGE ALP blieb immer möglichst informell. Dennoch haben wir es geschafft, viele wichtige Anliegen zu realisieren und die ARGE ALP zu einer etablierten und über den Alpenraum hinaus beachteten Einrichtung zu machen. Mehr noch: Sie war Vorbild und Keimzelle für andere grenzübergreifende Kooperationen in ganz Europa“, sagt LH Platter in seiner Ansprache.

1972 wurde in Mösern in Tirol die ARGE ALP gegründet, im Bild auf der Terrasse des Inntalerhofes v.l.: Der Landesamtsdirektor von Salzburg, Alfred Edelmayer, der Landesamtsdirektor von Vorarlberg, Elmar Grabherr, der Präsident der Region Lombardei, Piero Basetti, der Landeshauptmann von Bozen/Südtirol, Silvius Magnago, der Präsident der Regierung von Graubünden, Guisep Casaultr, der Landeshauptmann von Tirol, Eduard Wallnöfer und der Bayerische Ministerpräsident Alfons Goppel. | Foto: Land Tirol/die Fotografen
  • 1972 wurde in Mösern in Tirol die ARGE ALP gegründet, im Bild auf der Terrasse des Inntalerhofes v.l.: Der Landesamtsdirektor von Salzburg, Alfred Edelmayer, der Landesamtsdirektor von Vorarlberg, Elmar Grabherr, der Präsident der Region Lombardei, Piero Basetti, der Landeshauptmann von Bozen/Südtirol, Silvius Magnago, der Präsident der Regierung von Graubünden, Guisep Casaultr, der Landeshauptmann von Tirol, Eduard Wallnöfer und der Bayerische Ministerpräsident Alfons Goppel.
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Themenvielfalt

Prioritär waren bei der Gründung der ARGE ALP die Themen Verkehr, Berglandwirtschaft und Energie. Inzwischen zählt auch der Klimaschutz zu den besonders drängenden Themen unserer Zeit. So stand das Jubiläumsjahr 2022 unter dem Motto „Klima.Zukunft.Lebensraum“ und nimmt sich den Herausforderungen an, die mit dem globalen Klimawandel einhergehen und den Alpenraum – auch als stark von Naturgefahren betroffene Region Europas – im Besonderen betreffen.

„Auf Initiative der ARGE ALP war es unter anderem möglich, die Wasserkraft als saubere und erneuerbare Energie auf europäischer Ebene zu verankern. Ebenso gelang es uns, dort ein Bewusstsein für die besonderen Herausforderungen der kleinteilig organisierten Berglandwirtschaft zu schaffen. Im Verkehrsbereich haben wir bereits in den 70er Jahren über die Durchörterung der Alpen gesprochen, was damals eine Vision war. Heute gibt es mit dem Gotthard seit 2016 und dann auch mit dem Brenner Basistunnel zwei hochleistungsfähige Bahnverbindungen durch die Alpen im Sinne einer modernen, nachhaltigen und zukunftsweisenden Mobilität“, führt LH Platter weiter aus.

Auf der Terrasse des Inntalerhofes in Mösern: Das Bild wurde dem Gründungsfoto vor 50 Jahren nachempfunden. V.l. LH Maurizio Fugatti (Trentino), LH Markus Wallner (Vorarlberg), Regierungspräsident Norman Gobbi (Tessin), LH Wilfried Haslauer (Salzburg), Regierungspräsident Marc Mächler (St. Gallen), LH Günther Platter, Staatsministerin a.D. Emilia Müller (Bayern), LH Arno Kompatscher, Departementvorsteher Christian Rathgeb (Graubünden), Untersekretär Gabriele Barucco | Foto: Land Tirol/die Fotografen
  • Auf der Terrasse des Inntalerhofes in Mösern: Das Bild wurde dem Gründungsfoto vor 50 Jahren nachempfunden. V.l. LH Maurizio Fugatti (Trentino), LH Markus Wallner (Vorarlberg), Regierungspräsident Norman Gobbi (Tessin), LH Wilfried Haslauer (Salzburg), Regierungspräsident Marc Mächler (St. Gallen), LH Günther Platter, Staatsministerin a.D. Emilia Müller (Bayern), LH Arno Kompatscher, Departementvorsteher Christian Rathgeb (Graubünden), Untersekretär Gabriele Barucco
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Nun gelte es, als ARGE ALP Antworten auf die aktuellen großen Herausforderungen und insbesondere die Mobilität der Zukunft in den Alpenländern zu finden, so die Regierungschefs übereinstimmend. „Wir brauchen einen mutigen, nachhaltigen Ansatz, der nicht an den Ländergrenzen Halt macht und die Lebensqualität der Bevölkerung in den Vordergrund stellt. Gerade in schwierigen Zeiten sind Kooperation und Solidarität der Weg in eine gute, gemeinsame Zukunft“, ist LH Platter überzeugt.

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