Man muss sich selbst an der Nase nehmen
Ein Kommentar von Agnes Czingulszki
Für allgemeine Erheiterung sorgte kürzlich ein Bild auf Facebook. Darin zu sehen: Ein Automat mit der Aufschrift "STUBAI. Regiomat – regionale Produkte aus Mieders". Im Automaten finden sich selbstgemachte Produkte der Metzgerei Zorn, aber auch Pepsi, 7UP und RedBull. "Von wegen Regionalität": In den sozialen Netzwerken bekam das Bild eine Reihe von "Haha" und "LOL". Gerechtfertigt ist das eigentlich nicht, kommt ja der Großteil der Produkte tatsächlich aus Eigenproduktion. Die Getränke sind nur ein Zusatzangebot. Und zwar deswegen, weil wir uns das als KosumentInnen wünschen. Aber warum trifft es immer einen sensiblen Nerv, wenn man unter Stichwörtern wie "Regiomat" 0815-Konsumgüter vermarktet? Wenn es um regionale Produkte geht, geht es um viel mehr als nur guten Speck. Es geht um Identifizierung, um Heimat und Stolz, die man mit den Produkten verbindet. Man sollte sich aber immer auch selbst vor Augen halten: Regional – in einer perfekt reinen Form – ist heutzutage nichts mehr! Nicht einmal wir selbst.
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