Banden-Problem wieder akut
Sicherheitslage am Hauptbahnhof spitzt sich zu. Marokkaner-Banden treiben Unwesen
Für einige Monate schien die Situation im Griff. Die Zahl der nordafrikanischen Drogendealer im und um den Hauptbahnhof ging gegen null. Nun hat sich die Szene ebendort wieder festgesetzt. Bisher laufen die Bemühungen der Polizei ins Leere.
Freitag, 20. August 2010, 15.00 Uhr, Hauptbahnhof. Lokalaugenschein der Stadtblatt-Redaktion mit GR Rudi Federspiel. Der Termin ist zufällig gewählt, dennoch findet sich das gewohnte Bild. Eine Gruppe von aus Nordafrika stammenden jungen Männern lungert vor und im Eingangsbereich des Hauptbahnhofes herum, pöbelt Frauen jeden Alters an und versucht ihre „Ware“ an den Mann zu bringen. „Inzwischen ist das das tägliche Bild“, bestätigt ein Shop-Mitarbeiter am Bahnhof, dass es sich bei der Ansammlung um kein zufälliges Ereignis handelt. Rudi Federspiel greift zu seinem Handy, telefoniert mit der Polizei und dann mit der Bürgeremeisterin. Beide versprechen in wenigen Minuten da zu sein. Inzwischen geht das Treiben munter weiter. 15 Minuten später trifft die erste Funkstreife ein und schlagartig offenbart sich, warum die Polizei gegen die Drogenbande aus Marokko derart wenig Handhabe hat. Sobald die jungen Männer das Polizeiauto um die Ecke biegen sehen, löst sich die 25 Mann starke Gruppe schlagartig auf und strömt in unterschiedlichen Himmelsrichtungen davon. Wenig später trifft auch die Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer ein.
Permanente Polizei-Präsenz
Federspiel schildert der Stadtchefin das beobachtete Geschehen und auch zwei Mitarbeiter des ÖBB Sicherheitsdienstes bestätigen die Missstände und deren Regelmäßigkeit. „Wenn hier nicht 24 Stunden am Tag eine Polizeistreife patroulliert, wird sich nichts ändern“, poltert Federspiel. Wenig später trifft sogar noch Stadtpolizei-Kommandant-Stv. Martin Kirchler ein – was als Lokalaugenschein begann, entwickelt sich zu einem kleinen Sicherheitsgipfel. Kirchler betont, dass regelmäßige Streifen stattfinden, jedoch zeigen sich alle Beteiligten wenig erfreut über den Status quo. „Man kann es ganz einfach auf den Punkt bringen: Die Marokkaner tanzen der Polizei auf der Nase herum. Sobald eine Streife kommt, sind sie weg. Kaum ist die Streife wieder weg, finden sie sich wieder auf ihren Stammplätzen ein“, so Federspiel.
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