HEXEN
Neue Ausstellung im Taxispalais – Kunsthalle Innsbruck

Neue Ausstellung im Taxispalais Innsbruck: HEXEN | Foto: Ricarda Stengg
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INNSBRUCK. Hexen gab es nie und gibt es nicht! Bei den teils eigens für die Ausstellung "HEXEN" entstandenen Arbeiten von Esther Strauß, Neda Saeedi, Joachim Koester, Pauline Curnier Jardin und Angela Anderson & Ana Hoffner werden unterschiedlichste Inhalte zu diesem Thema präsentiert.

Die Ausstellung ist vom 25. Juni 2021 bis zum 3. Oktober 2021 im Taxispalais Innsbruck zu sehen. Der Begründungszusammenhang der sozialen Konstruktion "Hexe" ist auch heute erschreckend aktuell. Im Schulterschluss entfesselten und exekutierten Kirche und Nationalstaaten im Europa des 16. und 17. Jahrhunderts eine Gewalt, die „den Widerstand der Frauen gegen die Ausbreitung kapitalistischer Verhältnisse“ brechen sollte, wie Silvia Federici aufgezeigt hat. Im Übergang zum Kapitalismus musste die Macht der Frauen zerschlagen werden – über die Kontrolle ihrer Körper, Sexualität und ihres Wissens sollte sichergestellt werden, dass sie sich der Reproduktion von Arbeitskraft verschreiben.

Nachhall der Hexenjagd bis in die Gegenwart

Diese Reproduktionsarbeit wurde fortan von der Lohnarbeit geschieden und herabgewürdigt. Somit wurde die Gemeinschaft der Beherrschten nicht nur enteignet, sondern auch entzweit. Das Verfolgen und Ausrotten von „Hexen“ war ein Instrument dafür und Verästelungen dieser Gewalt erstreckten sich in die unterschiedlichsten Bereiche. Installation, Video, Skulptur, Performance, Fotografie, öffentlicher Intervention und Film untersuchen diese ideologischen und ökonomischen Infrastrukturen, die der historischen Hexenjagd zugrunde lagen, und wie sie in unserer Gegenwart nachhallen.

Mehr Informationen finden Sie hier!

Kuratorin Nina Tabassomi | Foto: Ricarda Stengg
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Einblicke in die Ausstellung

Esther Strauß: „Opa“ (2015)
Die Ausstellung beginnt mit einem Selbstporträt von Esther Strauß. Lebensgroß und nackt sieht die Künstlerin einem mit einem traurigen aber auch bestimmten Blick direkt in die Augen. Die Erde, mit der sich die Künstlerin eingerieben hat, stammt aus dem Grab ihres Großvaters und soll auf die Frage aufmerksam machen: Was nennen wir Vaterland und warum nennen wir es so? Wie klingt dieser Begriff in der Berührung mit der nackten weiblichen Haut?

Esther Strauß: Opa, 2015 | Foto: Ricarda Stengg
  • Esther Strauß: Opa, 2015
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Esther Strauß: Wiegenlieder 2019 | Foto: Ricarda Stengg
  • Esther Strauß: Wiegenlieder 2019
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Esther Strauß: grandma's hair / copy of grandma's hair, 2018 | Foto: Ricarda Stengg
  • Esther Strauß: grandma's hair / copy of grandma's hair, 2018
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Neda Saeedi: Ezekiel dreams beyond repair (2021)
In Neda Saeedis Installation wird ein blauer Thron in den Himmel gehoben, dahinter blitzt eine grüne Sonne, in ihr klafft ein finsteres Loch. Die Installation befragt die alttestamentische Heilvision des Ezechiel auf ihre Fundamente.

Neda Saeedi: Ezekiel dreams beyond repair, 2021 | Foto: Ricarda Stengg
  • Neda Saeedi: Ezekiel dreams beyond repair, 2021
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Neda Saeedi: Garden of Eden Moving, A Petrified Tribe, 2018 | Foto: Ricarda Stengg
  • Neda Saeedi: Garden of Eden Moving, A Petrified Tribe, 2018
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Neda Saeedi: Garden of Eden Moving | Foto: Ricarda Stengg
  • Neda Saeedi: Garden of Eden Moving
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Joachim Koester: Film
Joachim Koester begibt sich in seinem Film auf die Suche nach einem nährenden Wissen, das jenseits der Wortsprache und ihren zurichtenden Kategorisierungen liegt. Wie können wir über Arten des Erahnens und Erspürens ein spirituelles Wissen verkörpern und Wunder der Transformation einleiten, ohne in Modelle des Umsturzes oder der Umkehrung zu denken?

Pauline Curnier Jardin: Qu'un sang impur
Pauline schreibt in ihrem Video die an den weiblichen Körper gebundene Reproduktionsgrammatik humorvoll um. Zu sehen sind Frauen nach ihrer Menopause, die dem Diktat des Gebärens entkommen sind...

Pauline Curnier Jardin: Qu'un sang impur, 2019 | Foto: Ricarda Stengg
  • Pauline Curnier Jardin: Qu'un sang impur, 2019
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Angela Anderson & Ana Hoffner: Hexenküche
Die raumgreifende und eigens für die Ausstellung entstandene Installation mit Zwei-Kanal_video-Arbeit von Angela und Ana beginnt mit einem dunklen Gang, der in eine Hexenküche führt. An welchen Stellen hallen die ökonomischen und ideologischen Infrastrukturen der historischen Hexenjagd nach? Wie verhält es sich mit der Anstellung von Erntehelferinnen und Helfer auf Tiroler Feldern, wie steht es mit dem Recht auf Abtreibung und wem gehört was?

Angela Anderson & Ana Hoffner ex-Prvulovic: Hexenküche (the witch rarely appears in the history of the proletariat), 2021 | Foto: Ricarda Stengg
  • Angela Anderson & Ana Hoffner ex-Prvulovic: Hexenküche (the witch rarely appears in the history of the proletariat), 2021
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Angela Anderson & Ana Hoffner ex-Prvulovic: Hexenküche (the witch rarely appears in the history of the proletariat), 2021 | Foto: Ricarda Stengg
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Angela Anderson & Ana Hoffner ex-Prvulovic: Hexenküche (the witch rarely appears in the history of the proletariat), 2021 | Foto: Ricarda Stengg
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Angela Anderson & Ana Hoffner ex-Prvulovic: Hexenküche (the witch rarely appears in the history of the proletariat), 2021 | Foto: Ricarda Stengg
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Angela Anderson & Ana Hoffner ex-Prvulovic: Hexenküche (the witch rarely appears in the history of the proletariat), 2021 | Foto: Ricarda Stengg
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Hier befindet sich die Ausstellung:

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