Warnaufsteller fehlen an vielen Standorten
Tempolimit sinnvoller als „StreetBuddies“

Die Bürgerinitiative Reichenau kritisiert, dass die „StreetBuddies“ an Plätzen aufgestellt wurden, wo sie nicht gebraucht werden und dafür an verkehrsbelasteten Stellen fehlen.  | Foto: Norman Schadler
  • Die Bürgerinitiative Reichenau kritisiert, dass die „StreetBuddies“ an Plätzen aufgestellt wurden, wo sie nicht gebraucht werden und dafür an verkehrsbelasteten Stellen fehlen.
  • Foto: Norman Schadler
  • hochgeladen von Viktoria Gstir

INNSBRUCK. Zum Schulstart wurden sogenannte „StreetBuddies“ (Warnaufsteller) in unmittelbarer Nähe von Volksschulen und Kindergärten an 54 Standorten in Innsbruck aufgestellt.  Doch laut der Bürgerinitiative Reichenau fehlen die Verkehrsmännchen genau vor jenen Schulen, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Mehr Sicherheit am Schulweg

Diese Verkehrsmännchen sollen für mehr Sicherheit am Schulweg sorgen. Die Initiative „StreetBuddy für einen sicheren Schulweg“ des Vereins Sicheres Tirol ruft auch in Innsbruck zu mehr Rücksicht im Straßenverkehr auf. Auf Initiative des für Sicherheit ressortzuständigen Vizebürgermeisters Johannes Anzengruber wurden deshalb zu Beginn des neuen Kindergarten- und Schuljahres 2021/22  in unmittelbarer Nähe der Innsbrucker Kinderbetreuungseinrichtungen (Kindergärten) und Volksschulen entsprechende Warnaufsteller (StreetBuddies) installiert.

Bürgerinitiative

Für die Bürgerinitiative Reichenau ist die Idee hinter den „StreetBuddies“ zwar gut, allerdings seien sie falsch platziert, heißt es.

„Mir fällt auf, dass dort wo eigentlich wenig Verkehr ist, diese „Warnmännchen“ stehen, wie zum Beispiel bei der Volksschule in der Reichenau in der Wörndlestraße. Dort ist es nicht wirklich sinnvoll, beim Kindergarten Dreiheiligen wäre so ein „Männchen“ schon viel wichtiger beispielsweise“

, kritisiert Lilian Schadler, von der Bürgerinitiative Reichenau. Da in unmittelbarer Nähe auch eine Volksschule und die Waldorfschule sei, solle die Stadt dafür Sorge tragen, dass überall wo es benötigt werde, solche „StreetBuddies“ aufgestellt werden, so Schadler. „Wenn man so eine Aktion startet – die ja grundsätzlich zu befürworten ist – sollte es aber auch richtig gemacht werden.

„Zudem seien diese Männchen meiner Meinung nach etwas klein, sie haben nur eine Höhe von zirka 80 Zentimetern und werden deshalb oft übersehen“

, schildert Schadler.

Auf eigene Kosten

Vom Verein Sicheres Tirol heißt es auf Nachfrage:

„Bislang wurden von den verschiedensten Gemeinden Tirols ca 370 Streetbuddies bestellt und werden diese auch von den Gemeinden bezahlt. Auch die Stadt IBK hatte „StreetBuddies“ bestellt. Vielfach haben wir schon positive Rückmeldungen von Schulleitungen erhalten. Wo und wie nun die Gemeinden diese „StreetBuddies“ aufgestellt haben obliegt den Gemeinden selbst und entzieht sich unsrer Kenntnis. Es obliegt also den Gemeinden selbst, ob sie „StreetBuddies“ bestellen und wo und wie diese dann auch aufgestellt werden. Auch Privatpersonen haben sich für diese Warnhinweise interessiert und diese auf eigene Kosten bestellt und bezahlt“

, erklärt Karl Mark, Obmann vom Verein Sicheres Tirol.

Aktion unvollständig ausgeführt

Der Stadt Innsbruck ist die Problematik bekannt. Auf Stadtblatt-Anfrage erklärt Stadträtin Elisabeth Mayr:

„Die Initiative „StreetBuddy für einen sicheren Schulweg“ des Vereins Sicheres Tirol ist prinzipiell ein sinnvoller Baustein, um die Verkehrssicherheit, besonders für Kinder, zu erhöhen, und somit zu begrüßen. Leider wurde die Aktion aber nicht vollständig ausgeführt, da nicht an allen Bildungseinrichtungen die grünen Männchen aufgestellt wurden, wie ja auch das Beispiel der Bürgermeldung zeigt. Aber nicht nur dort, auch an anderen Standorten mit Kindergartengruppen fehlen die StreetBuddies. Vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort an den Schulen und Kindergärten wissen am besten, welche gefährlichen Verkehrssituationen vor ihren Einrichtungen entstehen können.“

Somit wäre ein Austausch mit diesen und das Aufstellen an allen Bildungsstandorten in Innsbruck wichtig gewesen. Als dauerhafte Verbesserung der Verkehrssicherheit wäre natürlich die generelle Einführung von Tempo 30 km/h vor Bildungseinrichtungen sinnvoll, so Mayr.

Tempolimit sinnvoller als „StreetBuddies“

Ähnlich sieht das auch Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl:

„Es gebe ein ganz einfaches Mittel zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, das deutlich wirksamer als unvollständig aufgestellte Figuren ist“

, erklärt Schwarzl. Schon mehrmals habe sie in einen Maßnahmenkatalog mit Tempolimit 30 km/h in der Nähe aller Bildungseinrichtungen in Innsbruck vorgelegt, wie etwa in der Reichenauerstraße und in der Schneeburggasse, da es sich dort viele Bürgerinnen und Bürger schon seit langem wünschen. „Ein mit 50 km/h fahrender PKW ist an jener Stelle, wo ein mit 30 km/h fahrender PKW bei einer Vollbremsung schon steht, immer noch mit über 40 km/h unterwegs.“ Bisher sei es allerdings in Abstimmungen zu keiner Mehrheit gekommen, die für die Umsetzung dieser Maßnahmen notwendig wäre, so Schwarzl. 

Weitere Nachrichten aus Innsbruck

Erfüllen die StreetBuddies ihren Zweck?
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.