Vom Kindergarten in die Volksschule

Schulangst ist hausgemacht

INNSBRUCK. Unterschiedlichste Studien beweisen: Der Wechsel vom Kindergarten in die Volksschule ist für die wenigsten Kinder ein Problem. Auch wenn es zur Angst vor einem neuem Umfeld kommt, legt sich diese meist nach kurzer Zeit wieder. Doch woher kommt das Problem und was kann dagegen unternommen werden? 

In den letzten Jahren hat es große Annäherungen von Kindergarten und Volksschule gegeben.

„Die allermeisten Kinder freuen sich auf die Schule. "Schulangst" ist zu diesem Zeitpunkt eher in den Köpfen der Erwachsenen. In Elternbriefen zum Schulstart wird davon gesprochen, dass Kinder, die nun in die 1. Klasse kommen „keine Angst“ zu haben brauchen: Damit wird das in den Köpfen verankert. Aufregung vor etwas Neuem ist selbstverständlich“

, erklärt Bernhard Koch, der am Institut für Schulqualität und berufsbegleitende Professionalisierung der PHT arbeitet und für den Fachbereich Elementarpädagogik zuständig ist. Daher ist es laut Koch umso wichtiger, dass Eltern auf positive Weise über die Schule sprechen.

Schule – ein besonderer Ort für Groß und Klein

„Schule – ist ein Ort, wo man andere Kinder kennenlernen kann, wo es wohlwollende liebevolle Erwachsene gibt und wo man viel lernen kann. Kinder sind wissbegierig. Der Kindergarten spielt bei der Vorbereitung auf die Schule daher eine essentielle Rolle. Eltern können ihre Kinder beruhigt in den Kindergarten und die Schule schicken. Kinder schätzen die Klassengemeinschaft und das Soziale und sie freuen sich die anderen Kinder wiederzusehen. Die Transition wird oft als großes Problem betrachtet, doch das wird weit überdramatisiert. Entwicklungsverzögerte Kinder kommen aus Familien mit Belastungen und sie müssen im Kindergarten fördernd unterstützt werden. Bildung geht nicht über Transition sondern Bildungsverläufe im Kindergarten und Volksschule. Genau zu diesem Thema findet im Herbst dann auch die Fachtagung der PHT statt“

, erklärt Bernhard Koch abschließend.

Fachtagung und neues Bachelorstudium

Am 24. September 2021 gibt es eine Fachtagung, die die PH-Tirol gemeinsam mit der Universität Innsbruck veranstaltet und die sich mit Bildungsverlaufen in Kindergärten und Grundschule beschäftigt. Unter anderem ist die Ausbildung für das Personal unterschiedlich: Einerseits gibt es die Bafeb und andererseits die Hochschule. Doch der Kindergarten zieht nach: Im Oktober startet ein Bachelorstudium „Elementarpädagogik - Frühe Bildung“ an der PH Tirol (gemeinsam mit anderen PH’S), um die Transition vom Kindergarten in die Volksschule für Kinder so angenehm und altersgerecht wie möglich zu gestalten.

Biografie

Bernhard Koch war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Innsbruck, lehrte an mehreren österreichischen Hochschulen und verfasste eine Reihe von Büchern und Beiträgen im Fachbereich Elementarpädagogik. Praktische Erfahrungen in Krippe und Kindergarten sammelte er als Aushilfsbetreuer und Vorstandsmitglied von elementarpädagogischen Einrichtungen. Von 2018 bis 2020 war er als Hochschulprofessor für Elementarpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Steiermark tätig.

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