Protestaktion in der Innstraße
Letzte Generation legt Verkehr wegen Verbauung lahm

Rund 15 Personen demonstrierten auf der Innstraße. | Foto: Letzte Generation
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  • Rund 15 Personen demonstrierten auf der Innstraße.
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Die Protestmaßnahmen der Letzten Generation in der Innstraße richteten sich nicht nur gegen die Verkehrsbelastung. Diesmal stand das Thema Bodenversiegelung mit im Brennpunkt. Die letzte Generation kritisiert die Verbauung und fordert einen Stopp der Pläne.

INNSBRUCK. "Bürgerinnen und Bürger aus Innsbruck versammelten sich heute auf der Innstraße 15, um sich friedlich der zunehmenden Bodenversiegelung entgegenzustellen", teilt die Letzte Generation in einer Aussendung mit. Am Ort des Protests (Anmerk. der Redaktion, Innstraße 115) soll auf einem Hang eine Streuobstwiese durch den Neubau von 64 hochpreisigen Anlegerwohnungen versiegelt werden. Die engagierten Innsbruckerinnen und Innsbrucker fordern, die negative Stellungnahme der Stadtplanung sowie des Innsbrucker Gestaltungsbeirates zu berücksichtigen und die derzeitigen Pläne zu stoppen. Einerseits stünden in Innsbruck 3000 Wohnungen leer, andererseits werde immer mehr Fläche zubetoniert, erklärt die Letzte Generation weiter. Rund 15 Personen marschierten auf der Innstraße in Richtung Westen. Die Polizei kündigte Anzeigen an. Nach rund 45 Minuten lösten die Teilnehmer die Protestkundgebung selbstständig auf.

Demo im Bereich der Innstraße 115 | Foto: Letzte Generation
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Unter dem Motto "Hört auf den Klimarat, schützt unseren Boden!" wurden energische Maßnahmen zum Schutz unserer Zukunft gefordert. "Denn der parlamentarisch eingesetzte Klimarat sagt zu dieser Art von Projekten: “Bodenversiegelung Stopp! – Sanierungen höher fördern als Neubau”. Angesichts der Genehmigung dieses Bauprojektes besteht offensichtlich kein ehrliches Interesse daran, die sozial gerechten Forderungen des Klimarats der Bürgerinnen und Bürger umzusetzen", erklärt die Letzte Generation weiter.

Das "Gehzeug" in SUV-Größe | Foto: Letzte Generation
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"Gehzeug"

Helmuth Wachtler, Lehrer, 55, fährt heute ein "Gehzeug" in SUV-Größe, um auf den übertriebenen Platzverbrauch aufmerksam zu machen. Er musste in den letzten Jahren mitverfolgen, wie Innsbruck zubetoniert wurde: “Grüne Erholungsräume müssen wichtiger sein als Profitgier! Unsere Umwelt kann sich diese Art von Investition nicht mehr leisten. Wir stehen heute mit unseren vier umweltfreundlichen SUV - Gehzeugen vor einem Naturjuwel Innsbrucks, welches nahezu vollständig mit Beton versiegelt werden soll. Es ist für mich inakzeptabel, dass sich bestimmte Politikerinnen und Politiker nicht für eine nachhaltige Zukunft einsetzen, sondern die Profitgier einiger weniger Spekulanten fördern. Die sozial gerechte Forderung des vom Parlament eingesetzten Klimarats ist eindeutig: Stoppt die Versiegelung - Schützt unseren Boden!”

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"Aufwachen"

Die 60-jährige Christine Abdel-Halim, Musikerin, Kabarettistin und Feministin sagt zu ihrer Teilnahme folgendes: “Ich bin 60 Jahre alt und mit der Letzten Generation zum ersten Mal in meinem Leben als Aktivistin tätig! Erst in einem Krisengespräch der Letzten Generation habe ich so richtig verstanden, wie brenzlig die Klimasituation wirklich ist. Es genügt nicht mehr, hin und wieder auf eine Klimademo zu gehen und darauf zu hoffen, dass die Politik irgendwann einmal reagieren und angemessene Maßnahmen umsetzen wird. Inzwischen bin ich alarmiert und überzeugt, dass wir ALLE jetzt und heute als Zivilbevölkerung gefordert sind. Wir müssen aufwachen und selbst dafür einstehen, uns und unsere Nachkommen vor den unvorstellbar grausamen Folgen der Erderwärmung zu schützen!”

Klimaschutz, Verkehrsproblematik und Verbauung als Themen. | Foto: Letzte Generation
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